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"Du siehst schrecklich aus." Seokjin blickte kaum von der Pizza auf, die er gerade belegte, als er Yoongi mit diesen Worten begrüßte. "Dir auch einen guten Morgen", grummelte der Schwarzhaarige und schnappte sich im Vorbeigehen eine Schürze vom Haken neben dem Ofen als er sich zu seinem Chef und gleichzeitig Freund gesellte.
"Hast du überhaupt geschlafen?" Yoongi warf einen Blick auf die Zettel mit den Bestellungen und begann den Teig für eine Pizza Hawaii zu kneten. "Nein."
Er fühlte sich elend. Schlafmangel war etwas, was er absolut gar nicht abkonnte. Sämtliche Energie schien aus seinem Körper gewichen zu sein. Und ihm war schwindelig. Dazu hatte er sämtlichen Appetit verloren, was seinem Körper absolut gar nicht gefiel. Lediglich die zwei Tassen Kaffee, die er diesen Morgen in einem Zug heruntergekippt hatte, hielten ihn so weit wach, dass er es irgendwie schaffte seine Arbeit zu verrichten.
"Sieht man."
Jin hastete an Yoongi vorbei und holte mit schnellen, routinierten Bewegungen eine fertige Pizza aus dem Ofen, die er in eine viereckige Pizzaschachtel gleiten ließ und mit seinem eingeübten Lächeln einem Kunden überreichte. "Das macht dann neun Euro fünfundneunzig."
Yoongi gähnte und musste sich am Arbeitstresen festhalten, damit seine Beine nicht unter ihm nachgaben.
"Geh nach Hause. Ist schon gut, du musst mir kein Attest oder so besorgen, ich kann auch so sehen, dass du arbeitsunfähig bist." Und in diesem Moment war Yoongi der Welt wirklich dankbar, dass einer seiner Freunde sein Chef war. "Du rettest mir das Leben", nuschelte er und nahm sich die Schürze wieder ab.
"Ruh dich einfach gut aus, ja? Was auch immer der Grund ist, warum du die Nacht durchgemacht hast, ich will dich nicht noch einmal in diesem Zustand hier eintreten sehen." Gehorsam nickte der Schwarzhaarige, dann verließ er die Pizzeria und lehnte sich draußen an die kalte Hauswand des Gebäudes. Die frische Luft war kalt und stach etwas in seine Lungen und doch fühlte er sich gleich etwas besser.
Die Welt um ihn herum war eher unscharf, deswegen musste er zwei Mal hinschauen und heftig blinzeln, bevor er erkannte, wer die vertraute Gestalt war, die am Straßenrand auf einer Decke saß, einen Pappbecher vor sich stehend, wo ein wenig Kleingeld drin lag. Die Jacke, die mal Yoongi gehört hatte, umhüllte Jimins schmalen Körper und er blies sich immer wieder in die geröteten Hände, in der Hoffnung sie dadurch ein wenig aufwärmen zu können.
"Hi." Der Schwarzhaarige trat auf den frierenden Jungen zu, verunsichert, wie dieser reagieren würde. Jimin blickte auf.
"Hallo." Sein Tonfall und seine Mimik waren unleserlich, was Yoongi noch mehr einschüchterte. "I-ich wollte fragen, ob du mit mir morgen Abend nochmal beim Han River was isst, ich bezahle natürlich." Über die Situation, in der Jimin sich befand, verlor er kein Wort. Er wollte den Jungen nicht in Verlegenheit bringen, auch, wenn es ihn keineswegs abstieß, dass Jimin anscheinend betteln musste, um zu überleben. Vielmehr verspürte er Mitleid.
Und warum waren schon wieder frische Schrammen in dem hübschen Gesicht des Blonden?
"In Ordnung." Und inmitten des kalten Winters, der den Jungen umgab, konnte Yoongi ein winziges Fünkchen Wärme verspüren.