Du bist mein Zuhause

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Hey zusammen

Dieses Kapitel ist nicht ganz so lang, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem, es war nämlich ziemlich anspruchsvoll zu schreiben. Wie immer freue ich mich über positive und negative Kritik. Beides ist gern gesehen.

Bis zum nächsten mal und VG

Dunkelpelz 


Efeusee hatte jegliches Zeitgefühl verloren, sie humpelte nun schon eine gefühlte Ewigkeit durch die Mauerberge. Einige male war die Silbergraue beinahe von steilen Klippen oder Felsvorsprüngen abgestürzt, ihre Ballen waren vom Stein wund gescheuert und sie war völlig außer Atem. Eine Kralle an ihrem linken Fuß war ihr abgebrochen und Blut rann ihr die Pfote hinab. Unter einem schmalen Felsvorsprung legte die Finstere Kriegerin eine weitere, kleine Pause ein und beobachtete mit grimmiger Miene einen der hohen Berge vor ihr. >>Das ist zwecklos. Ich werde Windpelz in diesem Labyrinth niemals finden. << dachte sie sich verzweifelt und leckte sich ihre rechte Pfote, die höllisch wehtat. Ein Blitz erhellte für einen Moment die Luft, dann zerriss ein lauter Donnerschlag die Stille und ließ Efeusee zusammenzucken. Rasch erhob sie sich wieder und dachte dabei an Wind. „Ich bin es meinem Sohn schuldig. Es ist ungerecht, dass er ohne Vater aufwachsen muss.", murmelte sie leise vor sich hin. Dann stolperte Efeusee weiter, kletterte über zwei große Felsbrocken hinweg, während sie Augen und Ohren stets offenhielt.

„Wo bist du, Windpelz?" flüsterte sie.

Auf das was dann vorkam, war sie nicht vorbereitet.

Als sie um eine Ecke bog, stand da plötzlich eine Katze. Das graue Fell bewegte sich im starken Wind der Mauerberge, seine bernsteinfarbenen Augen starrten grimmig in die Ferne. Der Schweif, der schon so oft Efeusees Flanke berührt hatte, hing schlaff hinunter.

Dort stand er, etwa vier Fuchslängen entfernt stand Windpelz.

„WIndpelz!", rief Efeusee erfreut und wollte auf ihren Gefährten zulaufen, als dieser ihr jedoch sein Gesicht zuwandte, hielt sie erschrocken inne. Der Blick ihres Gefährten war zerstreut, misstrauisch und erschöpft, ganz untypisch für den ehemaligen WindClan Kater.

Efeusee verlangsamte ihre Schritte und blieb eine Fuchslänge entfernt von WIndpelz stehen.

„Hau ab! Verschwinde!" zischte der graue mit wütender Stimme, die Efeusee einen Stich ins Herz versetzte. Was hatte Windpelz nur?

„Windpelz?", flüsterte sie fragend, ein Windstoß zerzauste ihr Fell.

Windpelz knurrte leise, seine Pfoten bewegten sich kein Stück vom Fleck, seine Augen fokussierten die silbergraue, die verwundert zurückstarrte.

„Geh! Du bist nicht sie. Geh!" zischte der Kater wütend, schüttelte den Kopf und wandte sich von Efeusee ab. „Niemand kommt hierher!", fügte der graue Kater noch hinzu, seine Stimme war voller Schmerz.

Efeusee war mehr als verwirrt, war aber nicht bereit Windpelz gehen zu lassen. Als dieser einen Schritt von ihr wegmachen wollte, trat sie ihm entschlossen in den Weg. „Bitte WIndpelz...", flüsterte sie, „Ich bin es wirklich... Geh nicht."

Der WindClan Kater rührte sich nicht vom Fleck.

„Ich bin schon so lange alleine...", knurrte er dann, „Ich sehe täglich Katzen, die gar nicht da sind und die wieder verschwinden... Ich höre Stimmen von Katzen, die längst tot sind." Seine Stimme klang verzweifelt. „Du bist nicht sie..." Dieser Satz war so leise, dass Efeusee ihn fast überhört hatte.

Die silbergraue war verwirrt. Was redete Windpelz da für einen Unsinn? War er wahnsinnig geworden?

>>Er war so lange hier alleine, diese Berge müssen ihm den Kopf verdreht haben... << vermutete sie.

Der Dunkle PfadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt