Kapitel 126

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N blickte die hinterste Felswand erschrocken an.
"Du bist also wieder in ihrem Bann gefangen. Hat dieses Monster dich also wieder gebissen."
G-Cis schritt auf ihn zu und drückte ihm unsanft den Kopf zu Seite.
"Keine Bisswunden. Also aus eigenem Willen. Mh. Junge, du machst mich wirklich fertig! Egal was ich dir sage, du gehorchst mir, deinem Vater, einfach nicht. Ich habe dir verboten, mit diesem Abschaum von Ausgeburt der Hölle Zeit zu verschwenden! Vampire sind Feinde und NIEMALS Freunde! Erst erkämpfen sie sich krampfhaft Sympathie um dann hinterrücks und rücksichtslos zu zuschlagen. Sie sind alle gleich und gehören somit vernichtet. Zum Wohle der Menschen, dem reinen Volk."

"ICH HABE AUCH EIGENE INTERESSEN! ICH WILL NICHT IMMER NUR AN DICH UND DEINE EIGENNÜTZIGEN BEFEHLE GEBUNDEN SEIN! ICH WILL LEBEN! VERSTEH' DOCH ENDLICH, DASS ICH EIN MENSCH BIN UND KEINE MASCHINE, ZU DER DU OFFENBAR VERSUCHTEST MICH AUFZUZIEHEN! DUND DU BIST VERDAMMT NOCH EINMAL NICHT MEIN VATER, NUR WEIL DU MIR NAHRUNG GEGEBEN HAST! EIN VATER SCHENKT SEINEM KIND NICHT NUR ESSEN UND EIN DACH ÜBER DEM KOPF! SONDERN AUCH LIEBE! EBEN DAS, WAS DU NIE FÜR MICH WARST!
"
G-Cis stand ihm vor Wut kochend gegenüber.
N kniff die Augen zusammen. Gleich schlägt er ihn! Und daran bin ich schuld... wäre ich nicht, dann würden sie sich nicht so oft streiten...
Plötzlich holte der Mann aus und ein Knallen ertönte. N hielt sich die Nase, aus der Blut tropfte. Touko wurde blass und ihre Augen unter liefen blutrot, mit einem leichten Leuchten.
"Wenn nicht mit Worten, dann mit Gewalt." Er zog von dannen und verschwand im Regen.

"Es tut mir leid... wäre ich nicht, würdet ihr euch besser verstehen..."
"Touko, nein... denk nicht so etwas!"
"Doch, ich bin 'dran Schuld... Kordula hatte auch generell Recht... Bei allem, was sie je gesagt hat!"
"Touko! Stopp! Was hat sie gesagt!?"
"Ich sei' fett, hässlich... ein Niemand... Mittlerweile kann ich ihr dabei nur zu stimmen! Sie hatte überall Recht! Ich bin ein Niemand... bereite allen nur Probleme, und nichts als Probleme! Es tut mir so leid, dass du mich kennen lernen musstest!"
Sie rannte weinend hinfort.

N ließ sich zurück fallen. Reshiram stand paralysiert an seiner Seite und starrte ihr verwirrt nach.
"Ich hätte nicht fort gehen dürfen! Ich hätte wissen müssen, dass sie solche Probleme hat! Ich hätte ihr bei stehen müssen! ABER NEIN?! WAS TUE ICH DUMMKOPF?! FLÜCHTE! VERZIEH' MICH EINFACH! Was hat sie jetzt vor?! Ich muss ihr hinter her... auch wenn sie mich hasst... Zekrom!"
"Was wartest du noch darauf?! Brauchst du eine Extraeinladung?! Komm mit!"
"Ich auch! Nehmt mich mit!" wimmerte der weiße Drache verzweifelt.

Sie hetzten entlang dem Finsterwald, der die Einall und Hoenn Regionen voneinander trennte.
Das Wasser des schwarzen Flusses plätscherte leise. Der Regen stoppte und die aufgehende Sonne warf die ersten, wärmenden Strahlen über den fernen Horizont. Die nassen Blätter glänzten.
"N, lass uns am Fluss entlang laufen! Allzu weit kann sie noch nicht gekommen sein. Und vielleicht läuft sie hier etwas allein herum..."
"Ich mache mir schreckliche Vorwürfe..."

Zekrom schubste seinen Trainer weiter voran. Nach einiger Zeit erblickten die drei Weggefährten eine alte, kaputte Brücke, die sich über die Breiten des Gewässers spannte. Unter ihr fiel ein hoher Wasserfall tosend in die Tiefe. Touko stand am Rande des betretbaren Teils und beobachtete das kühle Nass. Das hölzerne Geländer war vermoost und einige Stücken fehlten. Die junge Reinblüterin stand am höchsten Punkt.
Oh Gott... das hat sie... sie kann doch nicht...
N wurde blass, als er realisierte, was er sah.
"Touko..." wisperte der junge Trainer kaum verständlich und lief vorsichtig zu ihr.
Plötzlich streckte Touko die Arme aus.

"Engel können fliegen."

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