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ℬ𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓇ℯ𝓈𝓉𝓁ℯ𝓈𝓈 𝓈ℴ𝓊𝓁 𝓌ℴ𝓃'𝓉 𝒻𝒾𝓃𝒹 𝒾𝓉𝓈 𝓌𝒶𝓎 𝒽ℴ𝓂ℯ

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ℬ𝓊𝓉 𝓂𝓎 𝓇ℯ𝓈𝓉𝓁ℯ𝓈𝓈 𝓈ℴ𝓊𝓁 𝓌ℴ𝓃'𝓉 𝒻𝒾𝓃𝒹 𝒾𝓉𝓈 𝓌𝒶𝓎 𝒽ℴ𝓂ℯ

In dieser Nacht konnte Yoongi nicht schlafen. Nachdem er sich stundenlag im Bett von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, gab er es auf und stand wieder auf.

Begleitet von Karma trat er auf seinen Balkon und lehnte sich mit den Armen an das Geländer. Sein Kater rollte sich auf dem Stuhl zusammen, der direkt neben der Balkontür stand. Yoongi schenkte ihm einen verwirrten Blick. "Ist dir da nicht kalt, so ganz ohne Kissen?" Doch das schien das Tier herzlich wenig zu interessieren. Es gähnte lediglich gelangweilt und legte seinen Kopf auf seinen Vorderpfoten ab.

Es war eine kalte Nacht, noch kälter als die vorherige. Und Yoongi trug lediglich ein dünnes T-Shirt. Doch er spürte die Kälte kaum. Zu taub fühlte er sich. Es gab Momente, da war Yoongi blind für alles um ihn herum. Seine Empfindungen schalteten sich ab und er verlor sich in den Tiefen seiner Gedanken.

Die Wolken hatten sich vom Himmel verzogen und Yoongi legte den Kopf in den Nacken, um die Sterne zu betrachten.

Irgendwo da oben, zwischen den glitzernden Gasbällen waren seine Eltern und blickten auf ihn herab. Vor zwei Jahren hatte er sie in einem Autounfall verloren. Und seitdem hatte sich in Yoongis Kopf festgesetzt, dass er niemals den Führerschein machen würde. Er wollte sich von Autos so weit es ging fernhalten.

Auch einen Motorroller benutzte er ausschließlich auf der Arbeit, wenn er Pizza ausliefern sollte.

Sein Atem stieg stoßweise in kleinen, weißen Wölkchen in den Himmel. Yoongi beobachtete, wie sich die Wölkchen im kalten Nachtwind auflösten, bis nichts mehr von ihnen zu sehen war. Er seufzte. Dann griff er durch die geöffnete Terrassentür auf seinen Schreibtisch, der direkt neben der Terrassentür stand. Er fischte eine Packung Lucky Strikes von der Holzplatte und schob sich eine der Zigaretten zwischen die Lippen.

Das Feuerzeug, welches sich ebenfalls in der Packung befunden hatte, flammte auf und kurz war Yoongi geblendet von dem hellen Licht der Flamme, die direkt vor seinen Augen züngelte. Er zündete die Zigarette an und ließ Feuerzeug und Packung in der Tasche seiner Schlafanzugshose verschwinden.

Eigentlich rauchte er nicht. Nur, wenn die Nächte zu dunkel waren. Wenn sich die Traurigkeit in seinem Kopf ausbreitete, seine Gedanken immer dunkler wurden und sich nicht verdrängen ließen, dann griff er zu den schädlichen Tabakstängelchen und betäubte die Gedanken damit. Sodass wieder Stille in seinem Kopf herrschte.

Karma streckte sich und maunzte beleidigt. Er konnte den Geruch des Nikotins nicht leiden. Das getigerte Tier verschwand ins Innere von Yoongis Wohnung.

Jetzt war er alleine hier draußen auf dem Balkon. Zu seinen Füßen glitzerte eine der unzähligen Straßen von Seoul und zwischen seinen Fingern qualmte die Zigarette, der weiße Rauch stieg immer höher, bis Yoongi ihn in der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte.

Und er hoffte, dass die Dunkelheit ihn verschlucken würde. Dass sie ihn verbergen würde. Sodass ihn seine Eltern, die irgendwo hoch oben im Himmel auf ihn herabschauten, ihn nicht in diesem Zustand sehen würden.

𝐃𝐄𝐂𝐄𝐌𝐁𝐄𝐑 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓𝐒【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt