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𝒲𝒽ℯ𝓇ℯ 𝒶𝓇ℯ 𝓎ℴ𝓊, 𝓂𝓎 𝓁ℴ𝓋ℯ?
Jimin ging es nicht gut. Yoongi konnte es an der Art erkennen, wie sich der Jüngere die nächsten Tage immer weiter zurückzog. Daran, dass er nicht mehr auf Yoongi wartete, wenn Dieser von der Arbeit kam, sondern selber erst spät in der Nacht auftauchte.
Jimin ging es nicht gut, doch er ließ nicht zu, dass Yoongi ihm half. Und es zerriss Yoongi innerlich. Denn er konnte sehen, wie der Junge mit jedem Tag mehr zerbrach.
Ja, Jimin ging es schlecht. Sehr schlecht.
Es war der sechste Dezember. Nikolaustag. Und an diesem Tag kam Jimin nicht mehr nach Hause. Yoongi blieb die ganze Nacht wach und wartete vergeblich.
Und langsam wurde ihm bewusst, dass Jimin heute nicht mehr kommen würde. Dabei hatte der Jüngere doch versprochen bei ihm zu bleiben.
Und in dieser Nacht rauchte Yoongi wieder. Er hatte damit aufgehört seit Jimin bei ihm lebte. Er wollte sich nicht bewusst den Schaden antun, den Zigaretten in seinem Körper anrichteten, solange es jemanden gab, der ihn wirklich brauchte. Doch jetzt war Jimin nicht mehr da. Und Yoongi fragte sich, ob der Jüngere überhaupt wieder zu ihm zurück kommen würde.
Den ganzen Rest dieser Nacht verbrachte er auf seinem Balkon, rauchte eine Zigarette nach der anderen, bis die Packung leer war. Und dann ging am Horizont die Sonne auf. Die ersten Strahlen zwängten sich durch die Lücken zwischen den Häusern vor ihm.
Er legte den Kopf in den Nacken, beobachtete, wie die Sterne immer mehr verblassten, bis sie verschwunden waren.
Und auf seiner Zunge lag der bittere Geschmack von Rauch.
Irgendwo da draußen irrte Jimin jetzt durch die Stadt. Irgendwo in dieser Stadt. Vielleicht saß er zitternd und frierend unter einer Brücke, die sich über den Han River spannte. Oder er quetschte sich irgendwo in einem Bahnhof zwischen ein paar Mülltonnen, in der Hoffnung Wärme zu finden und nicht von der Security entdeckt zu werden.
Yoongi merkte erst, dass er weinte, als ihm die Tränen bereits vom Kinn tropften.
"Jimin", flüsterte er. "Komm zurück, Jimin. Ich brauche dich doch." Doch er hörte kein Klappern an der Wohnungstür. Niemand schloss sie auf. Und auch niemand klingelte.
Das einzige was klingelte, war sein Wecker. Yoongi seufzte und drückte seine letzte Zigarette aus. Er musste zur Arbeit gehen. Und dabei hatte er doch kein einziges Auge zugetan.
Ein neuer Tag hatte begonnen. Ein neuer, kalter Wintertag. Ein Wintertag ohne Jimin.
