Everyone make Mistakes

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Seelisch und moralisch war ich noch nicht bereit mich meiner Vergangenheit in einem Referat zu stellen. Allein schon der Gedanke ließ mich nicht aufstehen wollen. Dabei hatte ich nie große Probleme gehabt aufzustehen, ich wollte nur nie den Tag beginnen. Es war nie die Müdigkeit welche mich die Zeit in meinem Bett verschwenden ließ, meistens starrte ich hellwach auf die Decke oder versuchte angestrengt wieder einzuschlafen. Es war stets die UA und später Sam, für die ich gerne aufgestanden bin.

Das Lächeln von Sam blitzte in meinem inneren Auge auf. Sein lächeln war der Grund, warum ich in Amerika als Held überlebt hatte, mich verliebt hatte und täglich aufgestanden bin. Sein Lächeln war ansteckend und das in jeder Situation... wüsste ich es nicht besser, hätte ich gesagt das wäre sein Quirk gewesen. Doch der Gedanke an seinem Lächeln ließ mich traurig werden. Nie wieder würde ich dieses Lächeln sehen können. Auch mein jetziger Verlobter schafft es ehr selten mich zum Lächeln zu bringen. Vermutlich, weil er viel zu ernst ist und meistens nur einen auf albern spielt. Wieder fiel meine Laune mit Schallgeschwindigkeit in den Abgrund und ich zog mir die Decke über den Kopf. Schmerzlich versuchte ich meine Gedanken zu unterdrücken. Natürlich könnte ich mich zusammenreißen und meine Emotionen manipulieren, aber ich wollte es einfach nicht. Manchmal bin ich es nunmal satt mich zusammen zu reißen. Das innere Kind in mir war einfach stärker als der Erwachsene. Wahrscheinlich war der Erwachsen einfach nur erschöpft und der Kind nutzte dies aus. Erst war ich deprimiert, aber nun schwang es in Wut um. Ich war wütend auf die UA, auf Nezu, auf Bakugo, auf mich, auf mein Leben, auf alles.

*klopf* *klopf*

Noch bevor ich erahnen konnte, wer vor meinem Zimmer stand schrie ich, „Lass mich in Ruhe!"

Ein kalter Schauer überkam mich. Es war Fuyumi, die etwas erschrak.

„Was hat dir denn nun wieder die Laune verdorben? So habe ich dich ja schon lange nicht mehr morgens erlebt.", flüsterte meine Schwester als sie vorsichtig die Tür öffnete. Gern würde ich ihr erzählen was mich aufregt, aber für das wohl aller schwieg ich.

„Lass mich einfach in Ruhe!", murmelte ich und drehte mich um.

„Schon okay, ich wollte ja nur bescheid geben, dass es Frühstück gibt.", sagte Fuyumi leise und ging. Manchmal wünschte ich, mein Leben wäre einfach und ich müsste mich nicht Tag für Tag zusammenreißen. Ich schrie einfach laut los, strampelte mir die Decke vom Körper und stand auf. „Ich hasse diese Scheiße!", schrie ich und zog mich an. Es war eins zu eins wie in meiner Pubertät. Ein kleiner Wutanfall am Morgen verbreitet Kummer und Sorgen. Das Innere Kind wurde zum Teenager. Wütend stapfte ich ins Bad und machte mich fertig. Mein Gefühl sagte mir heute ich solle definitiv Eyeliner auftragen. An sich mochte ich Eyeliner, aber er ließ mich immer wie einen Schurken aussehen, weshalb ich einmal damit zur Schule bin und dann nie wieder. Um mein Aussehen noch zu unterstreichen, machte ich mir einen Zopf und ließ eine Strähne gemütlich in mein Gesicht baumeln. Wütend und genervt schaute ich dann in den Spiegel. Ich könnte Gang Orca in der Kategorie Helden, die aussehen wie Schurken durchaus eine gute Konkurrentin sein. Allerdings hob auch das meine Stimmung nicht im Geringsten. Wenigstens fühlte ich mich wohl.

Als ich die Küche betrat erschrak Fuyumi erneut. Genervt atmete ich aus, „Du musst echt aufhören dich zu erschrecken. Da stellen sich mir echt die Nackenhaare hoch."

„Tori, du schaust aus wie ein Schurke. Was ist denn mit dir los? Du... du bist doch nicht etwa...", fragte sie unsicher, ob ich nicht die Seiten gewechselt hätte. Ich machte mir ein Spaß daraus und lächelte nur verlegen. Natsuo kam mit einem Baseballschläger in die Küche geplatzt.

„Wo ist der Schurke?", fragte er aufgebracht und schaute dann mich an. „Tori, was ist denn mit deinem Gesicht los?", lachte er auf. Ich grinste nur freundlich nahm den Schläger aus seiner Hand und nahm eine Angriffspose ein. „Jetzt ist es nicht mehr so witzig, oder? Ich denke die anderen werden sich heute auch fragen was mit deinem Gesicht los ist.", dann fing ich an über das ganze Gesicht zu grinsen. Ich spürte, wie Natsuo Angst hatte, Panik ich würde ihn gleich verdreschen. „Nein nein nein, ich würde meinen geliebten Bruder doch niemals physisch weh tun.", sagte ich auf eine freundliche, aber auch psychotische Art und Weise.

„Ahahahhahaha", lachte ich wie eine Irre und ließ den Baseballschläger in Flammen aufgehen. Seine Gesicht war ein Bild für die Götter, er sah als als hätte jemand sein Lieblingsspielzeug kaputt gemacht. „Upsi, da hatte ich mich wohl nicht unter Kontrolle.", sagte ich unschuldig und drückte Natsuo noch eine verbal rein. „Oh Brüderchen, was ist denn mit deinem Gesicht los?", fragte ich schmollend. Fuyumi war so schockiert über mein Verhalten, dass es ihr komplett die Sprache verschlagen hatte.

Genervt schnappte ich mir die erst beste Flasche mit Milch aus dem Kühlschrank und trank sie leer . Dann stockte ich kurz und schaute auf die Flasche, normalerweise stand an der Stelle des Kühlschrankes immer die Milchflasche. Mein Auge fing an zu zucken, „WER ZUR HÖLLE HAT SAKE IN DIE KÜHLSCHRANKTÜR GESTELLT? Man da steht sonst immer Milch", schrie ich meine Geschwister an. Natsuo tat auf unschuldig, jedoch bemerkte ich, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. Ich baute mich vor meinem Bruder auf, da er immer noch größer war ließ ich kleine Flügel an meinen Füßen erscheinen, die mich die wenigen Zentimeter fliegen lassen. „Also.... Ähm... ich... das... es... es war spät und dunkel..", murmelte er. „Spät und dunkel sind doch keine Ausreden, es gibt Strom hier in diesem Haus! Ich habe also gerade Sake auf ex getrunken?", fragte ich und Natsuo nickte. Wieder zuckte mein Auge, „Super, ich werde heute also betrunken unseren kleinen Bruder unterrichten. AHHHHHHHH SCHEIßE SCHEIßE SCHEIßE.", schrie ich wütend auf und verschwand aus dem Haus.

Da ich schon recht spät dran war flog ich direkt zur Krankenstation. Leider fand ich dort nur einen kleinen Zettel mir: Tut mir leid, aber ich werde zurzeit wo anders gebraucht. „Nein... Nein Nein Nein Nein Nein. Dis kinn doch älles nischt *hicks* wahrseeeinnn", murmelte ich. Meine nächste Station war das Lehrerzimmer, zu dem ich mühsam hin torkelte.

Fang mich auf wenn ich falle (Hawks x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt