28. Kapitel

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28.Kapitel







Mein Herz hämmert und wummert wie verrückt. Am ganzen Körper zitternd wie Espenlaub, vergrabe ich meine Hände in meinen Haaren und atme laut durch.

Gegen die Tränen, die meine Wangen hinab rinnen, kann ich rein gar nichts tun.

Die Verzweiflung ist einfach zu groß.

Du wirst diese Nacht niemals überleben, denke ich. Das muss dir doch klar sein.

Ich schlucke schwer und würde mich am liebsten übergeben.

Doch stattdessen atme ich aus und fummle einen Stift aus meinem Rücksack. Dazu reiße ich ein Stück Papier aus dem kleinem Block.

Die Tränen verschwimmen meine Sicht, während ich den Blick auf den Zettel lege. Meine Hand schwebt über das Papier. Ich denke an Gally. Das Bedürfnis zu schreien, wird größer und größer. Ich schreibe drei einfache Worte darauf.

Drei Worte, die ich auch wirklich so meine.

Ich liebe dich.


Auch wenn mich meine Kraft beinahe völlig verlassen hat, laufe ich zur kalten Steinmauer und lege den Zettel da hin, wo tagsüber die Öffnung ist, die auf die Lichtung führt. Sicherlich wird er weg wehen und man findet ihn nicht. Aber sollte Gally ihn kriegen, weiß er das er von mir ist.

Egal was du tust, denke ich. Du bist am Ende. Du stirbst. Du kommst hier nicht raus.

Der bloße Gedanke einem Griewer über den Weg zu laufen, lässt mich erschaudern.

Und trotzdem bringt mich irgendetwas dazu, mein letztes bisschen Willen zusammen zunehmen und los zustolpern.


Ich renne so schnell und weit wie meine Beine mich tragen. Schweiß rinnt meinen Rücken hinab und komischerweise zittere ich immer noch. Als ich die unangenehmen Geräusche- das Schreien der Griewer- hinter mir höre, kann ich mich kaum mehr halten.

Doch das Adrenalin in meinen Adern bringt mich dazu, weiterzumachen. Ich stehe so dermaßen unter Druck das ich keine Ahnung habe, was ich machen soll.

Weiter rennen, bis ich vor Erschöpfung zusammen breche?

Mich unter dem Efeu an den Mauern vor den Griewern verstecken?

Ich denke nicht weiter darüber nach, sondern kollidiere mehr oder weniger mit dem Boden und krieche unter das dichte Gestrüpp.


Mich zwingend ruhig zu atmen, liege ich da und presse mir die flache Hand über den Mund.

Auch wenn ich mich nicht an mein vorheriges Leben erinnern kann, bin ich sicher das ich noch nie so große Angst hatte, wie in diesem Augenblick. Ich liege da, bebbend wegen der Tränen, die nicht zu fließen, aufhören wollen. Das Knarzen eines Griewers kommt dichter, mein Herz scheint augenblicklich aus meiner Brust zu springen. Er kommt näher. Näher und näher.


Mir bleibt nicht mal mehr Zeit zum Schreien, denn bevor ich mich überhaupt auch nur einen Zentimeter rühren kann, spüre ich, wie sich etwas schmerzhaft in das Fleisch in meinem Bauch bohrt. Gleichzeitig schlingt sich irgendetwas um mein linkes Bein und dann mit einem heftigen Ruck- der eine gewaltige Wucht hat-, werde ich brutal aus meinem Versteck gerissen.

The Trial | Maze Runner ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt