XXII

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Vom Fußballtraining aus fahren wir gleich zu mir. Für Mittwochabend ist es in dieser Jahreszeit noch relativ hell draußen. Die Sonne ist gerade dabei unterzugehen und taucht die Umgebung in einen angenehmen gelb-orange Ton.

Louis fährt in die Straße, welche zu meinem Wohnviertel führt, entlang und parkt vor unserem Haus. Er stellt sein Auto aus, wodurch automatisch das Radio, welches die Fahrt über Musik gespielt hat, verstummt. Nachdem er sein Handy von seinem Wagen entkoppelt hat, steigt er aus, genau wie ich.

Ich beobachte seine Bewegungen, wie er sein Auto abschließt und dann zu mir kommt. Die ganze Zeit, die wir von der Sporthalle bis zu mir gebraucht haben, musste ich daran denken, was ich vorhin getan hab. Mein Körper wird immer noch von einem angenehmen kribbeln erfüllt, welches, sobald er wieder vor mir steht, doller wird.

„Warum wirst du rot?", lacht er und zieht mich leicht zu sich heran. „Werde ich nicht.", leugne ich und merke wie mein Herz vor Aufregung schlägt. Louis mustert mich, versucht dabei sein Lächeln zu verbergen und legt seinen Kopf schräg. „Vielleicht etwas ...", flüstere ich verlegen und weiche seinem Blick aus.

Er fängt an zu kichern und dreht meinen Kopf in seine Richtung, um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Als wir uns lösen, gehe ich noch leicht in seine Richtung mit, eh ich realisiere, dass es schon wieder vorbei ist. „W-wollen wir .... rein g-gehen?", stammle ich, noch leicht perplex von dem Kuss und blinzle ihn an.

Louis greift nach meiner Hand und nickt. Schon sind wir auf denn Weg zur Haustür, vor welcher wir stoppen, damit ich meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche ziehen kann, um diese aufzuschließen. Sobald die Tür offen ist, betreten wir das Haus. Ich stelle meinen Rucksack neben die Kommode und Schlüpfe aus meinen Schuhen heraus und schiebe diese an die Heizung, da sie noch leicht feucht, von dem Duschwasser, sind.

Nachdem auch der Blauäugige seine Jacke und Schuhe ausgezogen hat, gehen wir auf die Treppe zu, welche in mein Zimmer führt. Vorher werfe ich einen Blick in die Küche, um nachzusehen, ob dort meine Mum ist. Immerhin trinkt sie, bevor sie mit dem Abendessen beginnt, gern einen Tee und beantwortet dabei Nachrichten und E-Mails welche sie im laufe des Tages bekommen hat. Allerdings ist die Küche leer und das Licht aus, was den Raum in Dunkelheit taucht.

Da anscheint niemand da ist, gehe ich mit Louis hoch in mein Zimmer, wo wir uns in mein Bett kuscheln. Ich liege mit dem Kopf auf  seinem Oberkörper, höre, wie sein Herz langsam vor sich hin schlägt, spüre an meinem Arm, wie seine Finger meine Haut langsam auf und ab streifen und mir so eine Gänsehaut verpassen. Seine andere Hand, ist mit meiner verschränkt und unsere Beine sind leicht verknotet.

„Was meintest du vorhin?", breche ich die angenehme Stille, welche im Raum lag. „Was meinst du?" „Als du sagtest, warum dir heute jeder etwas vorschreiben will?" Der Blauäugige legt seinen Kopf auf meinem ab und scheint zu überlegen. „Naja, das hat alles angefangen, als wir dich an der Schule abgesetzt haben.", beginnt er zu erzählen, „Liam wollte wissen, warum ich mich in letzter Zeit so anders benehme. Wenn ich ehrlich sein soll, hab ich keine Ahnung, was er genau damit meint, weißt du."

Louis' Finger verharren an meinem Arm. „Er wollte auf die Sache mit dir zu sprechen kommen. Liam hat mich gefragt, ob ich so sexuell frustriert ...", er hält kurz inne und atmet leicht genervt aus, „ ... und verwirrt bin, dass ich mich neuerdings am anderen Geschlecht versuchen muss. Das ich als Antwort mit den Augen gerollt hab, hat die Situation nicht gerade besser gemacht."

Ich gebe ein verstehendes Brummen von mir, um ihm zu signalisieren, dass ich zuhöre. Dabei rutsche ich so, dass ich ihn ansehen kann, wodurch ich sehe, dass er wieder etwas wütend drein schaut. Natürlich kann ich mir auch denken, warum Liam das Anspricht. Bestimmt, wenn die Vermutung von Zayn, Niall und mir stimmen sollte, würde er gern Louis auf die Art und Weise berühren, wie ich es tue, von ihm so angesehen werden, wie er mich ansieht. „Nachdem er meinte, dass ich meine Sexualität in frage stelle, sagte er, dass ich nur nett hätte fragen müssen."

Flirtationship | Larry Stylinson (AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt