Hermines pov.:
Wir schwiegen wieder.
Es war nicht so, dass ich Ginny nicht von Draco erzählen wollte, das wollte ich schon, seit die Sache angefangen hatte, es fühlte sich im Moment einfach falsch an. Wenn sich meine Vermutung bewahrheiten sollte, und Draco und ich eine Pause einlegen würden, würde ich es ihr sowieso bald erzählen können. Schließlich gab es dann nichts mehr, was man verheimlichen könnte. Der Gedanke jagte mir ein Stechen durch die Brust. Ich versuchte, irgendetwas anderes zu finden, dem ich meine Aufmerksamkeit schenken konnte, doch in meinem Kopf poppte ständig das Bild eines grinsenden Dracos auf, wenn wir ganz alleine waren und er sich sicher fühlte. Ich brauchte dringend einen neuen Fokus. Nur was?
,,Meinst du, ich könnte Quidditch spielen?"
Ginny sah überrascht auf. ,,Was?"
Die Frage stellte ich mir allerdings auch. ,,Nur so ein Gedanke. Ich würde gerne eine Ablenkung finden."
,,Hm", machte Ginny.
Ich wusste, dass sie nach Worten suchte, die mich nicht verletzten, mir aber klar machten, dass Quidditch auf keinen Fall das ist, was ich als Ablenkung nehmen sollte. Ich war grauenhaft darin. Das wusste ich.
,,Vielleicht nimmst du etwas... das dir mehr Spaß machen wird. Schau mal beim Schwarzen Brett nach, ob du was findest."
Ich lächelte ihr zu, dankbar, wie sensibel sie mir von Quidditch abegraten hatte. Ich hätte mich nur blamiert.
,,Apropos, wann ist eigentlich euer nächstes Spiel?", fragte ich.
,,Ein paar Tage vor dem Winterball. Harry jagt uns jede Stunde wie die Verrückten durch die Luft. Er macht sich ziemlich Druck."
,,Wie gehts Ron damit?" Ihr großer Bruder hatte sich schon immer wegen diesen Spielen unnötig gestresst, konnte nichts essen, nicht reden, nicht klar denken. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wie oft ich ihm zu einer Pause geraten habe.
Ginny seufzte und griff damit perfekt meine Gedanken auf. ,,Schwierig. Er reißt sich ziemlich zusammen, aber Lavender steht noch immer unten am Feld, um ihn anzuhimmeln und das nervt nicht nur ihn. Kurz gesagt: bei uns allen sind die Nerven bis zum Zerreißen gespannt."
Ich zog die Augenbrauen hoch. ,,Lavender? Trauert sie Ron noch immer nach?"
,,Schhh!", machte Ginny. Ich wand mich um. An einem Tisch, der unter dem roten Gryffindor Banner hing, saß Pavati Patil, Lavenders beste Freundin, und hatte sich aufmerksam in unsere Richtung gedreht. Ich schenkte ihr schnell ein erzwungenes Lächeln, welches sie nicht weniger falsch erwiderte und sah wieder Ginny an.
,,Wir sollten etwas leiser reden."
,,Stimmt. Also, Lavender?"
,,Richtig." Ginny setzte sich auf. ,,Seit ein paar Wochen geht sie nun mit Shamus, der sie, glaube ich, etwas nervig findet aber an sich sehr gern hat. Und obwohl bei den beiden alles gut läuft, kommt sie zu jedem einzelnen Training von uns und lässt kein einziges Mal ihre Augen von Ron. Das ist schon beinahe gruselig."
,,Seltsam." Ich kaute eine Weile auf meiner Unterlippe herum, eine Angewohnheit, die ich schleunigst wieder loswerden sollte. ,,Ich bin gleich wieder da." Ich erhob mich, lief um den Sessel herum, am Karmin vorbei und steuerte auf das Schwarze Brett zu.
Infos über Apperier-Kurse, die nächsten Quidditch Spiele, Ankunftszeiten von bestimmten Waren in Hogsmeade, Anzeigen von Leuten, die ihre Kessel und Pergamente verkauften und eine Liste für das Weihnachtsball Komitee. Ich sah etwas genauer hin. Sie suchten noch über vier Leute, die bei der Planung, der Organisation und dem Aufbau der Feier helfen sollten. Ich überlegte nicht lange, griff nach der daneben schwebenden Feder und trug H. Granger ein. Bisher waren aus Gryffindor in meinem Jahrgang auch Neville, Lavender und Dean dabei.
Das würde lustig werden.
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unconditional affair
FanficZwischen Draco Malfoy und Hermine Granger ist eine Spannung, die jeder spüren kann - was dahinter steckt, wissen nur die beiden. Der begehrte Slytherin-Prinz bringt die Gryffindor-Prinzessin ordentlich auf Touren. Doch was würde er nur ohne sie mach...