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Ginnys pov.:


Harry stellte sich schützend vor mich.
,,Wenn du sie anrührst", knurrte er, ,,bist du tot. Ich warne dich einmal."
Avery grinste nur, und fletschte die Zähne, als wäre er ein blutrünstiger Werwolf. Er machte mir Angst. Fast alle Slytherin Jungen machten mir gerade Angst. Sie verhielten sich komisch, tigerten durch den Raum und suchten überall nach Stress.
Ich legte eine Hand auf Harrys Schulter und lehnte mich nah an sein Ohr. ,,Ist okay."
Doch er rührte sich nicht. Avery trat immer näher an ihn heran und verdrehte gruselig die Augen.
,,Auf welchem Trip sind die denn?", rief jemand von hinten aus der Menge.
Avery machte Halt und wandte sich langsam um. ,,Trip? Trip? Ich werde dir zeigen, wer von uns beiden auf einem Trip ist." Er rannte los, machte einen Hechtsatz und stürzte sich auf einen rothaarigen Ravenclaw, dessen Name mir just in diesem Moment einfach nicht einfallen mochte.
Ein Keuchen ging durch die Menge, dann ertönte ein klirrendes Geräusch, ein Fluch und wieder Schläge.
,,Was ist denn hier los?!", fragte Hermine aufgebracht neben mir.
Ich riss den Kopf zur Seite. ,,Da bist du! Meine Güte, erschreck mich nächstes Mal nicht so." Ich lehnte mich näher zu ihr, um das Geschrei der anderen zu übertönen. ,,Die Slytherins sind seltsam drauf, aber keiner weiß, wieso. Hoffentlich löst Cho die Party gleich auf, bevor etwas passiert und jemand vom Ministerium gerufen wird."
Hermine nickte nur, trat ein paar Schritte nach vorn, zückte ihren Zauberstab, richtete ihn auf das Knäul, bestehend aus Avery und dem Ravenclaw und murmelte leise etwas. Sie stand zu weit entfernt, dass ich verstehen konnte, welchen Zauberspruch sie sprach, aber das war nicht wichtig, schließlich erfüllte er seinen Zweck.
Ein gerader, lilaner Strahl schoss aus der Spitze ihres Stabes heraus und traf sein Ziel sehr genau. Die beiden Prügelnden sprangen auseinander und waren kurz darauf in zwei kaum sichtbaren Quadraten gefangen. Avery trommelte wie ein Verrückter auf die Wände der Figur ein, doch es half nichts, er war gefangen, und würde so schnell auch nicht mehr herauskommen.
Mit einem Mal war es ganz still im Raum geworden.  Alle Augen waren auf Hermine gerichtet, die noch immer mit ausgestrecktem Zauberstab an Ort und Stelle stand. Als ihr die Aufmerksamkeit bewusst wurde, ließ sie den Arm sinken.
,,Keine Sorge, das hält nicht lang. Ihr müsst einfach warten bist-"
,,Was ist denn hier passiert?", ertönte Dracos Stimme von der Treppe. Seine Augen ruhten auf Hermine, als er weitersprach. ,,Blaise und ich gehen jetzt. Könnte jemand Avery daraus holen? Wir wollen ihn nicht hier lassen."
,,Woher weiß ich, dass die sich im Griff haben?", entgegnete Hermine und nickte mit dem Kopf Richtung Unruhestifter. Sie sah dabei kein einziges Mal zu Draco auf.
,,Ich bekomme das schon hin", antwortete er und seine Stimme klang dabei merkwürdig vertraut.
Hermines Blick glitt ins Leere. ,,Na gut..."
Sie richtete den Zauberstab erneut auf die Jungen, schwang ihn schnell und präzise und die sechs Wände lösten sich auf.
Auch die Stille schien sich langsam aufzulösen; es war nun möglich, sich von dem Schock zu erholen.
Draco lief die letzten verbliebenen Schritte der Treppe hinunter und näherte sich seinen Freunden. Dabei kam er an Hermine vorbei. Er führte seinen Mund nah an ihr Ohr ran und flüsterte etwas.
Ich verfluchte mich, weil ich noch immer hinter Harry stand und nun abermals kein Wort von dem hören konnte, was vor mir gesagt wurde.

unconditional affairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt