„Oh mein Gott!", erschreckt meine Schwester, als sie in die Stube kommt. „Was?!", erwidere ich und drehe mich zu ihr um. Sie steht immer noch im Türrahmen und hält ihre Hand auf ihrer Brust, welche akribisch Luft in ihre Lungen pumpt. „Mach das nicht nochmal!", knirscht sie mit ihren Zähnen und kommt zu mir auf die Couch. Ich lache, rutsche etwas zur Seite und mache ihr somit Platz auf dem Sofa.
Wir beginnen von unserem Tag zu erzählen. Wie üblich kommen die Lehrer in meiner Erzählung vor, welche auch Gemma vor gut vier Jahren im Unterricht ertragen musste. Dann beginnt sie mir von ihrem Tag an der Uni zu erzählen. Ausnahmsweise scheint ihr Tag heute mal nicht unerträglich gewesen zu sein. Sonst erzählt sie immer, dass die Professoren zu spät kommen, nur darüber sprechen, was sie schon hundert Mal gehabt haben oder das die Aufzeichnungen, welche sie in ihren Hefter übernehmen muss, nicht mehr leserlich sind, weil alles einfach nur heruntergerattert wurde. Nachdem auch ihre Erzählung beendet ist, beginnen wir herum zu albern. Unterbrochen werden wir erst, als wir das klimpern eines Schlüssels hören.
Fast gleichzeitig springen wir vom Sofa auf und gehen in den Flur. Dort drückt unsere Mutter gerade die Haustür auf und schiebt ihre Sonnenbrille hoch. Dann lässt sie ihre Arbeitstasche von ihrer Schulter gleiten und zieht gleich darauf ihre Jacke aus. „Na ihr Süßen." Sie kommt auf uns zu und gibt mir, als auch meiner Schwester einen Kuss, zur Begrüßung, auf die Wange. Auch ihr Tag scheint heute echt entspannt gewesen zu sein. „Essen ist schon fertig."
Ich sehe meine Schwester an, als diese weiter erzählt. In der Zeit, wo wir noch in der Stube gesessen haben, hat sie davon kein Wort erwähnt. Doch nun holt sie ihr Handy heraus und guckt auf den Timer. „Na gut, noch 10 Minuten.", verbessert sich Gemma und macht sich wieder auf den Weg in die Küche. Allerdings weiß ich gerade nicht, ob ich ein schlechtes Gewissen bekommen soll. Immerhin hat meine Schwester das Essen ganz allein zubereitet. Dabei hätte ich ihr doch mit Sicherheit geholfen.
Ohne ein Wort zu sagen, folge ich den beiden Frauen in die Küche und versuche unauffällig einen Blick in den Ofen zu werfen. Doch aus dem unauffällig wir ein mehr als nur eindeutiger Blick. Immerhin habe ich entdeckt, dass meine Schwester Ofengemüse zubereitet hat. „Deck lieber den Tisch Harold." Mit zusammengezogenen Augenbrauen sehe ich zu meiner Schwester, welche spielerisch grinst. Aber da ich noch gar nichts gemacht habe, beschließe ich nichts zu kontern und bewege mich zum Schrank um den Tisch einzudecken.
„Kannst du mir helfen?", fragt Gemma, als ihr Timer piept. Sie steht mit Ofenhandschuhe vor dem Herd und hat gerade versucht die Auflaufform, welche sie genutzt hat, um das Gemüse zuzubereiten, herauszuholen. Doch anscheinend hat sie wieder viel zu viel gemacht und bekommt es wieder nicht allein aus dem Ofen. Schnellen Schrittes gehe ich zu ihr und trage das fertige Essen auf den Tisch. Lächelnd nimmt auch unser Mum auf ihrem Stuhl platz, nachdem wir sie gerufen haben. Gemmas Essen schmeckt einfach wieder zu gut. Sie kocht sogar schon fast besser als unsere Mutter. Vielleicht ist das einer der Gründe, dass ich nie die Motivation aufbringe um selber etwas zu kochen.
***
Nachdem die Küche wieder so aussieht, als wäre heute noch keiner drin gewesen, mache ich mich auf den Weg in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich hole mein Handy heraus und schreibe in die Gruppe, in der Niall und Zayn sind.
Ich: Lust vorbei zu kommen?
Dann verlasse ich den Chat und gehe wieder auf den von Louis und mir. Ich lese mir die Nachrichten, welche wir bis jetzt ausgetauscht haben, erneut durch. Irgendwie kommt mir das, was ich zuletzt geschrieben hab, richtig dumm vor. Ich komme mir einfach nur dumm vor. Wieso kann ich nicht wie ein ganz normaler Mensch eine Konversation führen. Bevor ich mich noch weiter Aufrege, vibriert mein Handy. Die Jungs haben geantwortet.
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Flirtationship | Larry Stylinson (AU)
FanfictionHarry wird unerwartet von einer fremden Nummer angeschrieben. Leseprobe: Ich runzele die Stirn. Irgendetwas in meinem Kopf will nicht begreifen, wieso eine fremde Person ein Gespräch mit mir startet. „Louis also ..." flüstere ich und überfliege di...