In dieser Nacht kuschelte Stella zunächst noch eine Weile mit Michael, bis sie in seinen Armen einschlief. In den frühen Morgenstunden fing sie schließlich an zu träumen.
In ihrem Traum war sie in einer Großstadt. Sie erkannte einige Gebäude, wie den neuen Stark Tower, wieder. Dadurch wusste sie, dass die Stadt New York, genauer gesagt Manhattan, war.
Menschen liefen schreiend vor irgendetwas davon. Auf den Straßen lagen Trümmer. Die Luft roch nach Staub.
Stella stand am Rand einer der Straßen und sah auf der gegenüberliegenden Seite einen Mann im Schatten stehen. Er war groß und schlank, fast schon hager. Seine Haut war blass und seine etwa schulterlangen, zurückgekämmten Haare dunkel. Ein seltsam triumphierendes Lächeln umspielte seine dünnen Lippen. Schließlich traf sie sein durchdringender Blick. Sie empfand den Blick als unheilvoll fesselnd. Sie stemmte sich gegen die unsichtbare Kraft, die sie zu fixieren schien, um sich von diesem Blick abzuwenden.
Sie wollte danach sehen, wovor die Menschen davon liefen, und wollte sich gerade in die entsprechende Richtung bewegen, als sie aufwachte.
Sie hatte Kopfschmerzen. Es fühlte sich an wie eine beginnende Migräne.
Sie war müde genug, um schlafen zu wollen, aber sie wusste nicht, wie sie liegen soll, damit ihr Kopf nicht mehr weh tat.
Michael schlief noch friedlich und sie befürchtete, dass sie ihn wecken könnte, wenn sie sich zu sehr umherwälzte. Es war Samstag, alle hatten frei und der Wecker war ausgestellt.
Sie beschloss aufzustehen, schlurfte ins Bad und öffnete den Spiegelschrank. Im obersten Fach fand sie eine Schachtel Ibuprofen und nahm sich eine halbe Tablette daraus, um sie direkt einzunehmen. Sie versorgte anschließend ihren Nacken und ihre Schläfen mit einem Kräuteröl, um zusätzliche Linderung zu bekommen.
Sie überlegte, was sie jetzt unternehmen wollte, wo doch alle anderen noch schliefen. Schließlich beschloss sie, sich zu waschen und sich bequeme Sachen anzuziehen.
Sie wollte versuchen, auf der Terrasse an der frischen Morgenluft ein wenig Yoga zu machen.
Als sie im Wohnzimmer ankam, sah sie, dass Steve wieder auf der Terrasse schlief.
Er lag wieder ohne Decke da und sie vermutete, dass er bei dem immer noch recht kühlen Wetter frieren musste. Deswegen stellte sie ihre Yoga-Matte im Wohnzimmer ab und schnappte sich eine Decke vom Sofa. Sie öffnete leise die Terrassentür und schlich zu Steve herüber.
Ganz behutsam versuchte sie, ihn zuzudecken, doch er schlug plötzlich die Augen auf und erschrak. Stella zuckte selbst zusammen und machte einen Schritt zurück.
„Bitte entschuldige, ich wollte dich nicht wecken!", sagte sie leise.
Steve rieb sich die Augen. „Alles gut!" Er lächelte freundlich und sagte: „Guten Morgen. Wie spät ist es?"
„Guten Morgen! Es ist noch ziemlich früh. Alle anderen schlafen noch. Magst du dich noch eine Weile drinnen ins Bett legen?"
Er schüttelte den Kopf und streckte sich. „Nein, jetzt bin ich wach. Warum bist du so früh auf?"
Stella dachte kurz an den Traum zurück. Er fühlte sich so seltsam an, dass sie sich nicht sicher war, ob es wirklich nur ein Traum war.
Sie spürte einen kurzen Impuls, Steve von dem Traum zu erzählen, unterdrückte ihn aber. Es war einfach zu verrückt.
Stattdessen war sie bemüht, das Schwindelgefühl zu unterdrücken, das ihr die Migräne im Moment bescherte.
„Ich hab ein bisschen Kopfweh. Wahrscheinlich bin ich einfach ein bisschen wetterfühlig", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln.
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Die Wege der Zeit (Avengers FF)
FanfictionStella ist eine Ärztin in der Air Force und lebt mit ihrer Familie in Cape Canaveral. Eines Tages taucht ein Patient mit einer ungewöhnlichen Geschichte bei ihr auf. Er entpuppt sich als Steve Rogers, welcher bald ein guter Freund der Familie, insbe...