Kampf an der Windclan Grenze

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Hinweis bevor es losgeht... Da in dieser FF viel weniger Zeit zwischen den Ereignissen dieses Kapitels und dem großen Kampf vergangen ist, als in den Büchern, sind einige Katzen noch jünger (Graustreif zum Beispiel, der ja in Staffel 6 ein Ältester ist)
Einige Katzen wurden auch noch gar nicht geboren (Erlenpfote und Funkenpfote zum Beispiel). Ich versuche im nächsten Kapitel eine Hierarchie mit hochzuladen, damit ihr einen Überblick habt. Jetzt aber viel Spaß mit dem Kapitel ;-)
Wie immer freue ich mich über Rückmeldungen, Empfehlungen und jegliche Art von Kritik.
Grüße euer Dunkelpelz



Taubenflug rannte so schnell sie konnte durch das Unterholz und folgte der Kampfpatrouille in Richtung WindClan Territorium. Rosenblatt führte Graustreif und zudem Löwenglut, Mausbart und Taubenflug selbst zu dem Ort, an dem angeblich der Kampf zwischen WindClan und den Streunern stattfand. Häherfeder lief am Ende der Patrouille und hielt ein großes Bündel zwischen den Zähnen. In dem Bündel waren einige Spinnenweben, Kräuter und andere Pflanzen mit dem er sich um Verletzte Katzen kümmern wollte, die es ziemlich sicher auch geben würde.
Während die Patrouille einen kleinen Hang hinaufraste, spitzte Taubenflug die Ohren und streckte ihre Sinne nach den Kampfgeräuschen zwischen WindClan Katzen und den Streunern aus. >>Wir sind fast da<<, schoss es ihr durch den Kopf, während sie einem Baumstumpf auswich. Die Geräusche waren nun sogar mit normalen Katzenohren klar zu hören, woraufhin die Patrouille das Tempo noch einmal steigerte. Taubenflug überholte Mausbart mit einem Satz, während sie beobachtete, wie der Wald um die DonnerClan Katzen sich zunächst ein wenig lichtete und schließlich den Blick auf eine Lichtung freigab.

Kampfschreie und lauter Kampflärm empfingen die Clan Katzen, als sie aus dem Dickicht stürmten, Fellbüschel flogen durch die Luft und der hartgetretene Boden war blutgetränkt. Taubenflugs Blick flog sofort über die Lichtung, um sich selbst einen Überblick von der Situation zu schaffen.
Und es sah ganz und gar nicht gut aus.
Die WindClan Katzen Haferkralle, Schlackenfuß, Wickenpelz und deren Anführer Kurzstern waren von sechs wild aussehenden Streunern eingekesselt worden und kämpften nun um ihr Leben.
„Helft ihnen!", schrie Graustreif ohne zu zögern und raste als erster einen kleinen Abhang am Rand der Lichtunh hinunter. Löwenglut folgte dem zweiten Anführer als erster, alle anderen DonnerClan Katzen folgten dem goldenen Krieger mit ausgefahrenen Krallen. Graustreif stieß seinen typischen Kriegsruf aus und begrub einen der männlichen Streuner unter sich, Löwenglut warf derweil eine Kätzin zu Boden, die ihn mit ausgefahrenen Krallen und gefletschten Zähnen empfing. Die übrigen DonnerClan Katzen schwärmten sofort aus, als sie das Kampfgeschehen erreichten und griffen so in den Kampf ein. Auch die angeschlagenen WindClan Katzen gewannen wieder neue Kräfte und schlugen mit frischer Energie auf die Streuner ein.
Taubenflug warf sich währenddessen auf einen silbergrauen Streunerkater, der gerade Wickenpelz zu Boden geworfen hatte und riss ihn um. Der Streuner fauchte etwas überrascht und ging wild um sich schlagend zu Boden, während Taubenflug ihre Krallen in seinen Pelz bohrte. Wickenpelz neben ihr kam taumelnd wieder auf die Pfoten, machte jedoch keine Anstalten in den Kampf einzugreifen. >>ich bin auf mich gestellt<<, schoss es Taubenflug durch den Kopf. Die Pfoten der Grauen rutschten derweil auf dem hartgetretenen Untergrund hin und her, sodass sie den Streuner nicht zu Boden drücken konnte, sondern mehr damit beschäftigt war, ihr Gleichgewicht zu halten. So hatte der silbergraue Kater mehr oder weniger leichtes Spiel und konnte sich spielend leicht aus ihrem unbeholfenen Griff herauswinden. „War das alles?", höhnte der Streuner gelangweilt.
Die Graue antwortete nicht, sondern knurrte ihren Gegner nur bedrohlich an und ließ ihn dabei nicht aus den Augen.
Um Taubenflug herum tobte jetzt ein noch heftiger Kampf, nachdem sich die DonnerClan Katzen eingemischt hatten, waren die Streuner nun in der Minderheit und wurden langsam, aber sicher zurückgedrängt.
Taubenflug sah aus dem Augenwinkel, dass Löwenglut einen weiteren Kater zu Boden geworfen hatte und dass Rosenblatt gerade Kurzstern auf die Beine half. Der Anführer des WindClans wirkte schwer mitgenommen und blutete aus mehreren Wunden, dennoch wirkte er entschlossen seinen Clan zu verteidigen. Taubenflug fixierte wieder den silbergrauen Kater, der sie langsam umkreiste und dann ohne Vorwarnung zum Schlag ausholte. Taubenflug sah den Schlag zwar kommen, war aber zu langsam und wurde getroffen. Ein lodernder Schmerz fuhr ihr in die Schulter, während der Streuner zufrieden die Zähne fletschte und erneut ausholte.

„Aufhören!"

Ein lauter Ruf eines Streuners durchschnitt den Kampfeslärm, sofort stellten die Streuner daraufhin das Kämpfen ein und zogen sich böse fauchend zurück. Löwenglut gab auf ein Nicken von Graustreif hin den Kater frei, den er zu Boden geworfen hatte und trat einen Schritt von ihm weg. Der silbergraue Kater, der gegen Taubenflug gekämpft hatte, blinzelte etwas enttäuscht und stellte sich neben einen nachtschwarzen Kater, der den Ruf ausgestoßen hatte.
Offensichtlich war dieser dunkle Kater der Anführer der Streunerbande.

Die anderen Streuner stellten sich neben ihren Anführer, drei brutal aussehende Kater und zwei Kätzinnen, die die Clan Katzen böse anfunkelten. Jeder der Streuner schien einige Verletzungen davongetragen zu haben, nur der Anführer wirkte einigermaßen unverletzt. Der Blick des schwarzen Katers bohrte sich erst in Kurzstern, der aber zu erschöpft war, um ihn zu erwidern und danach in Graustreif, der wütend zurückstarrte. „Geht jetzt", knurrte er herausfordernd, „bevor wir eure Pelze zerfetzen und an die Ratten verfüttern!" Drohte der zweite Anführer mit eiskalter Stimme.
Der Anführer der Streuner fauchte leise, in seinen Augen lag ein hinterlistiges Funkeln.
„Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ihr uns zu sehen bekommt. Wir haben hier eine Mission zu erfüllen" Er reckte den Kopf in die Höhe, „Und wir wissen mehr über eure sogenannten Clans, als ihr denkt" drohte er, seine Stimme war immer lauter und schärfer geworden. Dann winkte er mit der Schwanzspitze, drehte sich um und verschwand in einem Farngestrüpp am Rand der Lichtung.
Die übrigen Streuner folgten ihm ohne zu zögern.
Taubenflug sah den Streunern nachdenklich hinterher. Ihr lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie die Worte des Anführers nochmals im Kopf wiederholte. >>Was haben diese Streuner vor? Wovon hat der Anführer gesprochen? Was für eine Mission?<<
Taubenflugs Gedanken wirbelten wild durcheinander, es kostete sie enorm viel Selbstbeherrschung, um sich wieder auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.

Graustreif sah sich gerade unter seinen Katzen um, „Irgendwelche schlimmeren Verletzungen?" fragte er ruhig wie eh und je. Rosenblatt schüttelte den Kopf, „Ein paar Kratzer", meinte sie, „Halb so wild." Auch die anderen DonnerClan Katzen hatten kaum Wunden davongetragen.
Taubenflug leckte sich kurz über ihre Wunde an der Schulter. Sie schmerzte immer noch, schien aber bereits zu heilen und hatte von selbst aufgehört zu bluten. Graustreif nickte ein wenig erleichtert und wandte sich zu Häherfeder um, der am Rand der Lichtung gewartet hatte. „Kümmere dich um die WindClan Katzen", wies er den Heiler an. Häherfeder nickte nur und marschierte zügig und mit einem entschlossenem Ausdruck im Gesicht zu den verletzten Katzen hinüber.
Kurzstern schien es besonders schlecht zu gehen. Der WindClan Anführer lag schwer atmend auf der Seite und blutete aus zahlreichen Verletzungen, sein Blut färbte den plattgetretenen Boden unter ihm dunkelrot. Auch aus seine Kehle floss Blut und durchnässte das Fell des WindClan Anführers.
Häherfeder machte sich sofort an die Arbeit und deckte die schlimmsten Wunden mit Spinnenweben ab, bevor er dem WIndClan Anführer einige Kräuter einflößte.
Doch das alles schien nicht zu helfen, denn Kurzsterns Atem wurde unaufhörlich flacher und die Wunden wollten einfach nicht mehr aufhören zu bluten.
„Komm schon!...", knurrte Häherfeder angespannt und drehte den Kopf zu Graustreif, der in der Nähe herumstand. Doch bevor der Heiler etwas sagen konnte, ertönte ein Stöhnen hinter ihm und er wirbelte in die andere Richtung herum. Taubenflug folgte dem Blick ihres Clan Gefährten, der sich in Wickenpelz bohrte. Die WindClan Kriegerin wankte kurz, verdrehte dann die Augen und brach zusammen. Ihr Körper krampfte sich zusammen und siie keuchte einmal lautstark auf, dann lag sie plötzlich still.
Ihre Augen starrten blicklos ins Leere.
Völlig fassungslos starrten alle anwesenden Katzen auf die WIndClan Kriegerin. „Sie ist tot", flüsterte Schlackenfuß leise und lehnte sich an den sichtbar geschockten Löwenglut.

Der Dunkle PfadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt