but you can't control who you love

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Die folgenden Tage verbrachte ich damit die Stadt näher kennenzulernen. Hawks war mir dabei eine Große Hilfe gewesen. Während ich einige Meter über ihm flog, erklärte er mir einiges über eine Art Headset. Da ich keine besonders große Sache als zusätzliche Equipment haben wollte, hatte Hawks mir ein kleines Gerät besorgt, welches nicht größer als ein kleiner Knopf war. Darüber konnten wir den ganzen Tag kommunizieren.

Auch nachdem ich schon mehrere Tage in der Agentur von Hawks arbeitete, war unser Verhältnis zueinander überraschend locker. Dabei hätte ich gedacht, nach meinem Umzug nach Kyushu würde er mich versuchen zu einem Date zu überreden. Er versucht zwar trotzdem noch mit mir zu flirten, aber es hat ehr etwas Freundschaftliches. Trotz meines Empathie Quirks hatte ich keine Möglichkeit herauszufinden, ob wir nun Freunde waren oder mehr als dies. Denn in dem einen Moment flirtet er was das Zeug hält und im nächsten habe ich das Gefühl gefriendzoned worden zu sein. Natürlich durften wir uns wegen seines Auftrags eh nicht zu nahekommen, aber etwas tief in mir wünschte sich, dass zwischen uns trotzdem mehr als nur Freundschaft ist. Was ich jedoch wirklich möchte steht mal wieder nicht zur Debatte. Außerdem gab es zwischen uns noch einen Deal, es wird in keinem Fall auch nur im Ansatz der Auftrag erwähnt.

Hawks hat wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, alles für seinen neuen Sidekick her zu richten. Wann immer ich etwas brauche, ist es in wenigen Minuten da oder jemand kümmert sich darum. Sogar ein eigenes Büro und einen Feuersicheren Trainingsraum hat er mir in der Agentur einrichten lassen.

Da ich mich noch etwas um Papierkram kümmern musste ging ich in mein Büro. Als ich durch die Tür trat sah ich wie Hawks auf meinem Stuhl saß. „Falsches Büro Hawks.", erwiderte ich genervt.

„Ich weiß, aber ich habe dich gestern nicht so viel gesehen, da wollte ich-"

„Bei meiner Arbeit nerven, bevor Ich sie überhaupt anfange?", ich verdrehte die Augen und ging auf meinen Schreibtisch zu.

„Eigentlich wollte ich fragen, ob ich dich heute Abend wieder auf dem Dach sehen werde.", er lächelte mich wieder mit seinem charmanten Lächeln an. Die ersten Tage habe wir uns immer Abends auf meinem Dach getroffen und etwas geredet. Als ich jedoch mitbekam, dass wir beinahe ständig zusammen waren und er unmöglich nebenbei seinen Auftrag erledigen konnte, habe ich mich von ihm distanziert.

„Ich habe heute Abend schon etwas vor. Also jetzt geh, ich möchte arbeiten.", wies ich ihn ab. Traurig überkam Hawks. Natürlich habe ich nichts vor, aber auch ich habe einen Auftrag auszuführen. Hawks nicht in die Quere kommen, ihm kein Ballast sein und ihn nicht ablenken. Deswegen war es mittlerweile schon Normalität ihm abzusagen, auch wenn es mir weh tat ihn danach so traurig zu sehen.

„Hm ich bleibe noch etwas. Es ist gerade eigentlich ganz gemütlich, du kannst dich doch auch einfach auf meinen Schoß setzen.", forderte er mich heraus und zwinkerte mir zu. Es waren die Momente, in denen er mir das Gefühl gab, zwischen uns könnte mehr als nur Freundschaft sein.

„Das willst du nicht wirklich?", fragte ich ihn fassungslos.

„Doch, ich kann mir gerade nichts besseres vorstellen.", grinste er mich schelmisch an. Seitdem ich wieder wusste, wer Keigo als Kind für mich war, hatte ich ein anderes Bild von ihm. Er war eigentlich immer für mich da und schon damals mochte ich Keigo wirklich sehr gern. Weshalb sein letzter Satz wohl etwas in mir durchbrennen ließ. Denn ich stand direkt vor ihm und kam seinem Gesicht bis auf ein paar Zentimeter nahe.

„Na, wenn das so ist.", gekonnt klappte ich die Armlehnen bei Seite und setzte mich auf den Schoß von Hawks. Ich sah ihn direkt an, unsere Lippen waren nur minimal voneinander entfernt. Meine Finger strichen leicht durch sein Haar und nahmen ihm seine Kopfhörer weg.

„Besser so?", flüsterte ich ihn in sein Ohr.

„Gefällt mir.", erwiderte er und legte seine Hände an meine Taille. Sein warmer Atem blies gegen meinen Hals.

„Dir kann es wirklich nicht zu schnell gehen, oder?", fragte ich nach, während meine rechte Hand langsam seinen Kiefer lang strich. Er beugte sich etwas vor und war meinem Ohr nahe.

„Wenn es nach mir ginge, wären wir schon verheiratet und du nicht mal mehr in der Lage zu arbeiten.", flüsterte Keigo mir ins Ohr und ließ seine Hände an meinem Körper hinab wandern. Gänsehaut breitete sich über meinen ganzen Körper aus.

„Wir können und dürfen der Presse nicht das geben was sie wollen. Sie suchen doch nur nach der nächsten Gelegenheit über uns zu berichten.", versuchte ich uns beide wieder zurück in die Realität zu holen. Auch wenn dies nicht der wahre Grund war, warum wir hier und jetzt damit aufhören sollten.

„Warum sollte es nicht publik werden?", er blickte mich mit seinen goldenen Augen an.

„Wir würden der Bevölkerung Hoffnung geben.", traurig schaute ich meinen Chef an.

„Das ist ein Problem für dich?", fragte er verwirrt nach.

„Solange die Liga noch existiert, wird es keinen Frieden geben, für niemanden. Willst du etwa allen eine heile Welt vorspielen?", das waren die Code Worte, eine heile Welt vorspielen, als würde dieser Auftrag nicht existieren. Er sagte nichts.

Meine Hand strich wie von allein über sein Gesicht. „Wir wären etwas an dem die Bevölkerung festhalten würde, wir wären überall präsent. Dabei hat es sich gerade erst beruhigt. Wir könnten zwar zeigen, dass wir zusammen glücklich sind, aber die Leute würden zu viel hineininterpretieren. Außerdem hast du noch... Medienpräsenz wäre wahrscheinlich deutlich zu deinem Nachteil.", sprach ich wehmütig und seufzte.

„Du kannst einem die Stimmung richtig versauen.", er klang wirklich enttäuscht.

„Ich weiß, dass kann ich auch ganz gut ohne meinen Quirk.", versuchte ich zu scherzen und stand auf. Etwas traurig versuchte ich ihn noch an zu lächeln. Wie gern würde ich mich ihm einfach hingeben.

„Und jetzt geh in dein Büro oder wohin auch immer.", genervt schubste ich ihn von meinem Stuhl.

Er ging zur Tür und verharrte noch eine Weile dort, als würde er etwas sagen wollen. „An mir soll es nicht liegen, ich möchte dich nur zu nichts zwingen.", murmelte er. Ich blickte von meinem Schreibtisch hoch. „Hast du noch etwas gesagt?", und spielte die unwissende.

Er drehte sich lächelnd um, „Ach nichts, war nicht wichtig." Dann verschwand er.

Oh man, so eine Äußerung macht er, nachdem ich keine Wahl hatte in seiner Agentur anzufangen. Dieser Kerl macht mich fertig. Zwar würde ich ohne ihn nicht in dieser Misere stecken, jedoch hätte ich auch nicht meinen Kindheitsfreund wieder. Enttäuscht über die jetzige Situation machte ich mich an die Arbeit. Nicht mehr lange und ich würde eh Mittagspause machen und danach patrouillieren.

Fang mich auf wenn ich falle (Hawks x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt