Kapitel 125

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"Aua! Mensch, das tat weh!"
"Entschuldige bitte... ich passe jetzt auf..."
"Ja, hoffe ich doch."
"Findest du nicht, dass es generell eine dumme Idee war, hier her zu kommen... stell dir vor die bei -..." Die Stimme brach ab als Touko sich drehte. Sie öffnete leicht ihre Augen. Die junge Reinblüterin erkannte nur zwei unscharfe Silhouetten.

Sie standen wie in Schockstarre nur am Höhleneingang. Der Regen prasselte sacht auf die Granitsteine. Das Mädchen öffnete vorsichtig das andere Auge. Sie sah die Schatten verwirrt an.
Wer ist das denn schon wieder? Ich habe so eine Vermutung... aber ob-... aha. Noch lauter und auffälliger kann man nicht sein...

"Hah...?!"
"Psst."
Die junge Trainerin sah genervt zur Höhlendecke und stand auf.
"Ihr solltet an eurer Lautstärke arbeiten. Selbst eine explodierende Bombe ist leiser als ihr Beiden."
"Ehehehe... peinlich."
"Mh. Ja, ja. Wohl wahr. Beim Spionieren erwischt zu werden." Sie setzte sich, die Augen verdrehend nieder.
Dieser Regen wird immer stärker... Das kann nur das Werk von Boreos, Demeteros uns Voltolos sein... man kann die Bäume ja kaum noch sehen. Ich habe wirklich Angst, dass wir in dieser Höhle unter gehen. Sie ist zwar etwas höher gelegen, aber dennoch...

"Was macht ihr hier eigentlich...?"
"Ich halte diese Ferne nicht mehr länger aus. Touko, dass ich vorhin gesagt habe, dass du mir nichts bedeutest, hab ich nur getan, um G-Cis davon zu überzeugen... ja, das macht alles keinen Sinn was ich hier erzähle... aber du bist mit Eine meiner besten Freunde gewesen... das ist mir nicht egal..."
"Wieso bist du dann gegangen...?"
"Weil... weil..."
"Du hast echt keine Ahnung, wie ich, nein wir alle uns gefühlt haben. Würde ich dir 'wichtig' wie du es nennst, sein, wärst du geblieben!"
Er senkte reumütig den Kopf.
"Es tut mir leid..."
"Aha. War's das?" Verletzt sah sie ihn an.

Einige Minuten standen sich die beiden Trainer schweigend gegenüber. Touko starrte N an und er hielt den Kopf gesenkt.
"Ich denke das heißt ja... mehr hast du dazu nicht zu sagen?"
"Bist du sehr wütend?" hakte er nach. Wie dumm sich das für sie anhören muss... wieso hab ich das jetzt gefragt?!
"Nein." Sie hielt einen Augenblick inne. "Ich bin nicht wütend."
Ein leichter Anflug von Hoffnung und Freude blitzte in seinen Augen auf und verschwand wieder, als sie endete: "Ich bin verletzt. Und zwar sehr..."
"Mh..." Der Trainer hob seinen Kopf etwas.
Sie drehte ihm den Rücken zu und setzte sich auf einen Stein. Die junge Reinblüterin senkte betrübt den Kopf. N überlegte kurz.

"Touko..."
"Was?" zischte sie trocken, fast vor Wut kochend.

"Ich habe viel Mist gebaut... ich weiß. Ich bin halt ein Dummkopf... aber diese unüberwindbare Mauer tut mir in der Seele weh. Ich kann es verstehen, wenn du mich hasst. Ich habe dir weh getan. Und nicht nur einmal... ich war fies, kalt und bin sehr egoistisch... Es tut mir alles so leid... ich will aber sicher gehen, dass du weißt, dass du mir nicht egal bist, meine beste Freundin. In jener Nacht. Als diese Sternschnuppe am Himmel vorbei flitzte, hab ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als deine Stimme hören zu können..."

"N, wir kennen uns kaum! Du kannst mich nicht als 'Freundin' bezeichnen..."
"Touko..." Er nahm ihre Hand, zog sie zu sich und umarmte sie. "Es tut mir leid..."
"Lass mich los!"

Plötzlich ertönten schwere Schritte und ein widerhallendes, unwirkliches Geräusch, das sich wie ein hämisches Lachen anhörte, von außerhalb der Höhle.

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