VI

553 39 0
                                    

„Hier Schatz, dein Frühstück.", ruft meine Mutter, als ich gerade die Treppe herunter springe. „Keine Zeit!", keuche ich, da ich vor noch wenigen Minuten durch mein Zimmer gesprintet bin, weil ich einfach nicht mein Deutschhefter gefunden hab. Wo lag dieser allerdings? Richt! Ganz offensichtlich auf dem Schreibtisch. Aber entweder, war ich noch zu müde, dass ich ihn nicht gesehen hab, oder ich war einfach nur blind. Dadurch fehlen mir jetzt allerdings wertvolle Minuten, welche ich gut für etwas anderes hätte gebrauchen können. Selbst zum duschen hatte ich keine Zeit, weshalb ich mir meine Haare in einen Dutt gebunden hab. Ich greif nach meiner Jacke, ziehe diese schnell über und schlüpfe dann in meine Boots und renne mit geschultertem Rucksack zur Schule.

Völlig verschwitzt komme ich in der Schule an. Meine Schritte verlangsamen sich erst, als ich die Tür des Haupteinganges aufdrücke und außer Atem vor meinem Spind stehen bleib. Mithilfe des kleinen Rädchens öffne ich mein Schließfach und lege die Bücher aus meiner Tasche hinein, welche ich gerade nicht benötige und schnappe nach dem, welches ich in der ersten Stunde brauchen würde. Dann ging ich zum Ende des Flures, wo schon der Raum ist, in welchem ich als nächstes Unterricht haben würde. Wie zu erwarten stand dort Zayn.

Nichts sagend gehe ich an ihm vorbei. Dabei höre ich, wie er mich gerade noch begrüßen wollte, allerdings nur bis „Hi Ha-..", gekommen ist. Mein Blick wandert durch den Raum, um zu sehen, wer schon da ist. Enttäuscht muss ich jedoch feststellen, dass es nur Schüler sind, mit welchen ich nichts zu tun habe, da sie mir entweder völlig fremd sind, da ich sie nur vom sehen her kenne oder aber auch die, die ich nicht mag, da sie sich aufspielen und versuchen ihre tägliche Show abzuziehen. Ein typischer Kurs von Schülern halt. Ich mache mich auf zu meinem Platz und beobachte, wie Zayn dann auch den Raum betritt. Er wirft mir einen Blick zu, welcher mich wohl fragen soll, was mit mir los ist. Doch darauf gehe ich nicht ein. Immerhin bin ich noch immer etwas wütend wegen dem, was er und Niall gestern abgezogen haben.

Am Ende der Stunde versuche ich so schnell wie möglich vor Zayn aus dem Raum zu kommen. Das hab ich auch gut hinbekommen. Jedoch empfängt mich der Blondschopf direkt vor der Tür. An ihn schaffe ich mich jedoch nicht vorbeizuschlängeln. „Jetzt warte doch mal!", höre ich auch wenig später den Halbpakistani hinter mir. Jetzt komme ich wirklich nicht mehr drum herum. „Was hast du?" „Ist es immer noch wegen gestern? „Du weißt das war nur Spaß..." „Ja, aber trotzdem habt ihr mich total dumm dastehen lassen."

Bis zur Mittagspause habe ich es noch durchgezogen die beiden zu ignorieren. Aber wie sehr ich es auch noch gern länger tun würde, sind sie nun einmal meine besten Freunde. Lange kann ich ihnen einfach nicht böse sein. Außerdem wird es auf Dauer nur anstrengend, wenn man seine Gedanken nicht mitteilen kann. Jedenfalls sitzen wir gerade im Deutschunterricht auf unseren üblichen Plätzen. Zayn und ich auf der hintersten Bank der Fensterreihe und der Ire direkt eine vor uns. „Und?", höre ich den Blondschopf flüstern, der auf seinem Stuhl kippelt, um sich so mit seinen Ellbogen auf unserem Tisch abstützen zu können, „Habt ihr gestern noch geschrieben?" Als Antwort schüttele ich nur den Kopf. „Lag es an meiner Nachricht?", fragt Zayn sofort und zog seine Augenbrauen leicht schuldig zusammen. Wieder schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Sondern?" „Er hat auf mein Bild mit ‚Wow' geantwortet und ich hatte keine Ahnung, was ich schreiben soll." „Jungs!", ruft jedoch unsere Lehrerin, „Hier vorn spielt die Musik." Sofort kippt Niall seinen Stuhl wieder nach vorn und sieht zur Tafel. Immerhin wollen wir es uns nicht schon wieder bei der Frau, wie im letzten Jahr, verscherzen, indem sie uns auseinander setzt.

***

Wie am Dienstag, wühle ich in meiner Tasche nach dem Schlüssel. Doch dieses Mal sah ich das silberne Metallstück sofort aufblitzen und hole es aus meinem Rucksack. Ich schließe die Tür auf und mache mich sofort auf den Weg in mein Zimmer. In meinem weichen Bett angekommen, schalte ich den Fernseher an und bin gespannt, was gerade läuft.

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt