Kapitel 38

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Den halben Tag hatte ich bereits mit meiner Arbeit verbracht, bis ich ein Klopfen hörte.

"Herein." Sagte ich schlechte gelaunt und sah auf.

Sebastian trat ein und brachte mir meinen Fünfuhrtee. Er stellte ihn mir hin, verbeugte sich und ging wieder. Ich schaute ihm hinterher und hatte leicht Tränen in den Augen.

Ich nahm die Süßspeise zu mir und trank einen Schluck Tee. Ich war fertig und fuhr mit meiner Arbeit fort. Ich hatte zum Glück nur noch einen Stapel Blätter zu unterschreiben.

Sebastian kam auch wieder vorbei, um das Geschirr wegzuräumen. Ich wollte ihn zwar ansprechen, hatte aber Angst das er Sauer auf mich war und wieder ein Streit starten würde.

Seufzend blickte ich wieder auf das Blatt vor mir, nahm die Feder und schrieb weiter. Nach ungefähr einer Stunde war ich endlich fertig und sah nach draußen. Es wurde schon dunkel.

Ich gähnte und rieb mir die Augen. Dabei dauerte es noch bis es Schlafenszeit war. Es klopfte an der Tür und Mey-rin kam rein.

"Das Abendessen ist serviert, Junger Herr." Sagte sie leise.

"Hab keinen Hunger." Meinte ich und sah wieder weg.

"A-aber Junger Herr.. Ihr habt schon Euer Frühstück auf dem Tisch stehen lassen, Sie müssen etwas zu sich nehmen." Stotterte sie besorgt.

Genervt stand ich auf und verließ das Zimmer. Sie verbeugte sich und ging wieder an ihre Arbeit. Ich ging zum Speisesaal und nahm Platz. Ich nahm das Besteck zu mir und starrte das essen an.

Ich stocherte mit der Gabel darin rum und nahm widerwillig einen Bissen davon. Ich bekam es kaum runter und wollte jetzt schon nicht mehr.

Ich schaute wie gewohnt zur Seite, wo Sebastian diesmal aber nicht stand und mich genauestens beobachtete, das ich auch wirklich alles aufaß.

Ich seufzte und verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. Das macht nämlich alles nur noch schlimmer. Ich schaffte es beinahe alles aufzuessen, konnte die letzten bissen aber einfach nicht mehr runter bekommen.

Ich stand auf und machte mich auf dem Weg in mein Schlafgemach. Ich wollte einfach nur schlafen, obwohl es gerade mal zwanzig Uhr war. Für gewöhnlich gehe ich mindestens um zweiundzwanzig Uhr ins Bett.

Ich öffnete die Tür und machte das Licht an. Ich zog mich schnell um, machte das Licht aus und begab mich in mein warmes Bett. Ich kuschelte mich in die Decke und schlief schnell ein.

Mitten in der Nacht wachte ich durch einen Albtraum auf. Es handelte sich darum, das Sebastian mich verlassen hatte... aber nicht kurz, sondern für immer. Ich versuchte schon fast verzweifelt wieder einzuschlafen, was nicht funktionierte.

Ich wollte unbedingt noch schlafen, ich war sehr müde. Aber ich vermisste Sebastian. Seine sanften Berührungen, seine warmen Hände die an meinem Körper gleiten, seine Stimme, einfach alles an ihm. Ich wollte mich an ihn kuscheln und neben ihm einschlafen..

Ich merkte wie Tränen mein Gesicht runter rollten und wischte sie mir wieder weg. Doch das brachte nicht viel, denn kurz darauf rollten wieder Tränen hinunter.

Ich vergrub mein Gesicht in meine Decke und weinte leise. Was wenn ich zu ihm gehe, er aber noch sauer auf mich ist? Ich will ihn nicht wütend machen...

Ich hörte langsam auf zu weinen und stand auf. Ich hielt es nicht länger aus alleine dort zu liegen und zu weinen.

Ich verließ mein Schlafgemach und ging leise den langen Gang entlang. An Sebastians Zimmer angekommen, öffnete ich leise die Tür und sah ihn schlafen.

Zögernd ging ich hinein und schloss die Tür hinter mir. Ich schluckte und ging näher zu seinem Bett hin. Ich beobachtete ihn kurz beim schlafen und stellte fest das er einen etwas unruhigen Schlaf hatte.

Vorsichtig tippte ich an seine Schulter, doch er wachte nicht auf. Er schien ziemlich unruhig zu schlafen, vielleicht hatte er ja ein Albtraum oder so..

Ich hob langsam die Decke ein Stück und legte mich zu ihm. Sofort stieg mir sein Geruch in die Nase. Ich merkte wie er aufwachte und verschlafen seine Augen öffnete.

"Huh?... Ciel?.." murmelte er verschlafen während ihm schon beinahe die Augen wieder zu fielen.

Ich sah ihn mit Tränen in den Augen an und kuschelte mich nah an ihn heran.

"Ich hatte einen Albtraum..." sagte ich mit zittriger Stimme.

"Was war es für einer?" Fragte er leise und schlang seine Arme um mich.

"Du hattest mich für immer verlassen.." murmelte ich und spürte wie die Tränen sich wieder ihren Weg nach unten gemacht hatten.

"Aber ich bin hier." Flüsterte er verschlafen und fuhr mir beruhigend durch die Haare.

"D-du bleibst doch auch wirklich o-oder?"

"Versprochen." Sagte er mit rauer Stimme und drückte mich näher zu sich.

Ich schloss die Augen und konnte nun ruhig einschlafen. Ich lauschte noch seinem regelmäßigen Atem und schlief ein.

Erholt wachte ich am nächsten Morgen auf und befand mich immer noch in Sebastians Armen. Ich hatte gar nicht vor mich von ihm zu lösen, oder aufzustehen.

Ich beobachtete ihn wie er schlief und kurz etwas unverständliches murmelte. In meinem Bauch herrschte beinahe ein Feuerwerk, erstaunlich das ich bis jetzt nicht explodiert bin. Ich war einfach froh endlich wieder bei ihm sein zu können, obwohl er erst ein Tag nicht bei mir war.

Er öffnete seine Augen und Blinzelte mich an.

"M-morgen.." murmelte ich und konnte ihm nicht richtig in die Augen sehen. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte wahrscheinlich Angst das er Sauer war. Was anderes kann es wohl nicht sein.

"Guten Morgen." Grummelte er und strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Es herrschte wieder stille, wir bewegten uns dennoch kein Stück.

"Ein Albtraum also, ja?" Grinste er.

"J-ja ich hatte wirklich einen!" Schmollte ich und sah ihn wieder an.

Er kicherte und küsste mich leidenschaftlich. Als wir uns wieder lösten, drückte er meinen Kopf an seine Brust und atmete tief durch.

"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nie wegen so einem Thema mit dir streiten.." gab er von sich.

"Ich sollte mich entschuldigen.." murmelte ich.

Er ließ mich wieder los und setzte sich Lächelnd wieder auf.

"Dann bereite ich dir jetzt dein Frühstück zu." Sagte er und zog sich seine Schuhe an.

Ich nickte und sah ihn dabei zu wie er sich noch die Handschuhe und sein Jackett anzog, ehe er den Raum verließ. Ich stand auf und streckte mich.

Ich verließ nun auch sein Zimmer und begab mich zur Küche. Dort sah ich wie er mein Frühstück zubereitete. Sein Blick richtete sich auf mich und grinste.

"Kannst du jetzt nicht einmal zehn Minuten warten?" Spottete er.

"Ich will doch sicher gehen das du das ohne mich schaffst." Antwortete ich ironisch.

Er zog eine Augenbraue hoch und lachte kurz auf.

"Sagst du, oder soll ich dich wieder bestrafen wenn dir ein Fehler unterläuft?"

Ich errötete und Schüttelte hektisch den Kopf.

"N-nein, du bringst mich doch absichtlich dazu wenigstens einen kleinen Fehler zu machen!" Schmollte ich und ging zu ihm.

Ich schaute was er zubereitet und grinste. Das er sogar daran dachte mir mein Lieblingsfrühstück zuzubereiten.

Als er fertig war gingen wir in den Speisesaal. Ich aß mein Frühstück diesmal auf und lehnte mich zurück. Sebastian räumte das Geschirr auf und kam zurück.

Kurz darauf wollten wir wieder nach oben, doch die Bediensteten riefen wieder nach Sebastian. Ich ging schon mal nach oben, während Sebastian genervt zu den Bediensteten ging.

Ist das etwa Liebe?... (Sebaciel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt