Das erste Mal werde ich irgendwann zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr wach. Mein Handy, welches irgendwo auf meinem Bett liegt, spielt einen nervenden Klingelton ab. Mühsam richte ich mich auf und versuche meine Augen zu öffnen. Als ich mich endlich an das Licht gewöhnt habe, suche ich mein iPhone, wobei ich eigentlich nur versuche herauszuhören, wo das Klingeln herkommt. Bevor ich es allerdings ausfindig mache, verstummt es. Ich lege mich wieder hin und schlafe sofort weiter.
Erneut klingelt mein Handy. Aber dieses Mal versuche ich es einfach zu ignorieren. Das Klingeln wird eh gleich wieder vorbei sein. „Harry-...", grummelt Zayn verschlafen. Genervt öffne ich erneut meine Augen und sehe zu ihm. Zayn liegt vor meinem Bett und nutzt meine Bettdecke als provisorisches Kissen. Kein Wunder, dass ich in der Nacht so gefroren habe. „Was?" „Geh ran!" Doch bevor ich überhaupt dazu komme aufzustehen, ist es wieder ruhig im Zimmer. Sag ich ja. Das Klingeln ist gleich wieder vorbei.
Als ich mich wieder umdrehen will, wackelt mein Bett. Zayn hat sich auf die Bettkante gesetzt und schmeißt die Decke auf mich. Dann sieht er mich aus toten Augen an, welche mir verraten, dass er wahrscheinlich gern noch weiter geschlafen hätte. Da er seinen Blick nicht von mir abwendet, rutsche ich von meiner Matratze. Ich stehe auf und lasse meinen Rücken knacken. Anschließend steige ich über die Reste des gestrigen Abends und marschiere auf meinen Kleiderschrank zu.
Bewaffnet mit einem frischen T-Shirt und einer Hose, mache ich mich auf den Weg ins Bad. Ich dusche schnell, ziehe mich an und gehe zurück in mein Zimmer. Dort sitzt Zayn immer noch auf meinem Bett. Er spielt an seinem Handy rum. Der Halbpakistani sieht erst zu mir, als ich mit meiner Hand gegen die Tür klopfe. Nickend steht er auf und zusammen gehen wir runter in die Küche. Ich schnappe nach dem Toast und der Marmelade und stelle sie auf den Tisch. Zuerst greift Zayn in die Tüte und holt sich zwei Scheiben Toast heraus und anschließend ich. „Wer hat dich eigentlich angerufen?", fragte er, während er die Konfitüre mithilfe eines Messers verstreicht. „Keine Ahnung. Hab noch nicht nachgesehen." Schulterzuckend nimmt er die Antwort hin und beißt in sein Essen.
Als wir fertig gefrühstückt haben, räumen wir wieder alles weg. Zayn nimmt unsere Teller und stellt diese neben die Spüle. Ich bringe das Toast wieder zu seinem eigentlichen Platz und stelle die Marmelade in den Kühlschrank. „Heute Abend übrigens bei mir." Zayn kommt zu mir und bleibt vor mir stehen. „Es werden noch einige andere mit zum Vorglühen kommen.", fügt er hinzu. Ich nicke. „Wer?", frage ich neugierig. Der Dunkelhaarige lehnt sich an die Wand und zieht die Augenbrauen leicht zusammen. Er stößt ein Brummen aus, denkt nach und fängt an, die Personen aufzuzählen: „Naja, Niall und du. Dann noch Andre, Kyle und Jonathan." „Ach so."
Da es bereits kurz vor 12.00 Uhr ist, geht Zayn von der Küche gleich in die Garderobe. Er muss für nachher noch einkaufen und einiges an Vorrat besorgen. Er hat vorhin, als er auf meinem Bett gesessen hat, mit den Jungs geschrieben, was diese für den Abend haben wollten. Mich hat er gerade eben noch an der Tür gefragt, kurz bevor er sich auf den Weg gemacht hat.
Ich schlürfe die Treppe wieder hoch und steuere, sobald ich in meinem Zimmer bin, auf das Bett zu. Kaum, dass ich sitze, klingelt schon wieder mein Handy. Wieder versuche ich dem Geräusch zu folgen und sehe, dass mein Handy in die Ritze, hinter mein Bett, gerutscht ist. Schnell ziehe ich es hervor und gehe ran. „Ja?" „Wird Zeit Freundchen!", knurrt meine Mutter in den Hörer. Bevor ich etwas erwidern kann, spricht sie weiter: „Deine Oma fühlt sich nicht. Darum bleibe ich ein paar Tage länger hier. Deine Schwester kommt heute aber nach Hause." Instinktiv nicke ich. „Gemma und ich haben aber nur einen Schlüssel mitgenommen. Also lass sie bitte nachher rein." Wieder nicke ich und stoße ein zustimmendes Brummen aus. „Wann kommt sie?" Ich höre, wie meine Mutter, nach Gemma ruft, sie fragt, um mir eine Antwort geben zu können. Es rauscht kurz. Dann ist sie wieder am Telefon. „Deine Schwester wollte ca. 18 Uhr zu Hause sein."
***
Ungeduldig laufe ich im Flur auf und ab. Hin und wieder ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche, um die Uhrzeit zu prüfen. Es ist 18:34 Uhr. Gemma wollte schon vor ewigkeiten hier sein. Wo bleibt sie? Ich wollte nämlich schon längst auf dem Weg zu Zayn sein. Am besten schreibe ich ihm.
Ich: Komme bestimmt etwas später.
Zayn: Kein Problem. Wir fangen schonmal an. xd
Ich setze mich auf die dritte Treppenstufe. Dann gehe ich aus dem Chat von Zayn und öffne den von Louis und mir. Mein Blick fällt auf seine letzten Nachrichten. Sofort muss ich an den gestiegen Abend denken. Es war schon echt witzig, als der Halbpakistani seine alkoholisierten Gedanken freien Lauf gelassen hat. Immerhin hatte er sich wirklich verrückte Dinge ausgedacht, welche hinter Louis' Nachrichten stecken sollten. Ich muss grinsen. Genau wie gestern.
Erneut fällt mein Blick auf die Uhrzeit 18:52 Uhr. „Wo bleibt sie?", stöhne ich und lehne mich zurück. Erstaunlicher weise muss ich feststellen, dass die Treppe weicher ist, als ich es erwartet hab. Ich hab versucht meine Schwester vor 20 Minuten anzurufen, doch sie ging nicht an ihr Handy. Mit meinen Zähnen knabbere ich auf meiner Unterlippe umher. Ob sie vielleicht jetzt ran geht? Doch gerade, wo ich auf ihre Nummer drücken will, klingelt es. Ich blicke zur Tür. Davor steht eine Silhouette. Das wird sie endlich sein. Hoffentlich!
Ich springe von der Treppe auf und laufe zur Tür, welche ich fast schon aufreiße. „Hi Harold.", begrüßt sie mich. „Wieso hast du dich so sehr verspätet?", ist meine erste Frage. Kein ‚Hallo'. Kein ‚Wie war es so?'. Ich will einfach eine Erklärung. Am besten sofort. „Ich war noch kurz einkaufen." Gemma hebt den Beutel an und wedelt damit vor meinen Augen rum. „Wie wäre es mit einem danke?!", antwortet sie schnippisch. „Danke? Wofür?" „Na dafür, dass ich einkaufen war.", zischt sie und zieht dabei eine Augenbraue hoch. „Ganz toll gemacht.", sage ich nur sarkastisch, „Ich muss jetzt los. Komme eh schon zu spät."
***
Mit den Händen in den Jackentaschen biege ich in die Straße ein, in der Zayn wohnt. Ich laufe am Häuserblock entlang und sehe auf die Hausnummern. Vor der 22 bleibe ich stehen, suche bei den Klingeln den Namen Malik und läute. Sofort höre ich das surren der Tür und drücke diese auf. Schnellen Schrittes steige ich die Treppen hoch in den zweiten Stock und streife meine Schuhe ab. Die Wohnungstür steht bereits einen Spalt auf, sodass ich nur noch eintreten muss. Ich schließe die Tür und ziehe meine Jacke aus. Nachdem diese am Kleiderhacken hängt, gehe ich in die Küche, aus der mir schon Geräusche entgegen kommen.
„Hi.", mache ich mich bemerkbar. Zayn, welcher an seinem üblichen Platz, am Kopf des Tisches sitzt, steht auf und begrüßt mich mit einer Umarmung. Dann gehe ich zu den anderen Jungs. Niall springt schon förmlich von seinem Platz auf und schließt mich auch sofort in die Arme. Dabei kann ich riechen, dass er schon ordentlich vorgelegt hat. Mit den anderen dreien schlage ich nur ein und nehme dann neben dem Iren platz.
„Kommen wir nun zu meinem neuen Spielzeug.", grinst Zayn und nimmt die Kiste, welche auf der Arbeitsfläche steht. Er platziert sie auf dem Tisch und packt aus. Zum Vorschein kommt ein Spiel. Shot Rollet. Es wird in der Mitte vom Tisch aufgebaut und Andre fragt: „Welchen Schnaps nehmen wir?" Doch bevor er eine Antwort bekommt, greift Niall nach drei Flaschen. Wodka, Rum und Absinth. In vier der sechzehn kleinen Gläser füllt er Absinth. In die restlichen zwölf kommen die anderen beiden Sorten.
„So Curly.", ich sehe zu Jonathan, welcher mich mit einem Poker Face ansieht, „Da du als Letzter gekommen bist, fängst du auch an." Na ganz toll. Ich nicke einfach und lehne mich etwas auf den Tisch. Dann sehe ich mir die Gläser an und hole tief Luft, greife nach dem kleinen goldene Metall und drehe es. Die Murmel setzt sich sofort in Bewegung und tanzt über die einzelnen Zahlen. Bei der Nummer acht bleibt sie stehen. Nun gucke ich, auf welchem Glas jene Nummer steht. „Hier.", grinst Zayn und reicht mir den Shot. Ich setzte ihn an und schlucke das Gebräu herunter. Wie ich Absinth hasse ...
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Flirtationship | Larry Stylinson (AU)
FanfictionHarry wird unerwartet von einer fremden Nummer angeschrieben. Leseprobe: Ich runzele die Stirn. Irgendetwas in meinem Kopf will nicht begreifen, wieso eine fremde Person ein Gespräch mit mir startet. „Louis also ..." flüstere ich und überfliege di...