"Addie, was ist passiert, um Himmels Willen." Erschrocken rannte Mark auf seine Tochter zu und kniete sich neben das Mädchen, welches auf dem Boden lag und aus einer Platzwunde am Hinterkopf blutete. Ebenso sah er die Scherben. Und er sah Addisons aufgewühlten Blick.
"Sie... Blut... und Wasser...", stammelte die Frau und ließ sich aufs Sofa sinken. "Ruf einen Krankenwagen.", schrie Mark sie an, als sie gar nicht den Anschein machte, irgendwas zu tun. "Ich... kann nicht... Wasser... Blut...", flüsterte die Frau wieder.
Eine Stunde später saß Mark im Krankenhaus. Das Mädchen war von Derek untersucht und wegen einer Gehirnerschütterung aufgenommen worden. Addison hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Wie in einer anderen Welt gefangen saß sie neben ihm und starrte geradeaus.
"Addie.", seufzte Mark und legte eine Hand auf ihre Schulter. "NEIN!", schrie die Frau plötzlich, fing an zu zittern und zu weinen. Hemmungslos. Mark schaffte es nicht sie zu beruhigen. Ärzte kamen, gaben ihr ein Beruhigungsmittel. Ein Psychologe kam, als Mark erzählt hatte, was passiert war. Es ging so schnell und Addison wurde nach oben gebracht. Sie wollte nicht reden, wurde aufgenommen. Ihre Fassade war gefallen, sie hatte ihr Schutzschild nicht halten können.
Als Alianore wach wurde, saß Mark neben ihr. Das Mädchen musterte ihn. "Wie geht es dir Ally?", fragte er sanft. Der Teenager schluckte. "Wo ist meine Mom?", fragte sie leise. "Addison bekommt endlich Hilfe.", meinte Mark. Ally sah an die Decke. Hilfe. Sie war diejenige, welche die Fassade ihrer Mutter gebrochen hatte. Sie war Schuld daran, dass es Addison nun erneut nicht gut ging. Sie war Schuld an allem. Stille Tränen liefen ihr über die Wange. Sie war Schuld daran, dass es ihrer Mutter wieder schlecht ging. Sie durfte nicht weinen. Man weinte nicht. "Hey, es wird alles wieder gut, Ally. Deine Mom leidet, Schatz, Ihr geht es nicht gut, nun wird ihr geholfen. Du hast nichts wieder hervorgeholt. Durch das was heute passiert ist, kam hervor, wie sie sich wirklich fühlt. Das ist gut. So können wir ihr helfen", flüsterte Mark und strich ihr vorsichtig über die Wange. Ally sah ihn an.
- Konnte er Gedanken lesen?-
Mark rechnete mit einem Wutausbruch. "Du... bleibst du bitte bei mir?", fragte Alianore, kaum hörbar, tränenerstickt. Ein Lächeln bildete sich auf Marks Gesicht. "Ich lass dich nie wieder los, Ally, meine Kleine.", sagte er und zog seine Tochter vorsichtig in seine Arme.
Statt sich zu wehren, erwiderte das Mädchen die Umarmung und lehnte sich schluchzend an ihren Vater.
"Ich lass dich nie wieder allein, Ally, wir schaffen das, hörst du? Wir, du, deine Mom, das Baby und ich, wir schaffen das.", wiederholte Mark und strich seinem Kind beruhigend übers Haar. Verletzt und ängstlich sah seine Tochter ihn plötzlich aus roten, traurigen Augen an. "Okay.", wimmerte sie leise. Mark drückte sie wieder an sich. Ally weinte. Sie weinte so lange, bis sie in Marks Armen erschöpft einschlief.
Mark hatte sein Baby. Er hatte sein Baby, dass er immer wollte. Seine Tochter, die er immer haben wollte. Er saß an ihrem Bett und wachte über sie. Er sah sie an und wusste, dass er sie ab jetzt vor allem Bösen beschützen wollte, vor allem Leid. Sie war sein kleines Mädchen, egal, wie alt sie nun schon war. Sie würde es bleiben und er würde versuchen, ihr ein guter Vater zu sein. Sie hatte es verdient, so sehr verdient.
"Wir schaffen das, Ally,", flüsterte er erneut und strich dem schlafenden Mädchen erneut über die Wange. Er wusste, dass sie Angst hatte. Er wusste, dass es nicht einfach werden würde, jetzt, wo Addison offensichtlich Hilfe brauchte. "Wir schaffen das.", versuchte er sich selbst zu überzeugen. Er kannte Addison. Er kannte eine starke Addison. So kannte er seine Freundin nicht, so hatte er sie noch nie erlebt. Er hoffte, die Frau würde die Hilfe annehmen, welche sie nun bekam. Ihm war nichts wichtiger als seine kleine Familie, die er nun hatte.
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Believing
FanfictionWas wäre, wenn Mark nie gestorben wäre? Was wäre, wenn Addison das Baby nie abgetrieben und ein gesundes Mädchen von Mark auf die Welt gebracht hätte? Und was wäre, wenn die beiden sich nach Jahren wieder treffen würden und Addison ihm die Wahrheit...