Kapitel 109

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In aller Frühe weckte Touko N auf und sie traten die Heimreise an. Die Morgenluft war kühl und trug einen sommerlichen Duft mit sich. Überall herrschte reges Treiben.
"Es war schön mal wieder in Einall zu sein. Danke, N, für die schöne Zeit."
"Nichts zu danken." Er lächelte.

Nach einigen Stunden waren sie am Hauptquartier Team Aquas angekommen. Die Pokemon warteten bereits, genauso auch Touya, der N sauer anstarrte.
"Jungs, nein! Wenn das jetzt wieder anfängt, gehe ich!" zischte Touko trocken.
"Wo warst du? Ihr ward fast zwei Tage nicht da! Wisst ihr, was für sorgen wir uns gemacht haben?"
Jolt unterbrach ihn. "Ah! DU hast dir Sorgen gemacht. Wir Pokemon nicht. Wir wissen, dass wenn N dabei ist nichts passiert."
"Trotzdem würde ich gern erfahren wo die Beiden waren!"
"Zu Hause in Einall."
"Aber wir leben hier."
"In Avenitia, Touya. Hier. Lies ihn dir durch..." Sie übergab dem Reinblüter den Brief.

Plötzlich ertönte eine schrille Stimme.
"ACH DA BIST DU JA! MAN, HAB ICH MIR SORGEN GEMACHT, N! TAGELANG NICHT AUFZUKREUZEN UND DANN OHNE BEGRÜSSUNG! SCHÄME DICH!"
"Kordula. Ich bitte dich."

Touko lief zu Vapo und murmelte etwas unverständliches. Er nickte jedoch. "Das ist schön."
Adrian kam mit zwei Gefolgen zur Runde. "Schön, euch wieder begrüßen zu dürfen." Er lächelte.
"Ruht euch aus. Morgen zähle ich wieder auf eure Unterstützung, in Ordnung?"
Ich bewundere seine Lässigkeit. Immer gute Laune, ein Optimist... hm.

Die Sonne ging unter.
Touya saß an der Klippe und beobachtete sie, wie sie langsam im Meer versank.
"Was damals vorgefallen ist, ist schlimm..."
"Wohl wahr..."
"Touko, ich vermisse unsere Eltern..."
"Ich doch auch..."

Sie saßen schweigend nebeneinander. Der sanfte Wind ließ Touko's Haar sich winden. Die sonst spiegelglatte Meeresoberfläche wurde nur durch einige schwache Wellen unterbrochen. Als sich die Sterne zeigten stand Touya auf und lief zum Quartier. Touko saß noch immer am Fleck und rührte sich nicht.
Er war bereits tiefste Nacht als sie sich erhob und noch allein eine Runde über das Gelände lief. Plötzlich hörte sie ein Kichern und wurde hellhörig. Sie erblickte Kordula die neben N saß. Die junge Reinblüterin lauschte aus sicherer Entfernung.
"Ach N! Du bist ja so lustig, du Schelm! Hihi!"
"Hm. Ja, voll." sprach er genervt.
"Lass uns doch noch etwas spazieren gehen. So wie sonst auch jede Nacht." Sie zog ihn an seiner Hand hinauf und lief mit ihm Arm in Arm den Weg hinunter. Touko folgte ihnen. Nach einigen Metern wich er von ihr. "Kordula, ich bitte dich. Ich hab morgen viel zu tun. Lass' uns jetzt ins Quartier gehen... mir ist kalt und ich bin müde."
"Schade... na gut. Dann holen wir morgen aber die Zeit nach, in Ordnung." Sie zog ihn zu sich.
"Ehm..."
"Komm schon. Bitte. Für mich?"
N wich einen Schritt zurück und kratzte sich am Kopf. Sie trat wieder auf ihn zu und küsste ihn.

Touko lief, Tränen im Auge habend, hinfort und achtete nicht auf den Ast, der knackend zerbrach als sie auf ihn trat.
Warum laufe ich weg...? warum fühle ich mich so schlecht? Ich empfinde nicht mal was für ihn! Ach egal. Es war heute alles zu viel... einfach zu viel...
"Was war das, Kordula?!" zischte N wütend.
"Das, was du dich nie getraut hast?" kicherte sie.
"Lass' mich!"
"Ja aber N?" Kordula stand wie angewurzelt da, regte sich nicht.
Er stapfte wütend hinfort und sah Touko.

Hat sie das jetzt gesehen? Mist... was bin ich ein Idiot. Sie fühlt sich jetzt bestimmt mies. Und das, was ich ihr erzählt habe sicherlich nicht mehr glauben. Und das obwohl ich es ernst gemeint hab... sie ist zu tiefst verletzt. Und ich Dummkopf bin schuld...

Er lief ihr hinterher, verlor sie jedoch an einer Wegkreuzung aus den Augen. "Kordula, man...!" zischte er wütend und enttäuscht. Ich hab sie verloren...

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