Fünf

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"Wieso grinst du eigentlich andauernd?", erkundigte ich mich bei Ella.

Seit dem Feueralarm hatte sie nämlich ein Dauergrinsen. Als die Sirene losging, hatte man uns dazu aufgefordert direkt in die Umkleidekabine zu gehen.

Es war ein Fehlalarm gewesen, aber die Sportstunde für heute war gestrichen worden. Zu meinem Glück. Als ich die knappe Uniform bekam, dachte ich zuerst, das wäre ein schlechter Scherz. Ich hatte mich so unwohl gefühlt und die Blicke, die mir zugeworfen wurden, fand ich auch äußerst unangenehm.

"Ach, ich finde die Situation nur witzig. Von wegen, er will dich nicht."

"Was?"

Ella sah mich ertappt an: "Ach nichts nichts."

...

"Gehst du nach Hause?", erkundigte sich Ella als wir aus dem Gebäude traten.

"Ja. Ich muss noch einige Sachen auspacken. Wir sind erst gestern eingezogen."

"Ich kann dir helfen, wenn du möchtest?"

"Nein, das ist nicht nötig!", sagte ich lächelnd.

"Wirst du abgeholt?", erkundigte sie sich bei mir.

"Nein, meine Mutter arbeitet. Ich habe es nicht weit."

"Ich kann Hunter sagen, er soll dich nach Hause fahren."

Erschrocken riss ich meine Augen auf und gestikulierte panisch mit meinen Händen.

"Nein! Das ist nicht nötig. Ich habe sowieso noch etwas zu erledigen. Wir sehen uns morgen."

Bevor sie mich noch dazu zwingt, mich von Hunter nach Hause bringen zu lassen, verschwinde ich auch lieber.

Vor lauter Hektik bemerkte ich nicht, dass der Besagte direkt hinter mir stand.

Zum zweiten Mal heute rannte ich in ihn hinein. Seine Hände packten mich wieder an der Taille und verhinderten, dass ich stolperte.

Ich musste schlucken.

Seine grünen Augen starrten mich direkt an. So als würden sie in meine Seele hineinblicken wollen.

"Tut...es tut mir leid. Erneut."

"Du bist wirklich tollpatschig!", sagte er und zum ersten Mal sehe ich ihn leicht schmunzeln. Ansonsten hatte er mich bis jetzt wortlos und ohne jegliche Emotionen angesehen.

Ich hatte schon das Gefühl, dass er mich nicht leiden konnte. Oder es mir übel nahm, dass ich heute Morgen in ihm hineingerannt war.

Ich räusperte mich und trat einige Schritte zurück, sodass seine Hände von mir abliesen.

Sein Schmunzeln war unmittelbar erloschen und wieder bekam ich ein ungutes Gefühl.

Er strahlte eine gewisse Gefahr aus. In seiner Nähe schrillten bei mir die Alarmglocken. Allein sein Blick kam einer Todesdrohung nah.

Ich wusste nicht weshalb, aber trotz alldem hatte ich keine Angst vor ihm. Ich hatte das Gefühl, dass er mir nichts tun würde.

Vielleicht war ich dumm und naiv, aber dieses Gefühl konnte ich nicht beschreiben.

"Hey Hunter. Würdest du unsere Luna nach Hause fahren?"

Als Ella meinen Namen aussprach, verzogen sich die Brauen von Hunter und er funkelte seine Schwester wütend an. Sein Atem ging schnell und er antwortete erst, als er einmal tief ausgeatmet hatte.

"Klar."

"Nein. Ich komm schon zurecht. Bis...ähm...morgen."

Bevor Hunter etwas erwidern konnte, übernahm dies Ella schon für ihn.

"Wenn du dich bei Hunter unwohl fühlst, kann ich auch Jacob holen? Immerhin hat er heute morgen schon Interesse an dir gezeigt und er würde dich sehr gerne nach Hause bringen. Obwohl, dann würde er dich wieder belästigen."

Perplex blickte ich zu Hunter, als ich hörte wie er plötzlich knurrte.

Bildete ich mir das bloß ein? Hatte er gerade wirklich geknurrt?

Sein ganzer Körper war angespannt und seine Hände waren zusammengeballt worden. Ich konnte seine Halsschlagader sehen, so wütend wie er gerade war.

Er drückte Ella etwas in die Hand und sagte: "Fahr sie nach Hause. Ich muss noch etwas erledigen."

Mit diesen Worten war er verschwunden und Ella grinste mich siegesreich an.

"Er tut mir zwar leid, aber das hat er sich verdient. Nachdem, was er heute morgen abgezogen hat."

Verwirrt starrte ich sie an. Sprach sie jetzt von Hunter?

"Komm, ich fahre dich nach Hause."

Sie zwinkerte mir zu und führte mich zu Hunter's Auto. Obwohl ich auf dem Weg dorthin ständig protestierte, ignorierte sie mich und drückte mich anschließend in den Beifahrersitz.

Sie brauchte nicht lange um ebenfalls Platz zu nehmen. Ella startete das Auto und rollte aus dem Parkplatz.

"Wo wohnst du?", fragte sie mich.

Ich nannte ihr die Adresse und schon fuhr sie los. Ich dachte an Hunter nach. Weshalb wurde er vorhin so wütend?

"Dein Bruder...", fing ich an.

Sie lächelte und warf mir einen kurzen Blick rüber.

"Ja. Was ist mit ihm? Hast du dich in ihn verkuckt? Ich kann euch gerne verkuppeln...auch wenn ich schon dabei bin."

"Warte was? Ich habe mich nicht in ihn verkuckt. Außerdem will ich nicht, dass du uns verkuppelst."

"Jaja!", äffte sie. "Was wolltest du fragen?"

"Ich habe das Gefühl, dass er mich überhaupt nicht leiden kann. Jedes Mal, wenn er mich ansieht fühlt es sich so an, als würde er mich mit seinen Blicken töten wollen. Habe ich etwas falsch gemacht?"

Ella lachte kurz, bevor sie mir antwortete: "Hunter ist ein Idiot. Ich kann mir denken, wie er dich ansieht. Aber er hasst dich nicht. Das könnte er nie, egal wie sehr er es versucht."

"Also will er mich hassen?", fragte ich verletzt.

Ella seufzte und meine Laune sank weiter. Dies war Antwort genug. Hunter wollte mich nicht leiden. Ich wusste zwar nicht, was ich genau falsch gemacht hatte aber es verletzte mich. Auch wenn ich ihn überhaupt nicht kannte.

"Fühlst du etwas in seiner Nähe?", unterbrach sie die Stille nach einer Weile.

"Oh wir sind da! Das Haus da drüben!", wechselte ich das Thema.

Ella schien zu bemerken, dass ich nicht mehr über Hunter sprechen wollte. Also parkte sie vor der Einfahrt und sagte: "Sollen wir dich morgen abholen?"

Mit wir meinte sie bestimmt, Hunter und sie. Darauf konnte ich getrost verzichten. Ich musste mich von Hunter fernhalten. Schließlich konnte er mich nicht leiden und ich will ihm ja keine Qualen mit meiner Anwesenheit bereiten.

"Nein, nicht nötig."

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Naa? Warum ist Hunter so schnell weggerannt?

The Hybrid's Mate (Hunter & Luna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt