Flirtationship | Larry Stylinson (AU)

VII

Endlich ist die Stunde vorbei. Doch sobald ich aus dem Fenster sehe, ist die gute Laune dahin. Warum? Es regnete. Mal wieder. Darum. Ich schnappe meine Sachen und verstaue diese wieder in meinem Ranzen, anschließend schultere ich diesen und überlege, wo Niall und Zayn gerade Unterricht gehabt haben. Nachdenklich laufe ich den Gang entlang und öffne die Tür ins Treppenhaus. „Mal überlegen ...", murmele ich vor mir hin, „ ... ich hatte gerade Musik, also müsste Zayn ... Kunst gehabt haben." Da ich nun weiß, wo ich den Halbpakistani finden kann, schlängele ich mich die Treppe hoch, vorbei an den mir entgegenkommenden Schülern. Dabei werde ich einige Male angerempelt oder zur Seite gedrückt.

Fast in der doppelten Zeit, die ich eigentlich gebraucht hätte, erreiche ich das nächste Stockwerk und drücke die Tür, welche in den Flur führt auf. Dort gehe ich schnellen Schrittes zu der nächsten Tür, welche offen steht. Als ich vor meinem Ziel stehen bleibe, höre ich den Lehrer nur sagen: „Zayn, die Stunde ist um. Du musst nächstes Mal weiter zeichnen." „Ja, ja..., nur noch schnell die letzten Striche.", sagt er und vergisst beinahe, dass man Luft zum Atmen braucht. Aber so ist Zayn nunmal. Ein Künstler. Manchmal habe ich das Gefühl, dass, sobald man ihm nur ein Blatt und einen Stift reicht, er immer eine coole Idee hat. Wenn ich gut zeichnen könnte, hätte ich damals bestimmt auch Kunst mitgemacht. Aber naja, man kann nicht in allem der Beste sein und aus diesem Grund, habe ich eben Musik gewählt.

Mittlerweile stehe ich im Türrahmen gelehnt und spiele an meinem Handy rum. Ich antworte meiner Schwester auf banale Sachen und hin und wieder mische ich mich in der Diskussion im Klassenchat ein. Dort wird nämlich gerade diskutiert, welche zwei in der nächsten Deutschstunde den Buchvortrag halten sollen. In dem Moment, wo einer schreibt, dass die Lehrerin losen soll, reiße ich meine Augen auf. Bei meinem Glück, dass ich immer habe, würde diese nämlich mich ziehen und darauf hab ich, wenn ich ehrlich sein soll, gar keine Lust. Außerdem hab ich mir noch gar kein Buch ausgesucht, welches ich vorstellen will, was wiederum heiß, dass ich nichts dabei hab.

„Hey...", höre ich plötzlich Niall neben mir, welcher, bevor er zu diesem Raum kam, wohl einen Stop bei der Cafeteria eingelegt hat. Er hält eine Tüte Chips in der Hand und reicht mir diese. „Willst du auch?", will er wissen. Dann fällt auch sein Blick in den Raum, wo immer noch die Person sitzt, auf welche ich jetzt schon zehn Minuten warte. „Alles gut, ich hab kein Hunger." Mit einem deutlichen Achselzucken nimmt der Blondschopf meine Antwort hin und lässt seine Hand in die Tüte gleiten. „Zayn ... kommst du?", ruft Niall mit vollem Mund, sodass der Angesprochene seinen Kopf hebt. Verwirrt runzelt er die Augenbrauen und guckt sich um. „Der Lehrer ist vor ungefähr fünf Minuten gegangen, falls du den gerade suchst." „Ja ..., das ..., das weiß ich. Ich wollte nur gucken wie spät es ist.", plappert er vor sich hin. Ich zucke lächelnd mit meinen Schultern und nicke langsam. Wenn Zayn doch nur so gut lügen könnte, wie er zeichnen kann. Natürlich weiß ich, dass er nicht nachsehen wollte, wie spät es ist. Wenn es so gewesen wäre, hätte er entweder auf seine Armbanduhr oder auf seinem Handy geguckt.

Nach weiteren unzähligen Minuten, hat er alles zusammengeräumt und kam zu Niall und mir. Sobald er bei uns steht, fängt er an zu grinsen: „Und?" „Und was?", wiederhole ich in der selbigen Tonlage. So, als wäre seine Frage wohl mehr als nur eindeutig gewesen, rollt er mit den Augen und lässt seine Hände in seine Hosentaschen gleiten. Wir setzen uns in Bewegung und Niall knüllt seine leere Tüte zusammen. „Mit wem hast du denn gestern geschrieben?" „Louis?" „Ach! Wirklich?", entgegnet er sarkastisch. Natürlich weiß ich, dass er wissen will, worum es ging und über was wir alles geschrieben haben. Also teilweise weiß er es ja schon, da ich mir von ihm ja einen Rat geholt hatte. „Jetzt sagt schon", drängt mich nun auch Niall. „Wenn ihr es wissen wollt!", schnaube ich und werfe parallel meine Arme in die Luft, „Er steht auf Mädchen!" Nun bleiben beide wie angewurzelt stehen und sehen mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Du verarscht uns, oder?", meint der Ire und zog gekonnt eine Augenbraue hoch. So wie es aussieht, versuchte er wohl gerade in meinem Blick abzulesen, ob ich lüge. „Harry...", höre ich nun auch Zayn sagen, welcher wohl gerade, so wie er mich ansieht, versucht meine Gedanken zu lesen, „ ... jetzt rück mit der Wahrheit raus." „Es ist die Wahrheit. Guckt selbst." Kaum das ich das ausgesprochen hab, reiche ich ihnen mein Handy.