XVIII

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Mit einem pochendem Kopf werde ich wach. Ich fühle mich wie erschlagen. Jede Pore meines Körpers fühlt sich schwer an, da der Restalkohol an mir zerrt. Meine Hände ziehen die Decke weiter über mich, um diese Geräusche, die zu mir durchdringen irgendwie verstummen zu lassen. Erst, als die Bettdecke alles etwas verdunkelt, öffne ich meine Augen.

Mein Hals ist trocken. Meine Glieder geben mir das Gefühl, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Immer noch benommen, versuche ich in die Realität zurück zu kommen. Ich reibe meine Augen, um den übrigen Schlaf heraus zu holen, versuche mich irgendwie im liegen zu strecken, mich aber nicht zu viel zu bewegen.

Nach unzähligen Minuten, fühle ich mich in der Lage, die Umgebung um mich herum wahrzunehmen. Ich hebe die Decke einen kleinen Spalt an, sodass etwas Licht durch kommt, lasse ihn etwas größer werden, bis irgendwann mein Kopf heraus guckt. Dann, während ich durch Nialls Zimmer sehe, wo ich eine perfekte Sicht auf seinen Kleiderschrank hab, höre ich, wie der Fernseher läuft. Es dauert etwas, bis ich heraushöre, dass es sich wohl um Fifa handelt, wie der Kommentator die einzelnen Spielzüge kommentiert und die animierten Fans jubeln.

„Wieder Gewonnen!", höre ich Niall lachen. Dann ist da noch ein weiteres Lachen. Louis' Lachen. „Ich spiele lieber richtig." Kurz herrscht Ruhe, bevor sie wieder anfangen zu Kichern. „Noch eine Runde?", fragt der Ire und ist schon dabei, dass nächste Spiel vorzubereiten. Mit einem Brummen stimmt der Wuschelkopf zu und wieder setzen sie sich in die richtige Position.

„Warum hat Liam mich eigentlich gestern so grimmig angesehen?" Louis zieht seine Augenbrauen zusammen, steuert einen seiner Spieler zum Tor und schießt. „Das ist bei ihm irgendwie in letzter Zeit nichts Neues.", fängt er an, „Das geht schon zwei oder drei Monate so, dass er sich wie eine kleine Diva benimmt." Niall nickt verstehend, mit dem Blick immer noch auf den Fernseher fokussiert. „Ach echt?" „Mhh. Allerdings ist es in den letzten Tagen schlimmer geworden."

Plötzlich ist es still. Einer von beiden hat das Spiel pausiert, sodass sie sich zueinander drehen. „Wie meinst du das?" Louis fährt sich mit der Hand nachdenklich durch die Haare: „Naja, er antwortet schnippischer, ist mit vielen Dingen unzufrieden, vor allem, wenn wir Besuch haben. Aber dann gibt es auch wieder ganz entspannte Situationen, wie nach der Party im Club. Wir haben uns bei mir ins Bett gesetzt, einen Film angemacht und Pizza gegessen. Er wirkte etwas wie ausgewechselt."

„Untervögelt?", wirft der Ire kichernd in den Raum. „Was?! Liam?!", pustet Louis los, „Der ist gut ausgelastet. Immerhin hat er andauernd einen neuen Betthasen." Der Blondschopf nickt langsam und denkt nach. „Okay? Dann sollte er doch eigentlich ganz entspann sein." Der Wuschelkopf stimmt Niall nickend zu, greift nach seiner Cola und führt diese zu seinem Mund. „Eigentlich schon."

Eine Weile liege ich noch still schweigend im Bett, höre ihnen zu, über was sie reden. Doch mit der Zeit merke ich, dass ich aufstehen muss, auch wenn mein Magen das gar nicht toll finden wird, aber ich muss auf die Toilette. Also richte ich mich langsam auf, streiche mir meine verwuschelte Mähne aus den Augen und setze mich an den Rand des Bettes. Sofort verstummen beide, darüber zu philosophieren, welcher der beste Pizzabelag ist und sehen mich an.

„Hey Curly.", begrüßt mich Niall sofort strahlend und ich schenke ihm ein Lächeln. Auch Louis lächelt und rückt von dem Blondschopf etwas weg, so als will er mir Platz machen, dass ich mich zwischen den beiden hinsetzen kann. Mühsam erhebe ich mich von der Matratze und stolpere die ersten drei, vier Schritte etwas unbeholfen, bis ich meinen Körper wieder kontrollieren kann. „Alles gut?", höre ich Louis fragen, dessen fröhliche Mine etwas verloschen ist. „Ja, ich ..., ich muss nur auf Toilette. Bin gleich wieder da."

Nachdem ich die Treppenstufen erklommen und die Tür erreicht hab, findet meine Hand sofort die sichere Wand. Langsam Atme ich und hoffe, dass mein Magen mit mir nur ein gemeines Spiel spielt. Da ich aber wirklich dringend auf Klo muss, setze ich mich wieder in Bewegung, taumele nahezu den Flur entlang und werde glücklich, als ich endlich die Tür aus Kirschholz sehe, welche mich ins Badezimmer führt.

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt