Rette Mich!

Kapitel 120

Über den Wolken verwandelte sich das Rubinrot des Himmels in ein dunkles Lilablau.
"Der Tag neigt sich dem Ende zu. Es ist viel passiert... zwar mehr negatives als positives... aber du wirst sehen. Morgen sieht es für dich wieder anders aus."
Tsubasa versucht mich aufzuheitern. Das ist ja nett... aber wenn sie wüsste wie ich mich fühle... Erst vermiest mir Kodula, dieses falsche Vipitis meinen Geburtstag... dann verabschiedet sich N... der Sturm... jetzt ist mein Bein gebrochen. Ich brauche Blut, damit ich morgen wieder laufen kann... aber ein Gutes hat es... es kann nicht mehr schlimmer werden.

Touko schloss die Augen und ließ sich den Wind durch die Haare gleiten. Ein Schwarm Wablu zog seine Runden und verschwanden unter den Wolken. Plötzlich zuckte Reshiram zusammen. Eines der Flugdrachenpokemon fiel zurück und der weiße Drache der Wirklichkeit wich aus. Die junge Reinblüterin fiel emotionslos in die Tiefen.
"Touko! Los Reshiram! Schnell! Fang sie auf!" kreischte Tsubasa verzweifelt. Sie zögerte nicht und setzte zum Sturzflug an.

Die junge Reinblüterin hielt ihre saphirblauen Augen halb geschlossen. Ich falle.
Kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug, packte Reshiram sie und landete sanft und sicher. An ihrem Flügel erschien eine kleine Wunde, denn das Wablu kratzte mit seinem Schnabel ihre Haut auf, als es versuchte, mit den Anderen des Schwarmes mitzuhalten.
"Ich denke, die letzten Meter sollten wir laufen. Meint ihr nicht?"
"Ich richte mich nach euch." sprach Reshiram.
Touko nickte teilnahmslos und der Drache setzte sie wieder auf den Rücken. "Ach ja... gebrochenes Bein..."
Erneut nickte sie.

Touya lief ihnen entgegen.
"Touko! Dein Bein, was ist passiert? Und warum ist es noch nicht verwachsen?"
"Sie hat diesen Durst... du weißt."
"Lasst sie erst einmal auf die Krankenstation bringen..."

Tsubasa flüsterte dem Reinblüter etwas in sein Ohr. Er nickte und trug sie. Noch immer schaute das Mädchen total neben der Spur in die Ferne. Sie sagte nichts und verzog auch nicht ihr Gesicht als Touya stolperte.
"Touko! Komm schon... was ist los?"
"Nichts... mir geht's gut."
"Nein, eben nicht. Sonst könntest du ja selbst laufen und ich müsste dich nicht tragen."
"Das musst du auch nicht. Ich kann auch hüpfen."
"So war das nicht gemeint, Schwesterchen..."
"Pff."

Sie schmollte as er sie auf dem Krankenbett niederlegte und sich zu ihr setzte. Touya sah Touko an.
"Was ist?"
"Du leidest."
"Ach, halb so schlimm. Ist nur ein bisschen Durst..."
"Das hglaub ich nicht. Denn wenn, könntest du widerstehen." Er grinste leicht und fuhr sich mit dem Fingernagel am Handgelenk entlang. Ein Bluttropfen tropfte auf Toukos Gesicht und sie richtete sich auf. "Touya... nein..." Ihre Augen unterliefen blutrot.
"TOUYA!" Er hielt seine Hand nah an seine Schwester. Sie leckze das herunter laufende Rot ab, hielt den Kratzer zu und biss ihm in den Hals.
"So ist's gut..."

Eine Silhouette eines großen Mannes stand vor Touya. Er hob ein Schwert in, die von der Hitze des Feuers sich bewegende Luft. Plötzlich ließ er es auf ihren Bruder zu schnellen und Touko sah schwarz. Langsam löste die Dunkelheit sich in ein Blutrot auf und die Sillhouette eines zweiten Mannes stand schützend vor Touya. "Lauf..." waren seine letzten Worte bevor er in Kristalle zersplitterte und diese sich in Staub auflösten. Touya hielt inne, rannte einen Aufenblick so schnell er konnte in den Dunklen Wald.

"Hah..."
"Das waren die letzten Minuten des Lebens unseres Vaters... ich habe ihn sterben sehen... so, wie du Mutter... du musst nicht weinen Touko... fühl' dich nicht schlecht... ich habe mein Blut freiwillig für dich geopfert."
"Ich hätte mich zurück halten müssen!"
"Wieso?"
"Weil... weil ich nicht schwach sein darf..."
"Sieh nur. Dein Bein ist wieder geheilt. Dein Körper gestärkt. Du bist nicht schwach..."

Touko kuschelte sich an Touya an und schlief nach einigen Minuten ein. Er streichelte ihr über den Kopf. "Ich lass' dich nicht allein. Ich würde selbst mein Leben für dich opfern, wenn es d'rauf ankommt." flüsterte er selbstbewusst und entschlossen. "Touko, denn immerhin liebe ich dich. Auch wenn du das Prinzip der Reinblüterbeziehungen nicht wahr haben willst, und dessen Hintergründe nicht verstehst."