XXVII

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Erst, als Niall einen Luftballon versehentlich platzen lässt, löse ich mich aus meiner Starre. Ich merke, wie ich wütend werde, wie die Hitze langsam in meine Wangen wandert und ich die Hände zu Fäusten balle. Parallel dazu, zieht sich jedoch mein Bauch zusammen, sodass ich den leichten Druck merke, der auf meine Augen drückt.

Ich mache mich auf den Weg in die Küche. Irgendwas werde ich da schon finden, um beschäftigt auszusehen, damit ich ihn nicht weiter dabei zugucken muss, was er noch alles mit dem Mädchen macht. Zum Glück musste ich die beiden nicht dabei sehen, wie sie sich geküsst haben. Dann hätte sich bestimmt wirklich mein Magen umgedreht.

In der Küche finde ich Stan. Dieser räumt gerade die Kücheninsel frei, um wahrscheinlich Platz für die Getränke zu machen. „Kann ich helfen?" Der Brünette sieht auf und fängt an zu grinsen. „Sicher!", lächelt er. Dann erklärt er mir, wo was hin soll, wie er sich vorgestellt hat, wie der Tisch am Ende aussehen soll und wo ich bestimmte Dinge, welche ich zum dekorieren gebrauchen könnte, finde.

Gemeinsam richte ich mit dem Gastgeber die Küche her und versuche dabei den Kopf frei zu bekommen. Leider ist das aber leichter gesagt, als getan, denn immerzu schweifen meine Gedanken in eine Richtung, die mir nicht gefällt. Egal, ob ich die Becher aus der Plastikverpackung hole, die Erfrischungsgetränke präsentabel auf dem Tisch platziere oder die kleinen Shots und Klopfer so verteile, dass sie immer eine Vierergruppe darstellen.

„Wurdest du gezwungen?"

„Gezwungen?", frage ich Stan und ziehe verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

„Zur Party.", grinst er und schnappt sich zwei der roten Plastikbecher und dreht diese um, um sie befüllen zu können. „Eigentlich nicht." Mein Gegenüber leckt sich die Lippen und greift zu dem Rum. Es ertönt das vielversprechende Knacken und schon ist die Flasche offen. „Eigentlich?", wiederholt er, „Dann sollten wir dafür sorgen, dass du in Partystimmung kommst."

Er schenkt in beiden Bechern etwas von dem Alkohol und füllt abschließend noch etwas Cola hinzu. Dann greift er beide Getränke und reicht mir eins. „Also. Egal, was dir die Laune versaut, fuck it.", erklärt er und stößt mit mir an.

Sobald ich die Süße, der Mische, meine Kehle herunterlaufen lasse und das angenehme prickeln der Kohlensäure sich in mir ausbreitet, merke ich langsam, dass sich meine Stimmung hebt. „Außerdem, je mehr Alkohol du trinkst, umso lustiger wird der Abend.", zwinkert der Brünette und stößt erneut mit mir an.

***

Stans Haus wird mit der Zeit immer voller. Ich bin froh, dass Niall uns dazu überredet hat, mit ihm auf diese Party zu gehen. Auf der freien Fläche, bewegen sich einige Menschen zu der basserfüllten Musik und dort, wo vor wenigen Minuten noch ein Stubentisch gestanden hat, wird gerade eine Bierpongplatte aufgebaut.

Nach langem Überreden habe ich Zayn dazu bekommen, mit mir in einem Tac Team zu spielen. Wir treten gegen unseren Gastgeber und Niall an, welche sich irgendetwas zuflüstern. Dann nickt der Blondschopf und erklärt, an welche Regeln wir uns halten. „Also, vom Prinzip her, wie immer. Trickwurf sind zwei Becher und ohne Pusten."

Wir nicken ab und schon wird bestimmt, welche Seite beginnen darf. Zu unseren Gunsten hat Zayn Schere-Stein-Papier gewonnen. Dann entscheiden wir uns für eine Seite der Platte und bereiten unsere Getränke vor. Da wir uns alle auf Bier einigen, müssen wir von den Flaschen nur die Kronkorken entfernen und mit dem goldenen Gebräu die Plastikbecher füllen.  

Erst geht das Spiel schnell voran. Gleich beim ersten Wurf treffe ich. Der Halbpakistani ebenfalls. Auch die Würfe unsere Gegner treffen jeweils in einen Becher. Doch je weniger Becher es werden, umso schwieriger wird es, dass man trifft.

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt