Kapitel 124

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Touko öffnete ein Auge. Neben ihr klaffte ein kleines Loch im Boden.
"Wa-was?"
Jemand hielt ihm den Arm hinunter gedrückt.
"Schieße niemals ohne einen Befehl von mir auf diesem Territorium. Verstanden?!"
G-Cis kochte vor Wut.
"Natural Harmonia. Du kommst jetzt mal mit."
"Aha."

Touko sah ihn dankbar an, er würdigte sie jedoch nur mit einem kalten, musternden Blick, so, als ob sie sich nie kennen gelernt haben. Sie schritten hinfort.
"Ehm... ich... es tut mir leid..." stammelte der Hunter und lief zurück. Touko bewegte sich auf den Kiefernwald zu.

"Junge, was soll das?!" G-Cis stand dicht vor ihm.
"Wieso bist du so darauf aus, alle Vampire zu töten?!"
"Weil sie Abschaum sind, und keineswegs ein Recht zu leben! Sie sind grässliche Kreaturen die alles töten, was ihnen vor die Fänge läuft! Die Eltern dieses Reinblüters haben deine getötet. Warum schützt du sie?!"
"Ich bin nicht so ein herzloses Monster wie du! So wie du mich versucht hast aufzuziehen! Ich bin kein Stein!"
"Diese Kleine scheint dir ziemlich viel zu bedeuten, nicht wahr?!"
"Nein! Sie bedeutet mir rein gar nichts!"
"Hm. Natürlich nicht."
"Vater, ich bin zurück gekommen, so, wie du es gewünscht hast. Wie viele Bestätigungen brauchst du denn noch?!"
"Töte sie."
"Nein."
"Siehst du. Das meine ich, Natural!

Trotzig sah er G-Cis an und verschwand.
Pff. Niemals. Soll er es doch selbst tun. Ich werde Touko jedenfalls kein Haar krümmen.
Zekrom lief auf ihn zu.
"Reshiram war hier. Das heißt, dass ihre Trainerin auch da sein muss."
"Ich weiß, treuer Freund."
"Willst du nicht mit ihr reden?"
"Nein, ich fürchte, ich hab sie verletzt. Wäre ja nicht das erste mal..."
"Hmhm. Was hast du getan?"
"Um sie zu schützen hab ich sie nur eines kalten Blickes gewürdigt. Halt so, wie ich auch einen Fremden ansehen würde. Recht emotionslos..."
Der schwarze Drachen sah zum Kiefernwald auf der anderen Seite des Territoriums.

"Reshiram?"
"Hier bin ich."
"Okay, gut. Hast du mit Zekrom gesprochen?"
"Ja, es war schön, sich wenigstens verabschieden zu können. Du wirkst traurig, was ist passiert?"
"N hat mich eines kalten Blickes gewürdigt. Naja... er wollte einen Neuanfang. Also sond wir Fremde. Wobei wir nie wirklich Bekannte waren... ich war immer distanziert von ihm. Können wir Heim?"
"Lass uns morgen fliegen. Wir sind hier am Anderen Ende von Einall und müssen in die unterste Ecke von Hoenn. Wir sind beide müde. Dort hinten ist eine Höhle. Wenn wir sie etwas mit Moos polstern, könnte es recht gemütlich sein."
"Hm. Okay."

Die Nacht brach herein und Touko schmiegte sich schlaflos an Reshiram an. Sie atmete langsam und regelmäßig. Die junge Reinblüterin hörte das Herz des weißen Drachens deutlich schlagen.
Es ist gut, dass wenigstens sie schlafen kann. Immerhin brauch sie morgen Kraft. Irgendwie bin ich nicht müde... mir schweigen so viele Gedanken durch den Kopf, die mich beschäftigen... naja... ich muss es zumindest versuchen zu verdrängen, um schlagen zu können...

Dicke, dunkle Wolken zogen auf und verdeckten den dunkelblauen Nachthimmel. Schlagartig wurde es kälter und Regen begann sich über das Land zu ergießen. Ein schmales Rinnsälchen floss durch eine Spalte im Boden und endete in einem kleinen Becken. Der Edelstein mittig des Loches glänzte blau.

Hohe Wellen peitschten gegen die Klippen. Die Landschaft teilte sich in eine von Dürren heim gesuchte Wüste und ein völlig überschwemmtes Moor. Auf dem Land ragte ein Rot-Schwarzes Pokemon und im Wasser ein Blau-Weißes. Groudon und Kyogre brüllten. Plötzlich erschien ein smaragdgrünes Licht, ein Schrei und die Landschaft wirkte wie immer. Die Giganten waren verschwunden.

"Sei leise! Du willst sie doch nicht wecken!"

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