Eineinhalb Jahre später
„Mom...", flüsterte Ally und sah ihre Mutter mit Tränen in den Augen an, „du bist unglaublich schön", beendete sie ihren Satz und lächelte. Addison drehte sich einmal um die eigene Achse, ehe sie Ally ansah und ebenfalls lächelte, auch ihr standen die Tränen in den Augen. „Danke Ally, es bedeutet mir so viel dass du hier bist... und das sagst", antwortete sie und unterdrückte ein Schluchzen, „aber wir sollten aufhören sentimental zu sein, sonst dürfen wir unser Make-up erneuern lassen", sprach sie, leicht schmunzelnd, weiter. „Mom. Du heiratest heute, da dürfen wir uns beide etwas Sentimentalität erlauben... Auch wenn Grandma darüber nicht erfreut wäre", erwiderte die Blondhaarige breit grinsend.Addison nickte nur. Vor eineinhalb Jahren hätte sie nicht gedacht, heute hier zu stehen. In Kalifornien, Santa Monica, ihrem alten Haus, wenige Minuten bevor sie den Mann heiraten würde, den sie von ganzem Herzen liebte. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ohne Panikattacken duschen könnte, alleine das Haus verlassen, oder gar wieder ihrem Beruf nachgehen könnte. Als sie damals in die psychiatrische Abteilung des Seattle Grace Krankenhauses gebracht wurde, dachte sie, ihre ganze Familie würde sich von ihr abwenden, sie für verrückt halten, alleine lassen, sie verurteilen, Alianore verletzt zu haben. Doch dies ist nicht geschehen. Im Gegenteil. Sie hatte mehr Unterstützung bekommen, als sie es jemals für möglich gehalten hatte. Auch vom Personal des Krankenhauses. Ihre Kollegen wurden für sie wie eine zweite Familie. Aber dennoch haben sie, Alianore und Mark sich entschieden, Seattle zu verlassen um wieder Addisons ehemaliges Haus zu beziehen. Addison befand sich weiterhin in Therapie, bei ihrer Praxiskollegin, Violet Turner, und machte gute Fortschritte. Wenig später, nach der Geburt ihrer zweiten Tochter, Alenia Isabell Forbes-Montgomery Sloan, fragte Mark Addison, ob sie seine Frau werden würde.
„Mom, es wird Zeit, alle warten draußen auf dich!", sagte Alianore, etwas aufgeregt, als sie aus dem Fenster des Schlafzimmers ihrer Eltern nach draußen sah.
Addison und Mark hatten sich für eine schlichte Hochzeit entschieden. Sie wollten nicht viele Leute einladen, nur die wichtigsten. Einige Kollegen aus Seattle waren angereist, darunter auch Derek, welcher Marks Trauzeuge sein würde. Derek, Addison und Mark hatten viel miteinander gesprochen, nachdem sie von der psychiatrischen Station entlassen wurde und wurden gute Freunde. Ihr Verhältnis zueinander war wieder fast so wie in der Zeit, in welcher Addison noch mit Derek verheiratet war. Sie haben beschlossen, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren.
Die Rothaarige atmete einmal tief durch, ehe sie ihrer Tochter antwortete. „Ist ja gut Ally, ich bin soweit", sagte sie lächelnd.
Wenige Minuten später saß Alianore draußen auf ihrem Platz, ihre kleine Schwester Alenia saß auf ihrem Schoß und gluckste freudig vor sich hin, als wüsste sie, dass heute ein besonderer Tag war. Die Gäste standen auf, als Addison dabei war, auf den mit Blumen verzierten Hochzeitsbogen zuzugehen, zu ihrer linken lief ihr Vater, bei welchem sie sich eingehakt hatte und der sie an Mark übergeben wird. Addison lächelte, als sie Mark ganz vorne stehen sah und auch dieser lächelte sie, mit Tränen in den Augen, an.
Vorne angekommen, gab der Captain seiner Tochter einen Kuss auf die Wange und übergab sie seinem zukünftigen Schwiegersohn. Derek, welcher links neben Mark stand nickte beiden lächelnd zu und Naomi, Addisons Trauzeugin, musste bereits, wie Addison selber, mit den Tränen kämpfen.
Die Zeremonie wurde schlicht und einfach von dem Pastor abgehalten, genauso, wie Addison und Mark es sich gewünscht hatten. Doch die beiden wollten auch etwas persönliches einbauen und haben ihre eigenen Ehegelöbnisse geschrieben.
Addison begann.
„Ich, Addison Adrianne Forbes-Montgomery, nehme dich, Mark Everett Sloan heute zu meinem Mann.
Du bist mein bester Freund, mein Fels in der Brandung, mein Rettungsanker, wenn ich einen benötige. Du kennst mich und akzeptierst mich genauso, wie ich bin. Egal wie schwierig es mit mir ist. Und dafür bin ich dir unendlich dankbar.
Auch wenn die letzten zwei Jahre für niemanden von uns einfach waren, so denke ich doch, hat uns das was passiert ist, nur noch weiter zusammengeschweißt. Nicht nur dich und mich. Sondern uns alle, als Familie.
Keiner von uns beiden ist perfekt, wir haben beide das Talent, in Fettnäpfchen zu treten und gerne treffen wir auch mal die falschen Entscheidungen. Zurückblickend waren es einige, aber als du mir zeigen konntest, dass du dich wirklich geändert hast, habe ich mich wirklich richtig entschieden. Und zwar für dich.
Ich verspreche dir, dich zu lieben und zu ehren, in guten wie in schlechten Zeiten. Für dich da zu sein, wie du es auch für mich warst und immer sein wirst. Ich verspreche dir, dass ich immer versuchen werde, deiner Liebe würdig zu sein.
Ich kann es kaum erwarten, mit dir und unseren beiden Töchtern gemeinsam den Rest unseres Lebens anzutreten. Seite an Seite, Hand in Hand und Herz an Herz. Denn du, Alianore und Alenia sind das Beste, was mir jemals passieren konnte.
Du bist die Liebe meines Lebens. In diesem, und im nächsten. Ich liebe dich."
Addison sah Mark ohne Unterbrechung an, während sie sprach, musste sich wenige Male räuspern, da ihre Stimme fast zu versagen schien, hatte es letztendlich aber geschafft, ihm ihr ganzes Herz offen zu legen. Eine Träne des Glücks löste sich aus ihrem Auge, denn sie wusste, spürte, dass jedes einzelne Wort aus ihrem Mund die ganze Wahrheit war. Und sie wusste, dass das hier, genau dieser Moment, perfekt war.
Mark lächelte und räusperte sich ebenfalls, er atmete einmal tief durch, bis er anfing, sein Gelöbnis auszusprechen.
„Ich, Mark Everett Sloan, nehme dich, Addison Adrianne Forbes-Montgomery heute zu meiner Frau.
Du bist mein Ein und Alles, mein Ruhepol, diejenige, welche mich ermutigt und aufbaut, wenn es mir nicht gut geht. Du bist die Frau, die mich denn Sinn des Lebens erkennen lässt, diejenige die niemals aufgibt, mir alles verzeiht und immer wieder neue Chancen gibt.
Du bist die Frau, die mir diese wunderbaren Kinder geschenkt hat, welche, wie ich, wissen und schätzen, wie wunderbar ihre Mutter ist. Wir haben gute Zeiten und sehr schwere Zeiten überstanden, auch wenn wir nicht immer wussten wie, haben wir gekämpft... umeinander und füreinander.
Und das, Addison, verspreche ich dir -immer weiter zu kämpfen- auch, wenn ich dabei an meine Grenzen komme. Ich liebe dich, du bist alles für mich und ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen und verspreche dir, immer an deiner Seite zu gehen, egal wohin, wie schwer es wird...
Ich freue mich auf unsere Zukunft... Ich liebe dich so sehr."
Mark sah sie kurz an und nahm dann ihre Hand in seine.
"Addison, wollen Sie den hier anwesenden Mark Everett Sloan zu Ihrem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten Sie mit "Ja, ich will."
Der Pastor sah Addison an. Diese nickte nur und brachte ein brüchiges "Ja" hervor, welches Mark und alle Anwesenden zum Lächeln brachte.
Als der Mann die gleiche Frage an Mark stellte, unterbrach dieser ihn mit einem lauten "Ja, verdammt, ich will diese Frau." Die Gäste lachten und auch Addison schmunzelte, "Idiot", brachte sie leise hervor, dann küsste Mark sie.
"Kraft meines Amtes erkläre ich Sie zu Mann und Frau.", sagte der Pastor nun.
Die Feier wurde ein großer Spaß für alle Anwesenden und war genau das, was Addison nach der langen Zeit in der es ihr schlecht ging brauchte. Etwas leichtes, unbeschwertes.
Ally war glücklich und selbst im siebten Himmel, denn seit kurzem hatte sie selbst einen jungen Mann an ihrer Seite, welcher mit ihr bald ein Studium in Medizin begann.
Sie hatten alle das, was sie sich gewünscht hatten und alles hatte sich zum Guten gewendet. Alenia war ein glückliches Kind, welches von vielen Onkeln und Tanten umgeben und gut beschützt war.
Sie hatten ein Haus, schafften es, alles zu bewältigen, so gut es ihnen möglich war. Addison versprach Mark noch in der Nacht nach der Hochzeit, ihm nie wieder ihre echten Gefühle zu verschweigen und mit ihm reden zu wollen, wenn es ihr nicht gut ging und sie Hilfe seinerseits benötigte.
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Believing
FanfictionWas wäre, wenn Mark nie gestorben wäre? Was wäre, wenn Addison das Baby nie abgetrieben und ein gesundes Mädchen von Mark auf die Welt gebracht hätte? Und was wäre, wenn die beiden sich nach Jahren wieder treffen würden und Addison ihm die Wahrheit...