Kapitel 119

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"Ich hab es ihm so zu sagen versprochen..."
Die ersten Sterne leuchteten am rubinroten Himmel. Nicht eine Wolke war zu sehen.
"Lass uns Heim gehen..." flüsterte Tsubasa leise.
"Gut... komm Vapo..."

Lara, Antonia und Kordula saßen etwas abseits der Menge auf den Bänken. Die Oberoffizierin hielt ein weißes Taschentuch an die Nase und weinte. Plötzlich zeigte sie auf Touko.
Jedoch lief die junge Reinblüterin unbeirrt weiter. Einige andere weibliche Mitglieder Team Aquas stürmen auf die Trainerin zu und stellten Fragen.
"Was hat er zu dir gesagt?"
"Wieso ist er gegangen?"
"Wie gut habt ihr euch verstanden?"
"Mochte er mich?"
Sie verdrehte genervt die Augen und lief stillschweigend weiter.
"Lasst sie erstmal, in Ordnung?"
"Bist du ihr Bodyguard, oder was, Tsubasa?"
"Nein."

Plötzlich schlug das Wetter um und es schüttete wie aus Eimern. Touko lief unbeirrt weiter.
Oh... es regnet. Naja... egal. Aber ein so plötzlicher Wetterumschwung kann nur von Boreos, Voltolos und Demeteros hervor gerufen worden sein. Das heißt, sie müssen hier irgendwo sein... also ist Vorsicht gebo-... Ach das spielt sowieso keine Tolle. Sie flüchten vorher höchstwahrscheinlich.... Hm.
"Touko?!"
"Ja?"
"Wo willst du hin? Es regnet!"
"Ja, und. Bin ich aus Zucker? Nein. Ich gehe spazieren. "
"Ohne Schirm?"
"Ja. Du kannst meinetwegen zum Quartier gehen. Ist mir egal."
"Dich scheint das alles ziemlich mitzunehmen?"
Sie hob den Kopf und sah in den Himmel. Regentropfen fielen von der Wolkendecke hinab und liefen Touko am Gesicht herunter.
"Natürlich. Ich meine, dir geht das alles doch auch nah?"
"Er war mein ältester Kindheitsfreund...."

Voltolos und Boreos stritten wieder einmal und Demeteros schlichtete. Sie stiegen zurück in den Luftraum, dennoch regnete es weiter. Ein knarksendes Geräusch ertönte und ein Baum fiel zu Boden. Touko riss die Augen auf.
"TSUBASA! VORSICHT!" Sie stieß die Junghunterin mit einem kräftigen Stoß zur Seite. Sie fiel in eine Pfütze und starrte die junge Reinblüterin an. Der mächtige Stamm des Nadelbaum brach auf Grund des Sturmes und fiel auf Toukos Bein, das mit einem dumpfen Ton brach.
"AHHH!"
"TOUKO! OH GOTT! WAS SOLL ICH TUN?! DU HAST MEIN LEBEN GERETTET! ICH STEHE TIEF IN DEINER SCHULD!"
"Hah... Tsubasa... Hilfe! Schnell! Hol' Reshiram! Ich spüre mein Bein nicht mehr..."
"Gut! Ich beeile mich!"

Ein spöttisches Lachen ertönte hinter dem Stamm.
"Nah. Wie hilflos du da liegst."
"Sei' ruhig, Kordula!"
"Warum so genervt?"
"HALT DEN MUND UND VERP-..."
"Was? Sag es doch?" Sie grinste spöttisch.
"Was willst du?!"
"Dich leiden sehen. Seitdem du hier her gekommen bist, bist du mir ein Dorn im Auge."
"Was hab ich dir je getan?!"
"Du bist das fünfte Rad am Wagen. Touko. Du bist einfach unbeliebt, klein, hässlich. Ein Niemand, eben. Verschwinde am besten, damit wir, Team Aqua dich nicht mehr tragen müssen. Du bist völlig nutzlos. Und bei Adrian ausheulen ist generell schwach. Und es zeigt, dass du nicht in der Lage bist, deine Konflikte selbst auszutragen."
"Das sind keine Konflikte... das ist Mobbing."
"Ah. Das tut mir jetzt aber leid für dich. Was soll ich jetzt tun. Es lassen? Nein, das war nur der Anfang. Vampir, wenn du nicht verschwindest, passiert etwas sehr Schlimmes mit dir. Also..."

Sie trat gegen Touko's Bein, das unter dem Stamm begraben war. "AHH!"
"Hmhmhm." Hochnäsig schritt sie davon und blieb etwas entfernt stehen. "Du bist schuld daran, dass er fort ist. Du hast sein Blut getrunken. Deshalb hasse ich dich noch mehr. Abschaum." Sie verschwand.

Die junge Reinblüterin schlug ihre Faust auf den Boden. "Ah... diese Schmerzen..." Plötzlich hob sich der Baum und Tsubasa half ihr auf.
"Danke... jetzt kann es verheilen... morgen wird es wohl wieder in Ordnung sein."
"Das glaube ich nicht..."
"Wieso nicht?"

Reshiram warf etwas ein. "Du hast Blutmangel. Das wird dauern. Es sei denn, jemand opfert für dich das Seine. Jedoch musst du ihm, und er dir viel bedeuten."
"Touya...?" fragte die Hunterin vorsichtig nach.
"Ich will ihn aber nicht seines Blutes berauben... lieber lass ich es so hei-... AUA!"
Reshiram setzte Touko auf ihren Rücken. Tsubasa folgte und sie flogen zurück zum Hauptquartier.
Es tut weh....

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