XI

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So einen gesprächigen Rückweg hatte ich bis jetzt noch nie mit den Jungs. Zayn und Niall erklären mir bestimmt schon zum zehnten Mal, dass man in der Ecke, bei dem schwachen Licht, nicht erkennen konnte, dass ich dort mit Louis stand. Doch sobald sie wieder auf den Kuss zu sprechen kommen, rutscht fast von ganz allein ein Grinsen auf meine Lippen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir uns geküsst haben. Was wir getan haben und was ich fast getan hätte.

Meine Gedanken verstummen, als ich das klimpern von einem Schlüssel höre. Zayn steht vor seiner Wohnungstür und ist dabei aufzuschließen. „Wolltest du jetzt hier pennen?" Fragend sieht er den Blondschopf an, welcher seine Frage verneint. „Ich denke, den Weg zu mir schaffe ich noch.", grinst Niall und steckt seine Hände in die Jackentaschen. „Dann bis morgen Jungs.", brummt der Halbpakistani und verschwindet im Hausflur.

Als die Tür ins Schloss gefallen ist, gehen Niall und ich weiter. Kurz schweigen wir und genießen die Stille der Nacht, welche nur ab und zu von einem vorbeifahrendem Auto unterbrochen wird. „Harry?", höre ich ihn fragen, als wir an der Gabelung ankommen, an der sich unsere Wege trennen. „Mhm?" „Wie kam es eigentlich dazu, das du und Louis ..., wie ist es passiert?" Nachdenklich ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. „Er stand plötzlich vor mir ..., aber keine Ahnung, wann und wie sich das Gespräch gewendet hat, dass es dazu kam."

Der Ire lacht kurz. „Also ein gelungener Abend?" Schüchtern nickte ich. Dann verabschieden wir uns mit einem Handschlag und machen uns auf den Weg. Nachdem ich allein bin, nehme ich den Wind plötzlich deutlicher war, merke, wie mir immer kälter wird, meinen Schatten, wie er mal kleiner und wieder größer ist, sobald ich an einer Laterne vorbei laufe und wie ich, sobald ich ein Geräusch höre, aufmerksamer werde. Dunkelheit ist einfach nicht meins. Vor allem nicht, wenn ich allein draußen bin.

Da ich nur eine viertel Stunde von Zayn entfernt wohne, hat der Heimweg zum Glück nicht zu lang gedauert. Als ich endlich im warmen bin, streife ich meine Schuhe ab und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Dort angekommen, ziehe ich meine Sachen, welche den Geruch von Alkohol und Zigarettenqualm angenommen haben, aus und lege diese auf meinen Schreibtischstuhl.

Ich lasse mich aufs Bett fallen und werfe einen Blick auf mein Handy. Als erstes sehe ich mir die Zeit an. Es ist kurz vor vier. Dann entsperre ich mein Display, um zu prüfen, ob ich irgendwelche wichtigen Nachrichten bekommen hab. Und genau das hab ich. Louis hat mir geschrieben.

Louis: Bist du schon los?

Louis: Harry?

Louis: Sorry wegen vorhin ...

Hat er mich etwa im Club gesucht, nachdem er mit Liam aufs Klo gebracht hat? Kaum nachdem dieser Gedanke in meinem Kopf angekommen ist, sitze ich gerade in meinem Bett. Er wollte weiter machen und ich ..., ich bin mit Niall und Zayn nach Hause gegangen. Du bist so ein Idiot Styles! Genervt von meiner eigenen Dummheit, fahre ich mir mit der Hand durch die Haare und streiche sie aus meinem Gesicht.

Ich: Ich dachte, dass du Liam weg bringst, darum sind wir auch gegangen.

Louis: Sind wir dann auch. War langweilig ohne dich ...

Automatisch zeichnete sich auf meinen Lippen ein Grinsen ab. Entweder ist es mein benebelter Verstand, welcher das in die Nachricht hineininterpretiert oder er hat mich wirklich vermisst, nachdem ich nicht mehr da war.

Ich: ♡

Gleich nachdem ich ihm diese Nachricht geschickt hab, begann mein Herz zu rasen. Am liebsten würde ich sie sofort wieder zurück rufen, aber die Häkchen sind bereits blau. Er hat sie gelesen. Also kann man nur eins tun. Diese Nachricht gekonnt ignorieren und das Thema wechseln. Sofort!

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt