Kapitel 17

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Ich wachte in einem leeren Raum auf. Es war etwas dunkel, da anscheinend die Vorhänge die Fenster bedeckten. Meine Hände waren gefesselt, was nicht gerade angenehm war. Ich sah mich skeptisch um, doch sah keine Person.

Wer hat mich denn hier her gebracht?

"Na endlich bist du wach." ertönte eine Stimme, und sah wie die Person näher zu mir trat.

"Was willst du von mir? Und warum hast du mich hier her gebracht?" fragte ich Ethan, der nun vor mir stand.

"Also wirklich, kaum wachst du auf, und stellst schon so viele fragen."

"Beantworte sie mir, und laber nicht so viel!" sagte ich schon etwas lauter.

"Kein Grund gleich so wütend zu sein. Ich beantworte sie dir noch." meinte er gelassen und kniete sich zu mir.

"Würde ich dich irgendwo hinschleppen, und deine Hände fesseln, wärst du etwa gut gelaunt oder was?" fragte ich ihn gereizt.

"Wenn du es wärst schon." grinste er.

"Ekelhaft. Das einzige was ich mit dir anstellen würde, wäre wohl dich umzubringen." sagte ich kalt, denn sein Satz schien mir echt komisch.

"Das wäre mir auch recht." meinte dieser und zuckte mit den Schultern.

"Und jetzt lass den scheiß. Lass mich endlich frei!" zischte ich ihn an.

"Aber nicht doch. Ich habe doch noch etwas mit dir vor." meinte er und grinste dreckig.

"Lass mich in-" er unterbrach mich, in dem er mich auf den kalten Boden legte. Das aber nicht gerade sanft.

Er krabbelte über mich, und grinste immer noch so blöd.

"Lass mich los du Bastard!" knurrte ich ihn an, und sah wie sein Gesichtsausdruck sich änderte. Diesen Blick konnte ich allerdings nicht deuten.

"Also wenn du wütend bist, gefällst du mir nicht...", fing er traurig an.

Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck wieder, und er sah schon beinahe aus als wäre er besessen.

"Zeig mir doch lieber diese kalte Seite an dir!... Sie ist so mysteriös und wunderschön!" schrie er schon fast.

Sein Blick machte mir schon langsam angst. Was hat der jetzt mit mir vor?

"Du bist doch verrückt." knurrte ich.

"Zeig mir diese Augen, mit denen du einen beinahe durchbohrst!"

Ich fing an rum zu zappeln, und versuchte ihn von mir runter zu bekommen. Auf solche Psychopathen habe ich keine lust.

Er beachtete das gar nicht und beugte sich zu meinem Hals. Seine Lippen berührten meine Haut, und mein ganzer Körper zuckte.

Wie ekelhaft sich seine berührungen anfühlen.

"Lass mich in ruhe! Ich will das nicht!" schrie ich ihn an, und er löste sich grinsend wieder von mir.

"Dann stell dir doch einfach vor ich sei Sebastian." meinte dieser, und fuhr mit seinen berührungen fort.

Aber Sebastians berührungen fühlen sich gar nicht so an... Sebastian ist nicht so ein ekelhafter bastard.

"Du bist nicht Sebastian." knurrte ich ihn an.

Doch er machte einfach weiter, und öffnete den Knopf meiner Hose. Er zog sie ein Stück runter, und ich versuchte mich immer noch zu befreien. Doch das klappte nicht.

Ich will das nicht...

Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen. Doch dann hörte ich ein lautes krachen. Langsam öffnete ich meine Augen, und erblickte Sebastian. Er hatte die Tür eingetretten. Ein Glück das er gekommen ist.

"Du störst!" schrie dieser perverse ihn an.

Da er gerade abgelenkt war, nutzte ich die gelegenheit und trat ihn von mir runter. Ich atmete schwer, von dem ganzen gezappel bin ich schon ganz müde.

Ethan stand wieder auf und wollte auf mich zugehen, doch Sebastian stieß ihn mit leichtigkeit weg. Er kam zu mir, und löste meine Fesseln. Ich sah in seine immer noch leeren Augen, und erkannte einen kleinen Funken leid.

Mein Herz zog sich zusammen, bei dem Gedanken was ich diesem Teufel nur mit Worten angetan habe. Ich war viel zu schwach um aufzustehen, also nahm mich Sebastian, und trug mich aus dem Zimmer.

"Sebastian?..." sagte ich leise, doch keine antwort von ihm.

Ich vergrub mein Gesicht in seine Brust, und schloss meine Augen.

"Es tut mir so leid... Du bist gar kein Monster, Sebastian." flüsterte ich.

"Aber es ist doch die Wahrheit. Ein Mensch bin ich ja auch nicht." meinte er nach einer Weile.

"Aber nur weil du kein Mensch bist... Heißt es nicht das du.. ein Monster bist.." flüsterte ich, und konnte nicht einmal richtig reden. Denn ich zitterte immer noch am ganzen Leib.

"Für mich.. Bist du etwas ganz besonderes.." flüsterte ich, und fiel in einen tiefen schlaf.


Ich spürte wie ich langsam aufwachte, und grummelte vor mich hin. Ich öffnete meine Augen, und sah das es bereits dunken war. Ich erblickte Sebastian der neben mir an der Bettkante saß. Endlich war in seinen Augen noch was anderes als leere zu erkennen. Ob er wohl meine entschuldigung angenommen hat?

Ich klammerte mich an seinem Jakett, und merkte das ich mich immer noch nicht von den Szenen, die vor ein paar Stunden passiert waren, beruhigt hatte. Ich zitterte immer noch leicht.

"Wo warst du so lange? Ich hatte angst du würdest nie wieder zurückkehren..." sagte ich leise, und merkte wie sich langsam wieder Tränen in meinen Augen bildeten.

Er sah mich bemitleidenswert an.

"Es tut mir leid. Ich habe spät reagiert."

Ich verfesterte meinen griff und zog an seinem Jakett.

"Das meine ich nicht! Ich habe die halbe Nacht damit verbracht dich zu suchen, und habe dich einfach nicht gefunden! Ich dachte ich hätte dich so verletzt, das du mich nicht mehr sehen willst..." sagte ich aufgebracht, und meine Tränen fließen schon beinahe ununterbrochen.

Er beugte sich ein wenig zu mir runter, und wischte mir die Tränen weg.

"Dann verspreche ich, Euch nie wieder alleine zu lassen." sagte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht.

"Du versprichst es wirklich oder? N-nie wieder ja?"

"Nie wieder. Ich werde Euch nicht anlügen." bestätigte er mir, und ich ließ ihn wieder los.

"Richtig. Dann verspreche ich dir, dich nie wieder als Monster zu bezeichnen." sagte ich und kuschelte mich in die Decke.

Die Mondstrahlen schienen ins Zimmer, und ich sah wieder zu Sebastian.

"Bist du denn gar nicht müde?" fragte ich leise.

"Doch. Aber ich wollte warten bis Ihr aufwacht." meinte er und lächelte leicht.

"Dann leg dich doch jetzt schlafen." meinte ich und merkte wie ich auch langsam müde wurde. Dabei war ich doch gerade erst aufgewacht. Aber dieser schlaf war eben alles andere als erholsam und beruhigend.

Ich schloss die Augen, und spürte noch wie Sebastian sich neben mich legte. Ich schlief nun endlich friedlich ein, und fand endlich einen erholsamen, sorglosen schlaf.

Ist das etwa Liebe?... (Sebaciel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt