Nachdem Steve und Stella an der Tanzfläche angekommen waren, warteten sie zunächst den Beginn des nächsten Liedes ab. Er führte sie dann an eine freie Stelle und drehte sich zu ihr um. Vorsichtig nahm er ihre rechte Hand. Sie legte ihre linke Hand auf seinen Oberarm und er positionierte seine rechte Hand auf ihrem linken Schulterblatt.
Obwohl sie heute Schuhe mit Absätzen trug, musste sie noch an ihm hochsehen, um in sein Gesicht zu blicken. Ohne diese Schuhe war er etwa einen Kopf größer als sie und auch die Schuhe vermochten nicht den ganzen Größenunterschied auszugleichen.
Er war am Anfang noch recht verkrampft und machte nur kleine Schritte. Doch als er merkte, dass sie sich vertrauensvoll von ihm führen ließ, begann er sich zu entspannen.
„Du musst wissen, dass ich das schon ein paar Jahre nicht mehr gemacht habe. Es könnte passieren, dass ich dir auf den Fuß trete", warnte sie ihn schmunzelnd.
„Ich glaube, das werde ich verkraften können", lachte er und sah ihr in die Augen. „Auch wenn ich im Moment nicht den Eindruck habe, dass es dazu kommen wird."
Beim zweiten Lied hatte Stella den Eindruck, dass er nun vollends entspannt war. Sie versuchte, eine kleine Drehung mit einzubauen, was ihn aber unvorbereitet traf und schließlich dazu führte, dass beide etwas strauchelten. Er hielt sie fest und bewahrte sie vor dem Stolpern. Sie lachten miteinander über das kleine Missgeschick und machten dann weiter.
Als dritten Tanz wollte sie einen Disco-Fox probieren. Steve kannte die Schritte noch nicht, also brachte sie ihm diese kurzerhand bei. Am Anfang trat er ihr einmal auf den Fuß.
„Bitte entschuldige", sagte er eilig.
„Alles gut", lachte sie. „Er ist noch ganz."
Stella freute sich, dass sie Steve mit dem Tanz ein paar unbeschwerte Minuten bescheren konnte. Sie hatte seine Augen selten so vor Freude strahlen gesehen, wie heute. Nie hatte er so entspannt gewirkt. Sie selbst war dankbar für diese Gelegenheit. Dies war ihr viel lieber, als den ganzen Abend langweiligen Gesprächen lauschen und dabei freundlich lächeln zu müssen. Zudem erwies sich Steve seiner anfänglichen Bescheidenheit zum Trotz als ein guter Tänzer.
Schließlich stimmte die Band ein langsames Stück an. Sie tanzten noch ein bisschen weiter, doch Steve fing an, in seinen Gedanken zu versinken. Seine Augen begannen wieder die gleiche Wehmut zu zeigen, die Stella so oft in ihnen beobachtet hatte. Sie studierte sein Gesicht und verlor sich in seinem Blick.
Ob er wohl gerade an Peggy denkt? Er wünscht sich bestimmt, mehr Gelegenheiten gehabt zu haben, um mit ihr zu tanzen. Wie mag sie gewesen sein?
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Während des ersten Tanzes fühlte sich Steve noch sehr unsicher. Doch Stellas fröhliches Lächeln war ansteckend und ließ ihn entspannen.
Er genoss das Gefühl, wie ihre eine Hand sanft auf seinem Oberarm ruhte und die andere locker in seiner Hand lag.
So nah wie sie ihm war, stieg der zartblumige Duft ihres Parfums in seine Nase. Ihr Make-up betonte ihre strahlenden Augen und ihr Kleid passte perfekt zu ihr.
Michael hatte sich vor kurzem noch darüber beschwert, dass Stella sich zu selten zurechtmachte. Heute verstand Steve nicht, wie er sie so sehr links liegen lassen konnte, wenn sie so aussah.
Plötzlich funkelte sie ihn herausfordernd an: „Lass uns eine Drehung versuchen!"
Er war so überrascht, dass er nicht wusste, was er jetzt mit seinen Armen und seinen Füßen machen sollte. Stellas Drehung endete darin, dass sie gegenseitig über ihre Füße stolperten. Steve konnte das Gleichgewicht halten und Stella rechtzeitig festhalten.

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Die Wege der Zeit (Avengers FF)
FanfictionStella ist eine Ärztin in der Air Force und lebt mit ihrer Familie in Cape Canaveral. Eines Tages taucht ein Patient mit einer ungewöhnlichen Geschichte bei ihr auf. Er entpuppt sich als Steve Rogers, welcher bald ein guter Freund der Familie, insbe...