Kapitel 29

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Du gingst nach Hause. Harry sagte, er müsste nachsitzen. Was keine Überraschung war. Du gingst ziemlich schnell und es war eiskalt draußen wie immer. Du starst auf deine Füße, als du ein Grunzen aus der Gasse neben dir hörst. Du ignorierst es und gehst einfach weiter.

"Fuck.", hörst du jemanden zischen. Vorsichtig gehst du in die Gasse und hörst ein Stampfen und Stöhnen. Du spähst um die Ecke und siehst einen zusammen gerollten Körper auf dem Boden liegen. Über dem Körper auf dem Boden stand eine große, schlanke Figur. Der große Fremde tritt den Man wieder und wieder in den Bauch.

"Nächstes Mal wirst du dich daran erinnern deine beschissenen Schulden zu bezahlen, oder nicht?", sagte der Mann in einer tiefen und rauen Stimme. Harry? Du könntest die Stimme überall erkennen, aber...das konnte nicht Harry sein, oder doch?

"H-Harry?", flüsterst du. Es war kaum hörbar, aber der Fremde drehte sich herum. Er hatte Locken und Tattoos waren auf seinen Arm, Nacken und seine Brust gemalt. Seine Knöcheln waren mit Blut versehen und ein gnadenloser Ausdruck war auf seinem Gesicht zu sehen. Es war Harry.

"(D/N)?", sagte er. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wurde sofort weicher, sobald er dich sah. Du gingst einen Schritt zurück und sahst dir den Körper an, der ausgestreckt auf dem Boden lag. Ein leises Ächzen entkam seinem Mund. "(D/N).", sagte er nochmal, leiser diesmal. Es klang vielmehr nach einer Bitte. Deine Miene enthielt Schock, Angst und Ekel. Wie konnte er nur jemandem sowas antun?

"W-Warum?", stotterste du und deine Augen füllten sich mit Tränen.

"(D/N), er hatte seine Schulden nicht abgezahlt. Ich konnte ihn nicht einfach damit davon kommen lassen.", erklärte er und kam dir näher, aber du nahmst immer mehr Abstand. Er streckte seine Hand nach dir aus, aber du bist zurück gezuckt, als du das Blut an seinen Händen sahst.

"I-Ich kann nicht glauben, dass du sowas t-tun würdest.", stotterste du. Deine Augen sah ihn mit Entsetzen an.

"Ich muss; sonst nimmt mich hier keiner Ernst. Ich muss einen Ruf am Leben erhalten.", erklärte er und seine Augen füllten sich mit Sorge. Sorge dich zu verlieren.

"Ich muss gehen.", flüsterste du und sahst hinunter.

"(D/N), nicht.", sagte er und seine Stimme brach.

"Nicht was, Harry? Ich dachte, was die Leute über dich sagten wäre nicht wahr? Ich dachte, du wärst besser als das.", schriest du, aber deine Stimme wurde zum Ende hin leiser, "Das zeigt wie gut ich dich kenne. Ich weiß wirklich gar nichts.", flüsterst du und sahst ihn mit glänzenden Augen an.

"Bitte. Bitte, verlass mich nicht." Seine Stimme bricht.

"Was, wenn ich es doch tue? Würdest du mich auch schlagen?", fauchst du. Seine Miene veränderte sich von mitfühlend zu schroff.

"Du hast überhaupt keine verfluchte Ahnung wie es ist Ich zu sein.", knurrt er und sieht dich mit hasserfüllten Augen an. Du hast Angst. Du weißt, dass Harry seine Wut nicht kontrollieren konnte.

"E-Es tut mir L-Leid.", wimmerst du und siehst hinunter während dir Tränen über die Wangen laufen. Du fühlst wie zwei Arme sich um dich schlingen und dich näher ziehen. Harrys Duft füllt deine Lungen. Der Geruch von Drogen war viel stärker als sonst.

"Ich wollte nicht, dass du mich so siehst.", murmelt er in deine Haare und liebkost deinen Rücken. Er befreit sich aus der Umarmung und sieht dich an, "Mache ich dir Angst?", fragt er und dein Atem bleibt dir im Hals stecken. Er macht dir Angst. Was gerade eben passiert ist, was du eben mitbekommen hast macht dir Angst, aber das war nicht Harry.

"N-Nein.", stotterst du und seine Miene wird weicher. Sein Daumen streicht über deine Wange und wischt dir damit Tränen weg. Er sieht herunter und seine Hand fällt von deinem Gesicht.

27 Tattoos (Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt