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𝒲ℯ'𝓁𝓁 𝒷ℯ ℴ𝓀𝒶𝓎

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𝒲ℯ'𝓁𝓁 𝒷ℯ ℴ𝓀𝒶𝓎

Ein breites Pflaster klebte auf Jimins Wange und sein Haar hing ihm nass und strähnig über die Augen, Yoongi hatte ihm eine heiße Dusche aufgeschwatzt, damit er sich erst mal auftauen konnte. In einer warmen Jogginghose, einem weiten Hoodie und Kuschelsocken saß der Junge jetzt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Die Kleidung hatte Yoongi ihm geliehen.

Jimins Kleidung befand sich gerade in der Waschmaschine, eine Wäsche hatte sie schon sehr lange benötigt, doch der Junge schien keine weiteren Kleidungsstücke zu besitzen und die blaue Stoffjacke hatte er als Einsatz bei einem Boxkampf verloren.

Karma hatte sich neben Jimin zusammengerollt und den Kopf auf den Pfoten abgelegt.

"Geht es dir jetzt besser?" Yoongi setzte sich dem Jungen gegenüber auf den Teppich, auf keinen Fall wollte er ihn in irgendeiner Art und Weise bedrängen, weshalb er lieber etwas Abstand hielt. Angesprochener nickte und spielte mit seinen Hoodieärmeln. "Viel besser."

"Das freut mich."

Eine unangenehme Stille entstand zwischen ihnen, keiner wusste so richtig, was er noch sagen sollte.

Unauffällig versuchte Yoongi seinen Blick auf Jimin zu richten und erschrak leicht, als ihre Blicke aufeinandertrafen. In den Augen des Jüngeren schimmerten klare Tränen, kurz davor über seine Wangen zu laufen.

"Was ist los?"

Der Junge schniefte, wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. "Tut mir leid... Ich bin so eine Heulsuse."

"Bist du nicht", widersprach Yoongi sofort. "Du hast ein Recht darauf zu weinen. Denn egal, wie lächerlich es dir erscheinen mag: jeder hat individuelle Gefühle, jeder ist anders sensibel und das ist auch in Ordnung so. Du darfst weinen, okay? Entschuldige dich nicht dafür!"

Jimin stand auf und stolperte in Yoongis Arme, der Ältere fing ihn auf, zog ihn auf seinen Schoß und hielt ihn fest. "Shh. Es ist okay. Alles wird gut."

"Ich hab Angst", wimmerte der Junge. "Ich hab solche Angst." Und, obwohl es ihm auf der Zunge brannte, fragte Yoongi nicht nach. Er wollte kein Salz in die Wunde streuen, die Jimin offensichtlich trug. "Ich bin hier", murmelte er in das feuchte Haar des Kleineren. "Du bist nicht alleine. Ich bin hier und ich werde dich nicht alleine lassen, es sei denn du möchtest das."

Unter der stillen Schneedecke von Jimins ruhig erscheinendem Äußeren lauerte ein brodelnder Schneesturm an Gefühlen. Trauer, Zorn und am meisten Angst. Und in diesem Moment erkannte Yoongi, dass er zu Unrecht Angst gehabt hatte. Denn niemals hatte Jimin diesen Sturm ihm entgegengerichtet. Es war nie seine Intention gewesen Yoongi zu verletzen. Der Junge war nicht bedrohlich. Nur ängstlich, verletzt und überfordert mit dieser Welt.

Jimin war nicht gefährlich. Er würde nicht zulassen, dass Yoongi in dem kalten Schneesturm seiner Gefühle erfror.

Er hatte lediglich Probleme damit seine Zuneigung zu zeigen.

Doch Yoongi wusste, dass er einen Platz in dem Herzen den Jungen eingenommen hatte. Jetzt, hier. In diesem Moment, wo Jimin weinend in seinen Armen lag und ihm seine Angst offenbarte. Die Angst, die die ganze Zeit hinter der stillen, unschuldigen Fassade geschlummert hatte.

"Ich bin da. Ich halte dich", sagte Yoongi noch einmal.

Und das waren genau die Worte, die Jimins geschundene Seele gebraucht hatte.

𝐃𝐄𝐂𝐄𝐌𝐁𝐄𝐑 𝐍𝐈𝐆𝐇𝐓𝐒【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt