16. Kapitel
Beim Abendessen sehe ich zu Newt, der mich noch immer ziemlich feindselig anfunkelt.Den ganzen Tag habe ich versucht nicht über ihn, und den gestrigen Tag nachzudenken und es hat recht gut geklappt.
Das Selbe gilt auch für Gally und unseren beinahe Kuss.Ich frage mich, wie ich es nur jedes verdammte Mal schaffe mich in solche Situationen zu bringen.
Egal, ob Newt und ich uns kurz verstanden haben, denke ich. Das ist jetzt vorbei. Er konnte mich ja sowieso noch nie leiden.
Gally, der neben mir sitzt, reißt mich aus den Gedanken.
Seine Miene ist wie immer stets ernst und unbewegt. "Stimmt was nicht?", will er wissen.
Ich schüttle den Kopf. "Nein, alles gut."Er senkt die Stimme und kommt mit seinem Mund ein bisschen dichter an mein Ohr heran. Wahrscheinlich damit man ihn nicht so laut hört.
"Hattest du letzte Nacht wieder einen Albtraum?"
"Nein.", antworte ich. "Diese Nacht war alles gut."
Als ich den Kopf zur Seite drehe, um ihn besser ansehen zukönnen, schießt mir die Szenerie vom Vorabend in den Sinn. Ich spüre wie meine Wangen sich rot färben und wende den Blick ab.
"Wir müssen nachher allein sprechen.", sagt er mit ruhiger Stimme, was mir auf der Stelle ein merkwürdiges Gefühl verpasst.
Fragend sehe ich ihn an, als er schweigend aufsteht und mich allein zurücklässt.Nachdenklich sitze ich am Feuer und starre in die Flammen. Zum Einem wegen Newt und meinen Träumen und zum Anderen wegen Gally.
Seufzend lasse ich den Blick umherschweifen, wobei ich bei dem schwarzhaarigem Baumeister hängen bleibe.
Er steht auf und schaut in meine Richtung. Kaum merklich nickt er mit dem Kopf nach hinten.
Ich weiß sofort, dass ich ihm folgen soll, warte jedoch einen Moment. Ich habe ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch, als ich ihm schließlich nachgehe.Ich finde ihm am Waldrand, in der Nähe des Gehöfts.
Er steht aufrecht da, ist aber leicht gegen einen der unzähligen Bäume gelehnt.
"Was gibt's?", frage ich ihn.
Gally zögert einen Moment und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Ich fühl' mich ja schon irgendwie geschmeichelt, dass du na ja..", fängt er an.
Nun wirkt er ziemlich unbeholfen, so als hätte er keine Ahnung was er sagen soll.
Augenblicklich beginnen meine Wangen zu brennen. Es ist offensichtlich, dass er mir eine Abfuhr erteilen will.
"Ist schon okay.", sage ich. "Ich weiß schon was du meinst."
Zögerlich halte ich inne. "War wohl lächerlich von mir zu glauben, dass du mich vielleicht auch mögen könntest."
Als er mich ansieht, wirkt seine Miene ziemlich irritiert. Ich fühle mich schlecht, irgendwie verletzt. Jedoch hätte ich nichts anderes erwartet. Von den Jungen auf der Lichtung kann mich doch sowieso keiner wirklich leiden.
Hastig wende ich mich ab."Nein.", höre ich ihn noch sagen. "Das war nicht so..."
Doch ich achte nicht mehr darauf, sondern laufe mit raschen Schritten davon.Toll, du hast dich völlig lächerlich gemacht, denke ich. Ich schäme mich sogar ein bisschen.
Ich passiere das Lagerfeuer, blende Ben, der meinen Namen ruft und mir zuwinkt, jedoch gekonnt aus. Kaum bin ich an dem Haufen Jungen vorbei, nehme ich auch schon meine Beine in die Hand und renne los.
Das ist wohl das Einzige, was ich kann.
Fliehen, wenn es mir schlecht geht, oder ich mich unwohl fühle.Nicht weit vom Osttor entfernt, komme ich zum Stehen. Mit dem Rücken an die kühle Mauer gelehnt, rutsche ich an ihr herunter.
Ich will- wegen der Blamage vor Gally- im Erdboden versinken.
Beim besten Willen kann ich mir nicht vorstellen ihm jemals wieder unter die Augen zu treten.
Seufzend vergrabe ich für einen Moment das Gesicht in den Händen, bevor ich den Kopf nach hinten an die Mauer lehne und die Augen schließe.Lautes Gegrummel erschreckt mich beinahe zu Tode. Schlaftrunken springe ich wie von der Tarantel gestochen auf. Ich muss es gestern Abend wohl geschafft haben an der Mauer einzupennen.
Ich brauche kurz, ehe mir klar wird, dass die Tore sich nicht weit von hier öffnen. Jedoch klopft mein Herz verdammt schnell in meiner Brust.
"Morgen, Frischling.", kommt es von Minho, der mich fast genauso erschreckt wie die Tore. Bevor ich irgendetwas erwidern kann, rast er schon in schnellem Tempo an mir vorbei und verschwindet im Labyrinth.
Mir die Augen reibend, atme ich tief durch. Ich strecke mich und mache mich anschließend auf den Weg zum Frühstück, um einen Bissen zunehmen, bevor ich mich zur Arbeit bei den Schwappern melde.
Zwar habe ich nicht wirklich groß Lust wieder zu putzen, aber glücklicherweise ist es nur bis zum Mittagessen, dann muss ich zum nächsten Bereich wechseln.
Ich schnappe mir die Putzsachen, bestehend aus einem großen Eimer und mehreren Lappen.
Jackson schickt mich ins Gehöft- zu den Sanis-, um die Krankenstation zu putzen.
"Hallo?", frage ich.
Es vergehen ein paar Sekunden, bevor ich beschließe einzutreten. Offenbar ist niemand da.Also lehne ich die Tür leicht ran und fange an die Regale auszuwischen.
Es vergeht eine ganze Weile, bis jemand eintritt. Ich denke mir nichts dabei, wahrscheinlich ist es Clint, oder Jeff. Doch als ich ein lautes Klimpern vernehme, als wäre etwas runtergefallen, drehe ich mich um.
Das Erste was ich sehe, ist der Türknauf, der über den Boden rollt. Als ich den Blick hebe, fällt mir versehentlich der Lappen aus der Hand.
Mit einem lauten Platschen landet er im Eimer, das Wasser spritzt heftig in alle Richtungen.Wir sind eingesperrt, ist das erste was ich denke und bekomme auf der Stelle Panik.
Der Grund, der alles daran nur noch verschlimmert, steht an der Tür.
Groß gewachsen mit grünen Augen, schwarzen Haaren und ernster Miene.
Gally.
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The Trial | Maze Runner ✔
FanfictionMarie wird auf die Lichtung geschickt. Warum versteht sie nicht. Eigentlich versteht niemand so genau was sie dort soll. Doch die Nachricht, die mir ihr zusammen erscheint, lässt die Lichter stutzig werden. Ihre Anwesenheit soll ein Versuch sein, ei...