XIV

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Den dritten Block verbringe ich damit, darüber nachzudenken, wie wohl eine Studentenparty abläuft. Die ganze Zeit spielen sich Bilder in meinem Kopf ab, die man aus diversen Filmen und Serien kennt. Ich denke an dieses typische große Haus, aus dem der Bass dröhnt, der den Körper einfach nur zum Beben bringt. Wenn man ins Geschehen eintaucht und die bunten Lichter, die Laser, den Raum erleuchten lassen. Tanzende und schwitzende Körper, die sich zum Takt der Musik bewegen. Fast nackte Haut, da der Alkohol jegliche Hemmung von einem nimmt. Einfach nur unglaublich ...

Aus meinen Gedanken werde ich nur gerissen, da ich mitbekomme, wie alle beginnen einzupacken. Ich sehe rüber zu meinem Sitznachbar, welcher gerade seinen Stuhl an den Tisch schiebt und sich in Richtung der Tür, des Klassenzimmers, bewegt. Natürlich räume ich meine Sachen auch sofort in meinen Rucksack, ziehe meine Jacke über und schultere dann meine Tasche.

Gemeinsam gehe ich dann mit dem Iren und dem Halbpakistani aus dem Schulgebäude. „Jungs ...", fange ich an, sehe kurz in die blauen Augen von Niall und danach in die braunen von Zayn, „ ... was haltet ihr von einer Studentenparty?" Neugierig zieht Zayn eine Augenbraue hoch. „Was ist?", frage ich, nachdem ich seinen skeptischen Blick sehe. „Hat dich Gemma schon wieder gefragt, ob wir mit ihr zu einer dieser langweiligen Partys gehen?" Sofort schüttle ich mit dem Kopf. „Louis meinte, dass ich mit zu dieser Party kommen kann."

Da ich leider keine Ahnung hatte, wo und wann die Party stattfindet, konnte ich den Jungs auch nicht viel erzählen. Ich hab ihnen nur von meinen Gedanken berichtet, wie ich mir vorstelle, wie es ablaufen könnte. Oder besser gesagt, wie ich mir erhoffe, wie es sein soll. Bevor wir jedoch weiter über das Thema reden konnten, verabschiedete ich mich von Zayn und Niall.

Gleich nachdem ich die Haustür wieder ins Schloss fallen lassen hab, gehe ich die Treppe hoch in mein Zimmer. Dort lege ich mich sofort ins Bett und hole mein Handy hervor und googele, welche Studentenverbindungen es in London gibt. Vielleicht kann ich so etwas über die Partys von ihnen herausfinden. Irgendwelche Bilder werden doch immer irgendwie geschossen und möglicherweise kann ich mir mithilfe der Fotos einen besseren Überblick darüber machen, wohin es gehen könnte.

Die ersten Einträge, welche mir angezeigt werden, beginnen mit irgendwelchen komischen Buchstaben, griechische, wenn ich mich jetzt nicht irre. Neugierig tippte ich auf den, der aussieht wie ein ‚A'. Sofort gelang ich zu einer Seite, wo sich diese Bruderschaft vorstellt. Hauptsächlich kann man herauslesen, dass ihr Hauptbestandteil Feiern ist. Ich gehe auf die beigefügte Bildergalerie. Genau wie ich es mir vorgestellt hab, nur wilder. Schrille leuchtende Farben, halbnackte Frauen, die meisten Kerle nur in Shorts und sehr viele Trinkspiele.

Wie gebannt starre ich auf die Bilder und sauge förmlich ihren Inhalt auf. Kaum zu glauben, dass das die Party sein könnte, wo ich am Wochenende sein werde. Jedenfalls scheint diese das komplette Gegenteil von der zu sein, auf welcher wir mal mit Gemma waren. Ich klicke auf die drei Kreise, welche sich in der oberen Ecke des Bildes befinden und sende diese in die Gruppe von Zayn, Niall und mir. Dann gehe ich auf die nächsten Seiten, wo sich diverse andere Bruderschaften vorstellen.

Als ich das nächste Mal auf die Uhr sehe, ist bereits 21:45 Uhr. Sofort schrecke ich hoch, da ich gar nicht mitbekommen hab, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich dachte gar nicht, dass man sich so sehr darin verlieren kann, Bilder anzugucken. Schnell sperre ich mein Handy, bevor ich mich wieder in der Welt der bunten Bilder verliere und gehe runter in die Stube. Vorsichtig öffne ich die Tür und sehe wenig später meine Mum auf der Couch liegen. Ihr leises Schnarchen erfüllt den Raum und auf dem Fernseher sieht man nur noch den Abspann von einem Film, welchen sie wohl gerade gesehen haben muss.

Ich hocke mich zu ihr auf das Sofa und fahre mit meiner Hand durch ihre Haare, um sie zu wecken. Kaum, nachdem sie mich verschlafen ansieht, steht sie auf und geht in ihr Schlafzimmer um sich hinzulegen. Während sie dabei ist, den Raum zu verlassen, greife ich nach der Tasse und dem Teller, welchen sie auf dem Tisch platziert hatte und bringe beide Sachen in die Küche und räume es gleich in den Geschirrspüler. Mein nächster Stop ist darauf der Kühlschrank, aus welchem ich mir etwas zum Essen nehme und damit wieder in mein Zimmer verschwinde.

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt