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Hermines pov.:

Es war ein gigantischer, aber doch sehr eleganter Traum aus seidenem Blau. Oder viel mehr eiskristallblau, wie die Verkäuferin mehrfach beteuerte. Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und betrachtete mich in monströsen Spiegel. Das ganze Kleid schwang munter mit.
,,Wie Cinderella", stellte ich fest.
,,Ist doch toll!" Die Dame schritt eilends auf mich zu. ,,Ihre rothaarige Freundin dahinten ist auch schon fündig geworden. Sie sieht aus eine Waldfee!"
Ich grinste. ,,Ginny! Komm mal her."
Und sie kam. In einem etwas weniger voluminösen Kleid als ich, aber mit schönen Stoffen und einer tollen Farbauswahl. An der Taille zog sich das Kleid eng zusammen und wurde nach oben hin so weit, dass es die Schultern nicht zu knapp zeigte. Sie sah aus wie eine Seerose.
,,Acht Grüntöne", sagte die Verkäuferin stolz.
,,Kannst du dir das vorstellen? Ich wusste nicht mal, dass es acht davon gibt", flüsterte Ginny. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich noch nicht so ganz erkennen, ob es ihr gefiel, oder nicht.
,,Magst du es?"
Ihre Augen wurden groß. ,,Ich liebe es. So schön fühle ich mich sonst nur in Harrys Gegenwart."
Mein Herz schmolz bei diesem Satz dahin. Was die beiden miteinander hatten, war so ziemlich das Ziel jedes anderen Menschen auf dieser Erde. So musste es richtig sein. Das musste der Zweck von Beziehungen sein, sich das Gefühl zu geben, wertvoll, vollkommen und benötigt zu sein. Witzigerweise traf das in meinem Leben auf eine Person zu.
,,Das ist süß."
,,Ich weiß, oder?" Ginny drehte sich, um sich von allen Seiten im Spiegel begutachten zu können. ,,Manchmal wird mir fast schlecht, weil wir so einen auf happy couple machen."
,,Seid ihr das denn nicht?"
Sie überlegte kurz. ,,Doch schon... ich liebe ihn und werde es wohl auch immer tun, aber trotzdem gibt es so ein paar Dinge, die jeden schönen Moment in unserem Leben verdunkeln können."
,,Die da wären?"
Ginny biss sich auf die Unterlippe und sprach nicht weiter. Das musste sie auch gar nicht. Es ging wieder um Cho, das sah ich ihr an. Ich trat ein paar Schritte näher an sie heran und legte ihr einen Arm um die Schultern. Das ging recht einfach, weil Ginny fast einen halben Kopf kleiner war als ich.
,,Haben die Damen gewählt?" Die Verkäufern trat zu uns.
Ginny grinste und sagte ,,Ja, auf jeden Fall."
Ich nickte zaghaft. ,,Ich denke schon..."
,,Wie, du denkst schon? Du siehst wunderschön aus. Nimm es, bitte! Ein Besseres wirst du nicht finden. Stell dir vor, Draco sieht dich dari-.. Vergiss es."
Aber das konnte ich nicht. Hunderte Male hatte ich mir schon ausgemalt, ihn auf dem Ball zu sehen, ihn zu beeindrucken, von ihm in einem Klassenraum anschließend ausgezogen zu werden, ihn in mir zu spüren, und ihn zu küssen, bis ich in Ohnmacht fiel.

unconditional affairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt