Neunzehn

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Luna blickte mich mit aufgerissenen Augen an. Sie schien geschockt zu sein und verdenken konnte ich es ihr nicht. Ich war es selbst.

Ich hatte ihr gerade meine Liebe gestanden. Etwas, was ich immer vermeiden wollte. Und doch hatte ich es getan.

Als ich in ihre weinerlichen Augen gesehen hatte, konnte ich nicht anders. Vielleicht hatte ich eine andere Reaktion erwartet. Wer weiß, vielleicht war unsere Freundschaft nun vorbei.

"Tut mir leid. Ich hätte nichts sagen dürfen."

Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Jedoch kam ihr Cole zuvor. Er stellte sich an ihre Seite und zog sie zu seinem Körper.

Ein Knurren verließ meine Kehle und ich wollte gerade auf Cole zurennen und ihn in Stücke reißen.

"Hier bist du also. Ich hatte dich schon überall gesucht. Wollen wir wieder reingehen?"

Luna sah mir immer noch in die Augen und sagte nichts. Einige Augenblicke später seufzte sie und nickte Cole schließlich zu.

"Was willst du mit ihm?", fragte ich wütend.

"Er ist ein Freund!", antwortete sie ruhig.

"Wir sind lediglich befreundet, Hunter."

"Er...vertraue ihm nicht."

"Das muss ich selbst entscheiden. Ich bin kein Kind mehr."

Ich holte tief Luft und ignorierte den Idioten neben ihr.

"Willst du nichts dazu sagen?"

Sie wusste direkt, was ich meinte.

"Jetzt nicht. Ich muss...nachdenken."

"Ich warte. Jedoch kann ich nicht mitansehen, wie du mit diesem Bastard mitgehst!", sagte ich wütend.

"Dann schließ deine Augen!", sagte sie frech und begleitete Cole mit rein.

Wenn ich in diesem Moment nicht eifersüchtig wäre, hätte ich über ihre Aussage gelacht. Sie war klein und zierlich, aber ihr Mundwerk machte das wieder wett.

Ein kleines Lächeln bildete sich um meinen Mund.

Sie brachte mich um den Verstand, dies war klar. Meine kleine Mate.

...

"Kannst du nicht so auffällig sein?", sagte James zu mir.

"Nein. Was andere denken, ist mir egal."

Meine Augen hatten seit einer Stunde, meine Mate und diesen Idioten, nie aus den Augen gelassen. Dieser Schwachkopf wagte es tatsächlich, sie an ihrer Schulter zu berühren. Wenn ich mit ihm fertig war, dann würde er sich wünschen, Luna nie begegnet zu sein.

"Also entweder du beanspruchst sie für dich, oder du lässt sie ihr Leben leben. Wenn sie sich für Cole interessiert, dann musst du dich damit abfinden. Ich weiß, wie schlimm es für dich sein muss."

"Seit wann hat sie mit diesem Hornochsen etwas zu tun?", fragte ich wütend.

"Hornochse? Seit wann verwendest du solche Begriffe?", lachte James.

Ich warf ihm lediglich einen gereizten Blick zu und sah direkt wieder zu Luna.

"Schon gut....Zu deiner Frage. Ich weiß es nicht. Er wusste bestimmt, dass er es geheim halten muss. Nicht einmal Ella, wusste davon. Sie wollte eigentlich, dass du sie begleitest. Aber du Hornochse hast sie nicht eingeladen."

"Denkst du wirklich, dass ich sie hier haben wollte? Inmitten von 200 Werwölfen?"

"Es gibt auch Menschen hier."

"Menschen, die aufgeklärt worden sind. Mates. Sie weiß von nichts. Wenn die Zeremonie beginnt, was soll sie dann denken? Dass sich mehrere Paare in den Hals beißen?"

"Bis dahin muss sie Zuhause sein. Ihr das zu erklären, wird schwer werden. Das muss Cole bewusst sein."

"Cole führt irgendetwas im Schilde. Ich weiß, was er plant."

"Klärst du mich auf?"

"Zoe ist seine Mate. Er denkt, dass ich Luna nicht markieren möchte, da sie ein Mensch ist und dass ich deshalb seine Mate will. Das ist der Grund, dass er sich an meine ranmacht."

James brach in Gelächter aus. Mein Blick fiel zum zweiten Mal auf ihn und ich warf ihm einen Todesblick zu. James versuchte sich wieder einzukriegen und sagte: "Tut mir leid, aber das klingt alles zu komisch. Als wären wir Protagonisten einer Geschichte."

"Nur dass dies keine Geschichte ist, sondern die bittere Realität. Ich weiß, dass Luna in seiner Nähe in Gefahr ist. Nur habe ich jetzt nicht das Recht, ihr zu sagen, dass sie sich von ihm fernhalten soll. Sie würde lediglich denken, ich wäre ein eifersüchtiger und besitzergreifender Kontrollfreak."

James holte tief Luft und wurde schließlich ernst: "Reden wir Klartext. Willst du sie oder willst du sie nicht? Entscheide dich, bevor es zu spät ist."

Ich holte tief Luft.

"Du hast Recht."

Ich stand von meinem Stuhl auf und richtete meine Fliege. Jetzt wusste ich wenigstens, warum sie rot war. Ella und ihre Pläne eben.

"Wohin gehst du?", hielt mich James auf.

"Ich hole mir das, was mir gehört."

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Kurze Umfrage. Das ist das 4. Kapitel heute. Ich weiß nicht, ob die nächsten zwei Tage etwas kommt oder nicht.

Sollte ich das in Zukunft aufteilen (damit ihr ein tägliches Update bekommt) oder einfach das Kapitel posten, wenn es fertig ist?

The Hybrid's Mate (Hunter & Luna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt