Kapitel 22

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Wir alle.

Hermine hörte wie ihre Herzschlag in ihren Ohren trommelte.

Bellatrix. Sie würde Bellatrix wieder sehen.

„Vater." Sie hörte Dracos Stimme aus der Ferne. „Du kannst wohl kaum vorschlagen –"

„Habe ich die Angewohnheit ‚Vorschläge' zu machen, Draco?"

Stille.

Lucius rollte mit seinen Schultern – eine winzige Bewegung. „Der Dunkle Lord hat beobachtet, dass deine Tante und ich etwas... angespannt wirken. Unser Auftreten muss weiterhin gewahrt bleiben. Deine Tante und dein Onkel haben uns zum Abendessen eingeladen und sie bestehen darauf, dass Miss Granger auch dabei ist."

Lucius ließ seine kalten Augen zu Hermine wandern, sie saß schief auf dem kleinen Sofa, ihre Herz pochte noch immer wie wild.

Draco bewegte sich hinter ihr. „Sicherlich können wir uns irgendwie entschuldigen –"

„Deine Mutter und ich haben es unter Kontrolle. Alle vier von uns werden teilnehmen und ich erwarte von euch beiden ein angemessenes Verhalten." Lucius sah von Draco zu Hermine, sein Blick fiel auf ihr zerknittertes Oberteil und ihr zerzaustes Haar. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde, als er sie musterte, und seine Lippen sich amüsiert kräuselten. „Nun? Habt ihr beide nicht Okklumentik zum Üben?"

Hermine blinzelte und krabbelte dann von der Couch. Sie kollidierte beinahe mit Draco, als sie zur Tür eilte, vor ihrem inneren Auge liefen Bilder von scharfen Messern und das Echo von schrillem Gelächter ab –

„Miss Granger", sagte Lucius gedehnt. „Ein Wort?"

Ihre Hand erstarrte auf dem Türknauf. Sie drehte sich langsam um und sah, wie Draco hinter ihr dasselbe tat.

Lucius legte den Kopf schief und hob dann eine Augenbraue. „Du bist entlassen, Draco."

Sie beobachtete, wie Draco schluckte.

„Alles, was du zu ihr zu sagen hast, kannst du auch –"

„Vielleicht hast du während meiner Abwesenheit vergessen", unterbrach Lucius ihn, während er die Hände hinter seinem Rücken verschränkte, „wer der Herr dieses Hauses ist." Seine Augen glitzerten, als sie beobachtete, wie seine Worte wirkten. „Nun los, geh."

Hermines Mund wurde trocken, als sie beobachtete, wie Draco seine Hände zu Fäusten ballte und sie dann wieder entspannte, dann drehte er sich endlich um und ging langsam durch die Tür. Er hielt seinen Blick auf den Boden vor sich gerichtet, ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Sie lauschte wie sich seine Schritte den Gang hinunter entfernten.

Lucius beobachtete sie mit leicht angehobenen Mundwinkeln – wie ein Falke, der auf eine Feldmaus starrt.

„Meine Frau sagte mir, dass Sie ein teilweise funktionierendes Fortpflanzungssystem haben", sagte er, als würde er beim Tee über das Wetter diskutieren. „Ich nehme an, Glückwünsche sind angebracht."

Hermine spürte, wie ihre Wangen rot wurden, während sie versuchte, eine Antwort zu finden.

„Und darf ich fragen, Miss Granger", sagte er, die Hände immer noch hinter dem Rücken, als er auf sie zukam, „ob es Ihre Absicht war, einen Malfoy-Erben auszutragen, indem Sie dies verheimlichen? Glaubten Sie, eine Schwangerschaft würde Ihnen zusätzlichen Schutz bringen? "

Ihre Augen wurden groß und ihr Atem stockte in ihrer Kehle.

„N-nein! Nein, überhaupt nicht!" Sie starrte ihn an und versuchte, zusammenhängende Worte zu bilden. „Es war von Anfang an klar, dass ich keinen Grund zur Besorgnis habe in... in dieser Hinsicht. Es gab keinen Grund dafür es zu erwähnen."

The Auction deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt