"Hello Again"

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16 Jahre später

"Attention, this is the last call for the flight No. 2154 with Delta Airlines to Seattle."

"Beeil dich doch, sie fliegen sonst ohne uns.", drängelte Addison ihre Tochter, die missmutig hinter ihr herlief.
"Wären wir wie sonst auch einfach mit Großvater' s Flugzeug geflogen, könnten wir los, wann wir wollen.", meckerte die sechzehnjährige Alianore, welche ihrer Mutter, bis auf die Haarfarbe, verblüffend ähnlich sah.
"Hättest du deine Sachen gestern gepackt, so wie ich es dir gesagt habe, hätten wir keinen Stress. Willst du mir das jetzt die ganze Zeit vorhalten?", giftete Addison leise.

Auf dem zweistündigen Flug sprach Alianore kein Wort mit ihrer Mutter.
Warum mussten sie Los Angeles auch verlassen?
Sie hatten doch ein schönes Leben dort, das Haus am Meer, die Nachbarn, die Praxis, die anderen dort, Naomi, Charlotte, Violet, Pete, Cooper und Sam waren wie eine Familie.
Plötzlich kam Addison eines Tages nach Hause und verkündete, einen Vertrag in Seattle unterschrieben zu haben, als Oberärztin in einem Krankenhaus.
Seattle. Regen. Kälte. Tristheit.
Der Gedanke allein ließ das Mädchen erschaudern.

"Benimm dich, wenn wir dort sind und hinterlasse einen guten Eindruck, diese Einstellung ist wichtig für mich.", waren die letzten Worte ihrer Mutter, bevor der Kapitän der Maschine die Landung in der Hauptstadt des Bundesstaates Washington ankündigte.

Beim Verlassen des Flughafengebäudes wurden Alianore und Addison bereits vom typischen Regenwetter willkommen geheißen.
"Ich geh wieder." meckerte Alianore fröstelnd.
"Du wirst hier bleiben, Madame, stell dich nicht so an, du hast bisher überall Freunde gefunden.", sagte Addison beiläufig.
Sie hatte die Geschwindigkeit angezogen, die Absätze ihrer Louboutins klackten auf dem Betonboden.

"Addison, wie schön, Sie zu sehen."
Ein dunkelhäutiger Mann, älter als Addison, hatte auf dem Parkplatz gewartet, kam auf die Beiden zu und begrüßte sie herzlich.
Richard Webber.
"Welch Service, Richard, danke, dass Sie uns abholen.", freute sich Addison und umarmte den Mann kurz.
"Schön, dass Sie auf das Angebot eingegangen sind.", meinte er und sah dann zu Alianore.
"Guten Tag, Dr. Webber.", grüßte Alianore den Mann, als hätte sie nur auf ihren Einsatz gewartet und gab ihm freundlich lächelnd die Hand, wie sie es gelernt hatte.
"Alianore Grace Montgomery, wie groß du geworden bist, zuletzt sah ich dich, da warst du gerade fünf Jahre geworden.", sagte er und lächelte.

Angekommen an der hübschen Vorstadtvilla in einem guten Nachbarschaftsviertel, welche Addison gegen Alianore's Willen gekauft hatte, half Richard den beiden dabei, ihre Koffer, die sie selbst noch dabei hatten, hinein zu bringen.
"Wirklich schön hier, ich hoffe, ihr fühlt euch in Seattle bald wie zu Hause.", meinte Richard und ahnte nicht, wie sehr das Ally zu schaffen machte.
Das Mädchen verschwand nach oben in ihr neues Zimmer, Richard sah ihr nach, während ihre Mutter ihr keine weitere Aufmerksamkeit schenkte.

"Sie müssen es ihr sagen, Addison... Sie wollen doch nicht, dass sie es zufällig erfährt?", raunte Richard.
Addison, die bis eben gelächelt hatte, sah zu Boden und nickte.
"Noch nicht, ich möchte, dass sie ihn erstmal kennenlernt, ohne zu wissen, wer er denn wirklich ist. Sie hat lange nicht mehr danach gefragt... und er... er weiß es auch nicht.", sagte sie.
"Sie haben die Entscheidung wegen Ihrer Tochter getroffen, Addison, Sie sind ihr die Wahrheit schuldig.", meinte er eindringlich.
Addison nickte abermals.
"Gut... Dann erwarte ich Sie in zwei Stunden im Krankenhaus, damit Sie Ihren Vertrag unterschreiben können."
Richard Webber verließ das Haus.

Zwei Stunden später fuhr Addison in die Klinik. Sie war nervös, wusste sie doch genau, dass sie ihn treffen würde.
Es war geplant, ihm anfangs aus dem Weg zu gehen, doch sowas war, wie sie wusste, unmöglich. Vor allem, weil man bekanntlich grundsätzlich immer die Menschen traf, die man nicht treffen wollte.
Vor dem Eingang des Seattle Grace Hospitals blieb die Rothaarige stehen und atmete tief durch.
"Du bist ihm keine Rechenschaft schuldig... noch nicht...", versuchte sie sich selbst zu beruhigen, doch wollte es ihr nicht ganz gelingen.
"Alles in Ordnung?"
Addison fuhr herum.
"Habe ich Sie erschreckt? Das tut mir leid. Kann ich Ihnen helfen?", fragte ein junger Mann, etwas größer als sie, welcher sie anlächelte. Der Farbe seiner Dienstkleidung nach, war er einer der Assistenzärzte im Krankenhaus.
"Schon gut. Können Sie mich bitte zum Büro von Dr. Webber bringen?", fragte sie, kurz angebunden, kühl aber dennoch höflich, so wie immer, wenn sie mit Fremden sprach.

"Sie sind die neue Oberärztin der Gynäkologie und Neonatologie? Addison Forbes- Montgomery, nicht wahr? Ich habe viel von Ihnen gehört, Ihre Operationen sollen wahre Meisterleistungen sein.", schwärmte der junge Mann, als er erkannte, mit wem er sprach.
"Denken Sie ja nicht, Sie dürfen mir assistieren, nur, weil Sie schleimen. Man bekommt bei mir nur Anerkennung durch Leistung.", meinte sie streng, musste sich aber ein Grinsen verkneifen. Sie wusste, sie war die Beste auf ihrem Gebiet, jedoch freute sie sich innerlich jedes Mal darüber, erkannte dies auch jemand anderer.

Sie erreichten das Büro von Richard, welcher das Klopfen ihrerseits mit einem "Moment" beantwortete.
"Sie können jetzt gehen.", ließ Addison den jungen Mann, welcher sie immer noch fasziniert ansah, wissen.
Dieser nickte und verschwand.
Sie lachte auf.
"Wie ein Hund, der sabbernd darauf wartet sein Leckerlie zu bekommen. Ich werde mich nach ihm erkundigen, vielleicht erweist er sich ja als begabt."

Kurz darauf öffnete sich die Tür zu Richards Büro und ein Mann trat auf den Gang. In Gedanken versunken ging Addison, nicht auf ihre Umwelt achtend, los, als sie das Geräusch der Tür vernahm.
Hätte sie nur hingesehen.
Bevor sie es sehen und verhindern konnte, stieß sie direkt mit dem Mann, welcher aus dem Raum kam, zusammen.
"Entschuldigen Sie bitte."
Addison erschrak. Sie kannte diese Stimme, sie kannte diese Stimme sogar sehr gut. Vorsichtig ließ sie ihren Blick nach oben schweifen und sah dem Mann direkt ins Gesicht.
Dieser Mann, welchem der Schreck ins Gesicht geschrieben stand, welcher sie nun ungläubig musterte, war kein anderer als der wahrhaftig lebendige Mark Sloan.

"Addison...", brachte er hervor, "wie lange ist das her?"

BelievingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt