Der blonde Unbekannte

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Rückblende

,,Ich will doch eigentlich gar nicht da hin", murmle ich in meine Jacke. Es ist total kalt, sanft zitternd laufe ich neben meiner besten Freundin die Straße entlang.
,,Ach komm schon das wird ein toller Abend. Die Partys bei Leon sind immer legender", ermutigt die Blondine mich und betätigt auch schon die Klingel des grauen Hauses vor uns.

Eine angenehme Wärme umhüllt mich, sofort zieht Leon uns in eine innige Umarmung. Eigentlich habe ich wirklich keine Lust hier zu sein, aber an einem Freitagabend alleine im Bett zu liegen wäre sicherlich nicht besser gewesen.

Das große Wohnzimmer ist voller Menschen.
Und ich kenne natürlich niemanden, also klammere ich mich an Kati fest und folge ihr zur Kücheninsel. Dort angekommen lächelt uns ein blonder junger Mann an: ,,Was wollt ihr trinken?"
,,Zwei Jacky Cola falls du das hinbekommst", neckt meine Freundin ihn.
Mit einem Zwinkern legt er los und mixt uns die Getränke, er hatte so wie es aussieht schon den ein oder anderen Drink. Währenddessen liegt mein Blick auf ihm.
Seine blonden Haare sehen so unglaublich weich und fluffig aus. Irgendwie habe ich das Verlangen ihm durch die Haare zu wuscheln.
In diesem Moment ist er fertig und reicht uns zwei Gläser mit einem breiten Lächeln. Dankend nehmen wir diese an und nehmen einen Schluck. ,,Also Barkeeper wirst du in diesem Leben nicht", huste ich vor mich hin.
,,Dafür hat er andere Qualitäten", lacht Leon von der Seite und zieht den Unbekannten Blonden mit sich mit.

Mein Blick folgt den beiden Männern kurz bis ich sie zwischen den ganzen Köpfen verliere. Mit unseren viel zu starken Drinks in der Hand machen wir uns auf den Weg zum Sofa.
Dort angekommen merke ich wieder wie unwohl ich mich fühle. Ich hasse es auf Partys zu sein, vor allem wenn ich niemanden kenne. Also nehme ich einen großen Schluck, verziehe mein Gesicht angeekelt und atme laut aus. ,,Versuch doch wenigstens Spaß zu haben Natalie", bittet Kati mich.
Ja sie hat Recht, nach dem ganzen Stress den ich momentan durch meine Ausbildung habe tut mir etwas Ablenkung gut.

Plötzlich fällt mein Blick auf ein bekanntes Gesicht auf dem Balkon. Da ist es wieder, dieses Lächeln. Doch irgendwie scheinen sich viele für den Unbekannten zu interessieren, vor allem eine Schwarzhaarige lässt ihren Blick nicht von ihm.
,,Ich geh nur kurz auf die Toilette", informiere ich meine Freundin, gebe mein mittlerweile leeres Glas bei ihr ab und mache mich auf den Weg. Ich war schon einmal auf einer Party von Leon, deshalb finde ich das Bad direkt. Erst als ich in den Spiegel blicke merke ich den Alkohol. Wie viel Schnaps hat er denn bitte ins Glas gemischt?
Leicht wackelig schließe ich die Tür auf und knalle direkt mit jemandem zusammen. ,,Man kannst du nicht aufpassen?", zische ich, allerdings werde ich leiser als ich ihm ins Gesicht blicke. ,,Oh Sorry das tut mir echt Leid", stammelt der Blonde und kratzt sich am Hinterkopf. ,,Wenn du deine Freundin suchst musst du auf den Balkon. Komm mit",
er schnappt sich meine Hand und zieht mich durch das halbe Haus. Auf dem Balkon angekommen lächelt mich Kati direkt an. Sofort merke ich wie die Kälte meinen Körper schockt und meine Zähne leicht anfangen zu klappern.
Doch dann umhüllt mich ein schwerer Stoff, der mich sofort wärm: ,,Hier sonst wirst du noch krank. Ich bin übrigens Julian."
Dieses verdammte Lächeln.
,,Danke das ist echt nett von dir, ich bin Natalie", antworte ich und kuschle mich in die viel zu große Jacke. Als ich meine Haare hinters Ohr streiche merke ich wie die  schwarzhaarige Schönheit mich beobachtet. Ihr grimmiger Blick wechselt zwischen mir und Julian hin und her. Dieser steht  ganz entspannt neben mir und lehnt sich leicht gegen die Wand. ,,Sag mal muss ich mir Sorgen machen, dass ich gleich Ärger bekomme wegen deiner Jacke?", frage ich leicht verunsichert. Er dreht sich zu mir und huscht mit seinem Blick zu der Schwarzhaarigen. ,,Ach nein nein mach dir keinen Kopf. Aber wir sollten lieber wieder rein, sonst erfriere ich."
Erst jetzt merke ich dass er nur ein T-Shirt trägt und seine Arme von Gänsehaut geziert werden.

Wieder im Wohnzimmer angekommen nehmen wir auf dem Sofa platz. Leon drückt uns sofort ein Glas in die Hand. ,,Hoffentlich schmeckt das besser", flüsterte ich. Daraufhin bekommen ich einen leichten Schlag in meine Seite: ,,Heey lass meinen Drink in Ruhe, so schlecht war der nicht." Julian muss selber über seine Aussage lachen und Kati schaut mich nur belustigt an.

Ein Blick auf mein Handy verrät mir dass es bereits 3 Uhr morgens ist. Wir haben anscheinend komplett die Zeit vergessen. Geschockt schaue ich zu meiner Freundin rüber die sich grade mit Julian unterhält. Apropos Julian, ich trage immer noch seine Jacke. Ein schneller Blick durch den Raum verrät mir dass wir fast die letzten auf der Party sind.
Ich springe auf, ziehe die blaue Jacke aus und halte sie Julian vor die Nase: ,,Wir sollen langsam mal nach Hause, danke nochmal und sorry dass du wegen mir frieren musstest."
Lächelnd mit er sein Kleidungsstück an: ,,Hab ich gerne gemacht."

Rückblende  Ende

So jetzt wissen wir auch wo und wie die beiden sich zum ersten Mal gesehen haben. Der nächste Part findet dann wieder in der Gegenwart statt. Und kommt voraussichtlich am Wochenende online :)

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