Samstagnacht kehrte Kenai von Peggys Haus zurück, nachdem sie ihn überredet hatte heimzugehen. Von seiner Wohnung aus kontaktierte er seine eigenen Leute. Diese bezogen noch in derselben Nacht unauffällig in Peggys Nachbarschaft ihre Wachtposten, um zusätzliche Sicherheit zu bieten, ohne von S.H.I.E.L.D gesehen zu werden. Eine zweite Gruppe sollte das Gebäude, in dem die Hammonds wohnten, im Blick behalten.
Nachdem Kenai am Sonntagmorgen schließlich ein paar Stunden geschlafen hatte, machte er sich daran, sein Bein zu reparieren. Er tüftelte eine Weile herum und konnte es dann soweit wiederherstellen, dass es sich voll bewegen ließ. Nur die Außenhaut war noch an der Einstichstelle beschädigt.
Susan rief zwischendurch bei Peggy an, um sich nach Stella zu erkundigen. Es schien alles friedlich zu sein.
Am Abend schlich sich Kenai wieder selbst in Peggys Nachbarschaft, um sicherzugehen, dass weiterhin alles gut war. Er sah, dass seine Tochter jetzt mit im Schlafzimmer der Carters übernachtete. Mögliche Angreifer mussten also erst an dem Ehepaar vorbei. Kenai wusste, dass Peggy sich sehr gut wehren konnte, und ihr Mann hatte den Körperbau eines Profiboxers. Diese Tatsachen beruhigten Kenai ein wenig und er machte sich bald auf den Rückweg in seine Wohnung.
Als Kenai dort aus seinem Auto ausstieg und zur Wohnung hinaufsah, überkam ihn jedoch ein komisches Gefühl. Irgendetwas stimmte da oben nicht.
Seine Leute hatten tagsüber eine Pause gemacht, da die Straße ohnehin zu belebt war, als dass hier jemand heimlich in das Gebäude hätte eindringen können. Nachts war es in diesem Teil von Manhattan eher ruhig, da alle Geschäfte und Büros geschlossen waren und sich das Nachtleben eher an anderen Ecken abspielte. Kenais Leute trafen schließlich fast zeitgleich mit ihm an dem Gebäude ein, um ihre Nachtwache anzutreten.
Er ging zu ihnen hinüber und begrüßte die Frau, die die Gruppe anführte.
„Elane, gut, dass ihr hier seid. Ich glaube oben geht etwas Ungutes vor sich. Folge mir in fünf Minuten, wenn ihr nichts von mir hört. Ein Teil von euch sollte hier unten bleiben und weiter beobachten."
Die Frau mit dem alterslosen Gesicht und den blonden, fast weißen Haaren nickte.
„Mit wem rechnest du?"
Er seufzte: „Ich weiß es nicht. Das kommt wohl drauf an, was HYDRA sich erhofft zu finden."
„Gut, dann machen wir uns auf alles gefasst."
Kenai ging durch den Haupteingang in das Haus. Im Empfangsbereich lagen die beiden Sicherheitsleute, die hier jede Nacht Dienst schoben, am Boden. Beide waren mit einem sauberen Kopfschuss niedergestreckt worden. Einer hatte offenbar noch versucht zu entkommen.
Kenai war jetzt alarmiert und angespannt.
Er fuhr mit dem Fahrstuhl in das oberste Stockwerk und spähte vorsichtig durch die Tür, als sie sich automatisch öffnete.
Im großen Wohnbereich war niemand zu sehen. Jemand hatte die Schränke und Bücherregale umgeworfen. Kenai vermutete, dass der Eindringling noch irgendwo in der Nähe war. Die Wohnung wurde nur von einzelnen Lampen erleuchtet. Er lauschte aufmerksam, hörte aber keine ungewöhnlichen Geräusche. Vorsichtig schlich er zu dem kleinen Flur, der zu den Schlafräumen führte. Der hintere Teil des Flures lag im Dunkeln. Kenai spähte durch die Tür des Elternschlafzimmers.
Der Raum wurde vom Mondlicht, das durch die Fenster schien, schwach erleuchtet. Kenai blieb lautlos stehen und sah sich jeden einzelnen Schatten genau an. Auch hier hatte der Unbekannte die Möbel umgeworfen. Es gab keine Spur von Susan.
Hoffentlich versteckt sie sich im Panikraum und er findet den Eingang nicht.
Kenai wollte sich gerade umdrehen und durch den Flur in das Kinderzimmer gehen, als er hinter sich ein leises Klirren vernahm. Jemand war auf ein Stück Glas getreten.

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Die Wege der Zeit (Avengers FF)
FanfictionStella ist eine Ärztin in der Air Force und lebt mit ihrer Familie in Cape Canaveral. Eines Tages taucht ein Patient mit einer ungewöhnlichen Geschichte bei ihr auf. Er entpuppt sich als Steve Rogers, welcher bald ein guter Freund der Familie, insbe...