Kapitel 3

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“Hallo, meine Schöne.”

Stan legt seine Hand an deinen Po, während seine Andere dafür nutzt deine Haare auf eine Seite zu legen, damit er mehr Zugang zu deinem Hals hat.

Du wimmerst auf, als sein heißer Atem deinen Nacken streift, um dir süßliche Küsse entlang des Schlüsselbeines zu geben. Deine Hand, die zuvor auf deinem Po lag, gleitet langsam nach vorne zu dem Saum deiner Unterwäsche.

„Meins“, war alles, was er sagt.

Als du zu ihm aufschaust, siehst du nicht Stans Gesicht vor dir. Du siehst Harrys.
Seine Augen beobachten dein Gesicht, nehmen deine ganzen Bewegungen wahr. Sanft zieht er deine Unterwäsche nach unten, nachdem er deinen ganzen Körper in sich aufgenommen hat. Langsam platziert er weitere Küsse auf deinem Nacken.
Vor Angst erstarrt hörst du seine leisen Worte.

„Meins.“


*BEEP! BEEP! BEEP! BEEP!*


Panisch schreckst du aus deinem Bett auf.

„Es war nur ein Traum“, beruhigst du dich selbst.
Es war alles nur ein Traum.

Erleichterung überkommt deinen ganzen Körper.
Du kannst nur an Harry denken. Sein Gesicht, welches Stans ersetzt hat. Seine Hände, die dich anstößig berührt hatten.
Seine Worte überkommen dich immer und immer wieder: Meins.
Du schüttelst deinen Kopf, um die Gedanken zu vergessen.

„Beeil dich, Schatz! Sonst kommst du noch zu spät zur Schule!“, ruft deine Mutter zu dir nach oben.

Ugh, Schule. Warum?
Du kannst ihm heute nicht in das Gesicht sehen, nachdem er den Mann gestern Abend so zugerichtet hat. Die Bilder tauchen wieder in deinem Kopf auf.
Der Traum oder besser Albtraum war viel zu viel für dich.

Langsam stehst du auf und begibst dich zu deinem Spiegel. Ein erschreckender Laut kommt aus deiner Kehle, als du die Blutergüsse siehst, die deinen Körper bedecken. Dunkelblaue und violette Quetschungen überziehen deine Oberschenkel, Po, Brust, Bauch und Handgelenke. Dein ganzer Nacken war übersät mit Knutschflecken, die dir gestern grob verpasst wurden. Angeekelt schaust du dich an. Widerlich.

Innerhalb nur weniger Tage, in denen du in Holmes Chapel lebst, hat sich dein Leben in Scheiße verwandelt.
Deine Mutter war nie zu Hause, deine Freunde würden wahrscheinlich nie mehr mit dir reden wollen, nach der Show die Harry in der Cafeteria veranstaltet hat, du wärest beinahe vergewaltigt worden und zu guter Letzt hast du den halb totgeschlagenen Stan in seiner eigenen Blutlache liegen sehen.
Diese Stadt ist so am Arsch.

Du kannst Harry nicht sehen. Er ist nicht einer der Personen, mit denen du normalerweise in Kontakt gerätst. Du bist nicht versnobt … es ist nur so … Er bedeutet Ärger und das wissen alle, einschließlich dir selbst.

Dein zweiter Schultag war stressig, weshalb du einen Lauf im Park nicht erwartet hättest. Denn als du auf deinen Stundenplan schaust, steht es Schwarz auf Weiß vor dir: 1. Unterrichtsstunde Sport. Scheiße.

Du warst nicht unbedingt die sportlichste Person, hinzu kamen die ganzen Quetschungen und blaue Flecke, die durch dein Sportoutfit sichtbar gemacht werden. Und eigentlich wolltest du Drama soweit es geht vermeiden.

Als du den Gang entlang läufst auf der Suche nach den Umkleidekabinen knallst du in jemanden und schaust nach oben, um Ihn zu sehen.

So schnell wie möglich wendest du deinen Blick ab und versuchst, um ihn herum zu laufen, wirst jedoch an deinem Handgelenk gepackt und aufgehalten. Es hatte keinen Zweck sich zu wären.

„(Y/N)“, murmelt er, während du seinen Blick auf dir spürst.

Leise antwortest du mit „Harry“, schaust ihn dabei aber immer noch nicht in die Augen. Du konntest dich noch an seinen Blick von gestern Abend erinnern und fürchtest dich davor. Kälte, Zorn, Bedauern und Sorge.

„Sieh mich an.”

“Harry, ich muss jetzt wirklich gehen”, flüsterst du und schaust dabei jede einzelne Kachel des Flurs an. Nur nicht ihn.

„Bitte“, fleht er dich schon beinahe an.

Nach dem Streit mit Harry und alle dem, was gestern Abend noch passiert war, konntest du dich einfach nicht dazu aufraffen ihn anzusehen.

„I- Ich kann nicht. Bitte, lass mich einfach gehen.“

Zögernd löst sich der Druck auf deinem Handgelenk, bis du seinen Griff gar nicht mehr spürst. Sobald du dich losgerissen hast, drehst du dich herum und willst verschwinden, wirst jedoch von einer zweiten Person aufgehalten.
Es war der blonde Junge.
Niall.

Auch seine Arme waren mit Tattoos übersät und mehrere Piercings waren in seinem Gesicht zu zählen. Doch das war nicht anders zu erwarten. Sie alle sahen so aus.
Doch was du nicht erwartet hättest: Niall ließ dich ohne ein weiteres Wort durch, indem er dir Platz machte.

Du machtest dich also schnell auf dem Weg zu Sport in der Hoffnung, dass niemand deine blauen Flecke gesehen hatte. Du würdest heute sowieso nicht zu Sport gehen. Die Entscheidung lag fest also schriebst du dir selbst einen Entschuldigungszettel. Du hattest keine Lust darauf, dass sich die anderen noch mehr den Kopf über dich zerreißen. Die bisherigen Geschehnisse haben schon für dein ganzes Leben vorgesorgt.

Nachdem du die Unterschrift deiner Mutter gefälscht hast, übergibst du dem Sportlehrer deine Bescheinigung, was dafür sorgte, dass du keine sportlichen Betätigungen durchführen musstest.

Da du vom Unterricht befreit wurdest, setzt du dich auf Grass und beobachtest die anderen Schüler, die angestrengt ihr Runden laufen, während du deinen Gedanken nachhängst.
Somit hast du gar nicht mitbekommen, wie sich jemand neben dich gesetzt hat, bis du ein Husten wahrnimmst. Erschreckt von dem Laut springst du auf und wirst von einem Lachen begrüßt. Als du dich umdrehst, siehst du El neben dir.

„Hey“, sagt sie ruhig, während du ihr mit einem nervösen „Hi“ antwortest.

„Ich kann einfach nicht glauben, was Harry dir angetan hat“, stoßt sie angewidert aus.

Warte. Woher weiß sie, was in der letzten Nacht passiert war? Wer hat ihr davon erzählt?

„Dass was er in der Cafeteria gemacht hat, war nicht nett. Die Anderen trauen sich jetzt gar nicht mehr in deine Nähe und das nur wegen Harry.“ Ein Seufzer entkommt ihren Lippen.

Also weiß sie doch nicht bescheid.

Ich möchte nicht, dass irgendjemand etwas darüber erfährt. Ich will dass alles nur vergessen.

„Yaeh“, beginnst du,“Ich werde wahrscheinlich aus diesem Grund keine Freunde finden und das alles nur wegen ihm. Ich kenne ihn noch nicht ein Mal und er zerstört mein ganzes Leben.“

El antwortet mit einem gedämpften Lachen. „Naja, nicht ganz. Du hast noch mich und Dani. Wir sind für dich da und lassen dich nicht im Stich. Liam natürlich auch. Noah und Josh werden auch da sein. Es ist also nicht so als hättest du niemanden um dich herum.”

Während sie das sagt, stupst sie dir leicht in die Seite und du beginnst zu kichern.
„Danke El aber warum seid ihr so nett zu mir?“

„Naja du kennst doch das Mädchen mit den violetten Haaren, oder? Perrie.“

„Uh ja klar. Also kennen tu ich sie nicht aber ich habe schon viel von ihr gehört.“

“Yeah, wir waren mal befreundet, Dani, sie und ich. Das war bis Zayn ein Auge auf sie geworfen hat. Er riss sie in die Welt von Drogen, Gang und Alkohol und sie veränderte sich stark. Sie färbte ihr Haare, veränderte ihren Klamottenstil, sie ist sogar aus dem Haus ihrer Eltern ausgezogen und lebt jetzt bei Zayn in einer verkommenen kleinen Wohnung in der schlimmsten Gegend von Holmes Chapel. Er hat ihr Leben ruiniert. Ich möchte nicht, dass die selben Dinge auch dir passieren.“
Ihre Stimme versagt bei ihren letzten Worten und du nimmst sie in den Arm, um sie zu trösten.

Wird Harry es schaffen mir das Gleiche anzutun? Fragst du dich selbst.
Nein, das wirst du nicht zulassen. Du hasst Harry.
Er bedeutet nichts weiter als Ärger und das ist nun etwas, was du gar nicht in deinem Leben gebrauchen kannst. Du möchtest ihn nicht in deinem Leben.

„Ich verstehe nicht, wieso er so hartnäckig ist”, sagst du eher zu dir selbst als zu El.
„Ich meine, er bekommt jedes Mädchen. Er will doch sowieso nur irgendeine Schlampe, die er ficken kann. Warum kann er nicht loslassen und weiter machen?“, fragst du El daraufhin.

“Und genau das ist es, was er will. Was andere ihm nicht geben können. Deine Unschuld.“

27 Tattoos (Deutsche Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt