Kapitel 93

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Ein Sturm zog auf und der Nachthimmel wurde von Wolken verdeckt. Nur vereinzelt erblickte Touko Sterne. Der Mond schien durch die Wolkendecke hindurch. An einer hohen Klippe stand N. Sie lief auf ihn zu. Er streckte seine Hand aus. "Komm doch zu mir. Setz' dich." Sie sah ihn an.
"Wieso bist du hier so allein?"
"Ich mag es, allein zu sein und über den Sinn des Lebens nachzudenken."
"N, grübeln ist nicht gut! Sonst kommst du noch auf dumme Gedanken, wenn du dich immer und immer wieder selbst herunter ziehst."
"Touko. Ich hab abgeschlossen. Ich bin ein 'Teenage Dirtbag'. Ich hab nichts mehr zu verlieren." Er stand auf und fiel den Abhang hinunter. "N!"

Schreckhaft wachte die auf. Es war nur ein Traum. Zum Glück... was das wohl zu bedeuten hat...? Ist er wirklich so zerstört? Ich muss ihn finden.

"Touya! Ich suche N. Ich bin bald zurück."
Vapo zögerte und lief ihr hinterher. "Warte, ich komme mit dir."
"Dann komm."

Es regnete noch immer. "Dieses Wetter ist echt ekelhaft. Kalt, nass und dunkel. Und das im Sommer. Es fühlt sich an wie der Herbst."
Die Äste der Bäume schlugen im Wind hin und her. Den beiden Gefährten erschwerte das Unwetter das Vorankommen ungemein. "N! WO BIST DU?"

Plötzlich stand sie vor ihm. "Hier." Sie umarmte ihn erleichtert. "Gut... ich dachte schon... ich hatte da so einen Traum... du bist... und dann... ich wusste nicht ob das wirklich passiert ist und..." Er sah die junge Reinblüterin verwirrt an. "Moment mal. Was ist mit mir? Warum hattest du Angst? Hey. Es ist alles gut. Alles ist gut..." Seine Stimme ist so unglaublich beruhigend... "So. Jetzt erzähl' was los war." N lächelte sie an. "Also ich fang dann mal an..." Sie erklärte ihm alles bis auf das Detail.

Die Zeit verging und es dämmerte. Es regnete immer noch in Strömen.
"Hm. Okay."
"Alles in Ordnung, N?"
"Ja." Er lächelte.
Sie stand auf. "Ich geh' zurück. Bis dann." Er hielt sie an ihrer Jacke fest.
"Warte. Lass' mich nicht allein."
Sie nickte und zog ihn an seiner Hand. "Lass uns einen Unterschlupf suchen. Ich glaube dort hinten ist ein Felsplateau unter dem wir uns nieder lassen können." Der Junge schwieg.

Touko zuckte krampfend. "Hah... aua..." N sah sie an. "Dein Durst... ich kann es mir nicht länger mit ansehen dich so leiden zu sehen."
"W-was hast du vor?"
"Ich..." Er lächelte mit gesenktem Kopf.
"Du?"
Wieder durchfuhr sie ein stechender Schmerz der sie auf die Knie zwang.
"Es tut mir leid. Aber..."

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