Kapitel 35

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"Hallo, ich glaube, dein Name ist (D/N), richtig?" Eine Frau im mittleren Alter fragt dich. Du stehst am Parkplatz vom Friedhof; es ist der Tag seiner Beerdigung. Du kannst seinen Namen nicht sagen. Es bringt dir viel zu viel Schmerz. Sie sieht aus wie jemanden den du kennst, aber du kommst nicht auf ihren Namen.

"Uhm ja, das ist richtig.", sagst du, unwissend wieso die Frau dich das fragte. Bevor du richtig verstehen kannst was gerade passiert, zieht sie dich in eine Umarmung. Du kannst ein paar Tränen an deinem Nacken spüren.

"Danke.", flüstert sie und löst sich von der Umarmung.

"Es tut mir Leid. Ich verstehe nicht. Was habe ich getan?", fragst du.

"Oh nein, vergib mir. Ich habe mich nie vorgestellt. Mein Name ist Anne. Ich bin Harry's Mum.", sagt sie und wischt sich ein paar Tränen weg. Deine Brust zieht sich zusammen beim Klang seines Namens und ein trockener Kloß bildet sich in deinem Hals. "Es tut mir Leid, Süße. Ich wollte dich nicht durcheinander bringen.", sagt sie besorgt.

"Nein, es ist okay. Ich habe bloß seinen Namen nicht mehr wirklich benutzt seit es passiert ist." Du setzt ein gezwungenes Lächeln auf, da du innerlich am zerbrechen bist.

"Ich habe viel über dich von ihm gehört. Er hat nach Jahren endlich wieder mit mir gesprochen und er sagte, er hätte das getan, weil du ihn verändert hast. Er hat nie aufgehört von dir zu reden. Er hat dich wirklich geliebt, (D/N). Also, danke." Sie lächelt mit Tränen in ihren Augen.

"I-Ich vermisse ihn nur s-so sehr.", stotterst du und siehst sie an. Sie zieht dich in eine weitere Umarmung.

"Komm her, Süße. Wir wollen nicht zu spät kommen."

Ihr steht um das Grab herum. Es ist zur Zeit nur ein Loch; kein Sarg. Harry's Sarg steht an der Seite. Sein lebloser Körper liegt darin. Als sie anfangen den Sarg unter die Erde zu bringen fühlt es sich für dich an als wäre er eben erst gestorben. Es fühlt sich an als wäre ein Stück von dir in dieser Nacht mit ihm zusammen gestorben. Du kannst nicht anders als dich für seinen Tod verantwortlich zu machen. Hättest du keinen Streit mit deiner Mutter gehabt, wärst du niemals in der Nähe des Black Fox gewesen. Du siehst sich um und siehst Zayn, Perrie, Louis, Niall, Liam, Dani, Eleanor, Anne und ein Mädchen von dem du glaubst es sei Harrys Schwester. Du schenkst ihnen ein halbherziges Lächeln. Deine Augen glänzen und machten es schwer etwas zu erkennen. Der Sarg ist unten am Loch angekommen. Er war komplett weg.

"(D/N)? Willst du etwas sagen?", fragt dich Louis und du hebst deinen Kopf.

"Oh..um...o-okay.", sagst du nervös.

"Naja, als Harry sagte, ich hätte ihm zu jemand besserem verändert, glaube ich nicht, dass er realisiert hat, dass er mich ebenfalls zu jemand besserem verändert hat. Ich kannte Harry bloß für ein paar Monate, aber in diesen Monaten ist mein Leben so viel besser geworden. Ich erinnere mich an all die Male wo ich ihn von mir weggestoßen habe, aber er wollte nicht gehen. Ich bin dankbar dafür. Ich bin dankbar dafür, dass er mich nicht aufgegeben hat. Ich hatte das Schlimmste von ihm erwartet. Ich hatte erwartet er sei ein Ganganführer, nicht mehr, nicht weniger. Aber ich hatte nie erwartet, dass ich mich in ihn verlieben würde. Ich verstehe nicht, wie es passiert ist. Wie ich mich in jemanden so sehr verfallen konnte, so schnell, aber das tat ich. Es ist merkwürdig, denn alle haben mir gesagt ich solle mich von ihm fernhalten, dass er nur Ärger macht, aber hat mein Leben so viel besser gemacht. Ich habe ihn geliebt. Ich liebe ihn immer noch und ich werde ihn endlos lieben. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er weg ist. Ich glaube, ich muss es immer noch erst realisieren. Ich warte immer nur darauf, dass er mir auf die Schulter tippt und ich drehe mich herum, um ihm in die Augen sehen zu können. Ich warte immer darauf, dass er wieder einen schmutzigen Witz erzählt, weswegen er erst lachen und dann schmunzeln würde. Ich warte immer darauf, dass er mich dazu überredet mich rauszuschleichen. Ich warte darauf seine Präsenz neben mir zu spüren, wenn ich schlafe, dass seine Stimme mich beruhigt. Ich warte auf seine Küsse. Ich warte darauf, dass er hier ist, aber das ist er nicht. Er wird es nie sein. Wie ich bereits gesagt habe, ich muss es immer noch erst begreifen und dafür werde ich wohl mein lebenlang tun." Du brichst zusammen und weinst gegen Nialls Schulter.

"Shh...es ist okay.", beruhigt er dich und streicht dir über dein Haar. Niall hat dir erzählt wie Harry gestorben ist. Stan wollte Niall erschießen, aber Harry hatte Stans Arm weggerissen und sich damit selbst erschossen. Harry ist gestorben, um Nialls Leben zu retten. Du siehst hoch und bemerkst, dass alle Tränen in den Augen haben. Du gehst rüber zu Anne.

"Es tut mir so Leid für deinen Verlust.", murmelst du.

"Es tut mir Leid für deinen, mein Liebes. Die Liebe einer Mutter ist bedingungslos; Ich würde alles für Harry tun. Aber nun kann ich sehen, dass deine Liebe für meinen Sohn größer als das ist. Ich habe noch nie so eine Liebe gesehen.", sagt sie und ihre Stimme bricht am Ende weg.

"Ich denke bloß immer, dass ich mich umdrehen werde und er da sein wird, aber das wird er nicht.", weinst du und der trockene Kloß sitzt noch immer in deinem Hals.

"Es ist schwer auf etwas zu warten, obwohl du weißt, dass es niemals passieren wird. Aber es ist noch schwerer es aufzugeben, wenn es alles ist, was du willst."

THE END

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Es folgt noch ein Epilog. :)

27 Tattoos (Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt