48. Kapitel

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48.Kapitel





Es vergehen weitere Tage, wenn nicht sogar Wochen, in denen ichweiterhin bei Alfy und seiner Gruppe bin. Ich habe mich entschieden,zu gehen.

Aber bevor ich das tue, muss ich nachdenken und ein paar Dinge fürmich selbst organisieren. Zum Beispiel halbwegs klar kommen undVorräte zusammen packen.
Und um ganz ehrlich zu sein: Es fälltmir vielleicht auch irgendwie schwer, mich abzuwenden.

Ich fange langsam tatsächlich an Alfy und seine Leute in mein Herzzu schließen, oder ich tue es mit jedem Tag mehr.


Momentan bin ich kaum mehr richtig bei mir. Ab und zu kriege ich mit,wie man mich anstarrt, aber ich versuche es auszublenden.
Auchwenn es mir in irgendwiefern widerstrebt: Ich muss so schnell wie nurmöglich verschwinden. Dieser Entschluss hängt wahrscheinlich auchmit einer anderen Sache zusammen.

Meiner Hoffnung.

Die Hoffnung, das ich doch irgendwann zu irgendeiner Zeit einenmeiner Lieben wiedersehe.
Bei dem Gedanken daran schlucke ichschwer.


Denk nicht soetwas bescheuertes, ermahne ichmich selbst. Du wirst sie nicht wiedersehen, egal, wie sehrdu es dir wünscht. Es ist viel zu unwahrscheinlich.


Ich sitze am Lagerfeuer, wechsle das ein oder andere Wort mit Alfy.Es herrscht eine recht ruhige, jedoch angenehme Stimmung.

"Hör mal, Alfy...", beginne ich.
Er hebt den Blick undsieht mich an. "Ja?"
"Ich...ich wollte michbedanken, dass ihr mich aufgenommen habt und euch...irgendwie auch ummich kümmert. Danke. Wirklich."

Zuerst wirkt er ein wenig irritiert, aber dann lächelt erschließlich. "Das ist selbstverständlich. In solchen Zeitenmuss man sich gegenseitig helfen, nicht? Also gern geschehen."

Ich sitze da, traurig und gleichzeitig auch irgendwie glücklich. Unddas obwohl ich weiß, dass sie bald ein Ende nehmen wird. DieseZufriedenheit.

Kaum ist unser Gespräch beendet, beginnt mein Herz schneller zuschlagen. Die schlechten Gedanken, die Schuldgefühle suchen ihrenWeg nach oben.

Leicht den Kopf schüttelnd, schlucke ich schwer, bevor ich allenAndere eine gute Nacht wünsche und mich schlussendlich unter meinerdünnen Decke verkrieche.

In letzter Zeit schlafe ich entweder kaum, oder gar nicht, oder wenndann nur sehr schlecht.
Trotzdem lege ich mich hin, schließe dieAugen und schaffe es in einen Traum zu sinken.



Doch nur wenige Stunden später wache ich mit rasendem Herzen auf.

Wie bei den Albträumen, die ich auf der Lichtung hatte.

Ich liege da, verschwitzt und aufgebracht, verstehe so langsam, wasmit mir vor sich geht.


Ich kann meineGedanken ganz offensichtlich nicht mehr verdrängen. Es funktionierteinfach nicht.


Meine Haare kleben mir feucht und fettig im Nacken und der Stirn.

Ohne großartig darüber nachzudenken, hieve ich mich hoch. Alleanderen Bewohner scheinen zu schlafen, weswegen ich mir einen Wegdurch die dunkle Halle, bis zu meinem Rucksack, bahne.

The Trial | Maze Runner ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt