∞∞* Triggerwarnung: In diesem Kapitel werden körperliche und seelische *∞∞
∞∞* Gewalt angedeutet. *∞∞
Stella löste ihren Blick von den Augen des Soldaten und deutete auf das Tablett auf dem kleinen Tischchen in ihrer Zelle.
„Was ist das?"
„Frühstück", antwortete er knapp.
Tony hatte ihr in einer kniffligen Lage einmal geraten, einfach so zu tun, als ob „der Laden" ihr gehöre. Jetzt dachte sie über diesen Ratschlag nach.
Nein, diese Strategie, wird hier nicht aufgehen. Wenn ich hier die pikierte feine Dame spiele, wird dies keine Wirkung zeigen. Aber Tony würde jetzt trotzdem vorlaut werden. Das macht er immer, wenn er unsicher ist. Vielleicht kann ich auch ein bisschen so sein und kriege wenigstens heraus, was die noch von mir wollen.
„Und was ist, wenn ich keinen Hunger habe?", sagte sie und versuchte, das Zittern aus ihrer Stimme zu verbergen.
„Du hast 15 Minuten", sagte er.
„Bist du immer so wortkarg oder bist du einfach nur kein Morgenmensch?"
Das hätte von Tony sein können, oder?
Der Soldat blieb stumm stehen.
„Was passiert in 15 Minuten?"
„Ich bringe dich zurück in das Labor."
„Und dann?"
Er antwortete nicht.
„Hast du eigentlich auch einen Namen?", fragte sie weiter und beobachtete sein Gesicht genau.
Für einen winzigen Augenblick glaubte sie, eine unscheinbare Regung in seinen Augen zu sehen.
Eigenartig. Warum reagiert er so auf eine einfache Frage?
„Nein? Schön. Dann denke ich mir einen aus. Lass mal überlegen ..."
Sie setzte sich auf den Hocker, aß ein paar Bissen von dem Frühstück und musterte sein Gesicht. Sie ging in Gedanken ein paar Namen durch. Plötzlich kamen ihr weitere Bilder in den Sinn, denen der Mann vor ihr ähnlich sah.
Er sieht Steves Freund Bucky ähnlich! Wenn man sich die Haare ein wenig kürzer, den Bart weg und das Gesicht insgesamt etwas jünger und freundlicher vorstellt, ist die Ähnlichkeit verblüffend. Ist das Zufall? Oder hat Bucky tatsächlich durch irgendein Wunder ähnlich wie Steve überlebt?
Sie versuchte, sich an die Informationstafel aus der Captain America-Ausstellung zurückzuerinnern.
Bucky ist damals in den Alpen in eine Schlucht gestürzt, aber hat man seinen Leichnam geborgen? Steve hat irgendwann einmal erwähnt, dass er und ein paar Kameraden ihn gesucht, aber nicht gefunden haben. Aufgrund des Wetters und des Zeitdrucks waren sie dann bald gezwungen aufzugeben. Aber was wäre, wenn jemand anderes ihn gefunden hat?
Und wie war das mit der Gefangenschaft, aus der Steve Bucky befreit hatte? Er war von HYDRA gefangen gehalten und gefoltert worden. Was, wenn sie damals versucht haben einen eigenen Super Soldaten zu züchten und eben nicht ihre eigenen Leute dafür nehmen wollten? Und nachdem das Experiment geglückt war, haben sie an ihm eine extrem effiziente Gehirnwäsche durchgeführt.
Das ist eine ziemlich wilde Theorie, oder? Aber wenn sie wahr ist und ich ihn daran erinnern kann, wer er ist, dann können wir vielleicht gemeinsam fliehen.
„Ich werde dich Bucky nennen!", beschloss Stella.
Der Soldat blieb regungslos stehen, doch in seinem Blick war ein kurzes Zucken zu sehen.

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Die Wege der Zeit (Avengers FF)
FanfictionStella ist eine Ärztin in der Air Force und lebt mit ihrer Familie in Cape Canaveral. Eines Tages taucht ein Patient mit einer ungewöhnlichen Geschichte bei ihr auf. Er entpuppt sich als Steve Rogers, welcher bald ein guter Freund der Familie, insbe...