Sechsundzwanzig

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Cole blickte mich hasserfüllt an. Sein Griff um Luna wurde fester. Meine Wut größer.

"Fass. Sie. Nicht. An!", knurrte ich wütend.

"Du willst sie lebend zurückhaben? Als erstes wirst du keinen Kontakt zu deinem Rudel aufnehmen. Wenn ich jemanden in der Nähe spüren sollte, dann schlitze ich der Kleinen die Kehle auf. So schnell kannst nicht einmal du reagieren."

Der Gedanke daran, brachte meinen Werwolf fast an die Oberfläche. Doch ich durfte meine Kontrolle nicht verlieren.

"Gut. Du weißt, dass ich Recht habe. Als Nächstes steigst du in deinem Auto. Du fährst, während ich Luna hinten festhalte."

Ich holte tief Luft und sah meiner Mate in die Augen. Ich gab ihr ein stummes Versprechen. Ich würde sie retten und ich würde sie da rausholen.

Es war schwer die beiden aus den Augen zu lassen, als ich auf mein Auto zusteuerte. Dicht gefolgt von Luna und Cole.

"Nun, jetzt werde ich dir sagen, wohin du lang fahren musst!", sagte der Bastard als er hinten Platz nahm.

"Wir steigen zuerst aus."

Wir waren etwa zwei Stunden gefahren und jede einzelne Sekunde hatte sich qualvoll angefühlt. Als Cole mit Luna ausgestiegen war, tat ich es ihnen gleich.

"Lass sie gehen. Du wolltest mich, habe ich Recht?"

"Ja. Ich werde dich töten, Hunter. Aber sie wird zusehen."

Luna's Augen wurden groß vor Schreck. So weit wird es nicht kommen, wollte ich zu ihr sagen. Blieb jedoch stumm.

"Ab in die Halle mit dir."

Cole dirigierte mich in die leerstehende Halle und deutete auf eine Flasche, die auf dem Tisch stand.

"Trink das."

Ich schnappte mir die Glasflasche und öffnete den Verschluss. Der Gestank von Eisenkraut durchflutete meine Nase.

"Trink es aus."

Bei der Menge, würde ich direkt ohnmächtig werden und tagelang geschwächt sein.

"Lass sie gehen und ich tue es."

"Erst, wenn du es trinkst."

Ohne zu zögern legte ich den Flaschenhals an meine Lippen und trank das Getränk aus. Mein Körper brannte und mein Hals fühlte sich an, als würde ich Säure trinken.

...

"Hunter, wach bitte auf."

Ich rüttelte an ihm und versuchte meine Tränen unter Kontrolle zu halten. Er war seit gefühlten Stunden bewusstlos. Als er umgekippt war, hatte Cole uns beide allein in der Halle gelassen. Er wusste, dass Hunter nicht einmal aufstehen könnte um zu fliehen. Ich dagegen war einfach zu schwach um ihn zu retten. Unsere Handys wurden uns abgenommen und mittlerweile war es dunkel. Man suchte bestimmt schon nach uns und ich hoffte sehr, dass man uns auch bald fand.

"Hunter, bitte steh auf."

Sein Körper bewegte sich leicht und er krächzte vor Schmerz. Als seine Augenlider sich öffneten, blickte er direkt in meine Augen und schien erleichtert. Sein Kopf lag auf meinem Schoß und ich streichelte ihm durchs Haar.

"Geht...geht es dir gut?", fragte er mit heiser Stimme.

"Er hat mir nichts getan. Wie fühlst du dich? Kannst du aufstehen."

Er versuchte es, jedoch bewegte er sich keine zwei Milimeter.

"Du musst hier weg, Luna. Ich kann mich nicht bewegen. Bring dich in Sicherheit."

Tränen rannten über meine Wangen und ich schüttelte energisch meinen Kopf.

"Nein, ich lasse dich auf keinen Fall allein."

"Du musst. Das Eisenkraut schwächt meinen Werwolf."

"Wenn er das nächste Mal hier ist, dann bringt er dich um. Du bist nicht nur ein Werwolf. Sondern ein Hybrid."

"Diese Seite ist unterdrückt."

"Nicht, wenn du Blut zu dir nimmst."

"Nein!", flüsterte er wütend.

"Hunter, entweder du trinkst mein Blut oder du stirbst. Das lasse ich nicht zu."

"Du wirst...du wirst ein Vampir."

"Es macht mir nichts aus. Solange ich dich an meiner Seite habe."

"Luna...du wirst es bereuen. Eines Tages."

"Niemals. Ich liebe dich Hunter und ich will für immer mit dir zusammen sein."

Ich beugte mich nach unten, sodass sein Mund direkt unter meinem Hals war.

"Tu es, Hunter. Ich vertraue dir."

Eine Sekunde später, spürte ich, wie er mich biss. Gefühle durchfluteten meinen Körper und ich spürte, dass meine Liebe zu Hunter intensiver geworden war. Ich wusste, dass er mich markierte. Dass wir nun für immer eins waren und in alle Ewigkeit eins bleiben werden.

The Hybrid's Mate (Hunter & Luna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt