Kapitel 28 vertraute Unsicherheiten

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Ob ich es wirklich schaffe meinem Großvater zu ehren?

Deine Sicht

Mittlerweile schaut mich Kageyama nicht mal an und hang mit seinem Kopf nur nach unten. Ich kenne diesen Gefühlszustand zu gut. Man ist verwirrt und traurig, man macht sich Tausend Gedanken, ohne zu merken wie die Zeit an einem vorbeifliegt, nur um sich am Ende genau wie am Anfang zu fühlen. Pure Verzweiflung entsteht und zwingt einen alles zu hinterfragen. Jede Tat, jedes Gefühl und ja sogar die schönsten Erinnerung können einen zu Nichte machen.

Letztendlich konnte ich das nicht mehr mit ansehen und rutschte von Kageyama's Bett runter zu ihm auf sein Futon. Ich nahm seine Hand und spürte wie eiskalt sie war. Sein Kopf richtete er nicht auf, doch ich bemerkte dennoch die Tränen, die er versuchte zu verstecken.

„Kageyama... Du machst nichts falsch, auch wenn es dir so vorkommt. Du hast großes Potenzial, welches du nutzen kannst, um dein Großvater zu ehren.", sagte ich.

Doch er zeigte keine Reaktion. Also legte ich meine Hand auf seine Schulter, um ihm trotzdem das Gefühl zu geben, dass ich immer für ihn da bin.

...

"Y/N?", flüsterte Kageyama mach einer langen Pause.

"Jaa??", fragte ich eine wenig zu hektisch.

„Ich habe das noch nie jemanden erzählt. Du bist du einzige, die davon weiß.", redete er langsam weiter. Jedoch diesmal ohne jegliche Bewegungen und weiter mit einem gesenkten Blick.

In diesem Moment spürte ich wieder ein Gefühl an meiner schwächsten Stelle. Es fühlte sich mehr wie ein Druck an, als die Wärme, die ich die Tage davor spürte. Es war wie ein Schmerz, den ich als familiär ansehen konnte. Doch dabei war es doch was Gutes, was Kageyama getan hatte. Er hatte sich versucht zu erlösen und ist den wichtigsten Schritt gegangen, drüber zu reden und seine wunde Seite zu zeigen. Dennoch verspüre ich den tiefen Schmerz, der mich letztendlich Monate lang nach unten zog.

Lag es daran, dass ich es nicht schaffte?

Dass ich mich nicht erlösen konnte und mein Mund nicht aufbekam? Hatte Khai mal wieder recht, als er mir immer wieder sagte, ich könnte nichts? Könnte ich nicht einmal mein Mund aufmachen wie Kageyama und einfach drüber reden? War ich wirklich die Schuldige für die schlimmste Zeit meines Lebens? Hätte ich es verhindern können oder liegt es an meiner Natur ein loser zu sein, wie Khai es mir beschrieb?

Ich schätze die Antwort auf meine Fragen lautete Ja.

„Y/N?", sagte Kageyama und bemerkte, dass sein Blick sich auf mich richtete. „Ist alles gut?"

„... Ähm, Ja alles ist gut", erwiderte ich mir einer zittrigen Stimme.

„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht unter so einem Druck stellen. Ich sollte vermutlich doch im Wohnzimmer schlafen.", sagte Kageyama und begann währenddessen aufzustehen noch bevor er sein Satz beendete.

„Nein", erklang es aus meinem Mund und brachte Kageyama zum Stillstand. „.. Ic- Ich will dich hier haben, Ich möchte nicht, dass du alleine bist", redete ich mit der leisesten Stimme mit der ich je gesprochen habe.

Anschließend setze sich Kageyama wieder zu mir auf sein Futon und sagte: „okay ich bleib hier".

Anschließend schaute weiter auf den Boden, ohne zu wissen woher und wie dieses „nein" aus mein Mund entkam, ohne es bewusst umgesetzt zu haben. Ich dachte und dachte nach, doch ohne Erfolg, bis ich etwas auf meinem Bein spürte.

Es war eine gewisse Wärme. Es war Kageyama's Hand auf meinem Bein. War es Kageyama's Einfluss, weshalb ich zum ersten Mal mein Mund aufmachte und aussprach was ich wirklich wollte?

Nach diesem Erkenntnis bemerkte ich sein Blick auf mir. Ich schaute hinauf und baute mit ihm Augenkontakt auf.

„Kageyama..."

Ein weiteres Schauspiel | KageyamaxReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt