Zweiundzwanzig

5.4K 235 8
                                    

Zu hören, dass er mich liebte, entfachte so viele Gefühle in mir.

Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte. Vor mir stand nicht nur bloß ein Junge. Vor mir stand der Junge, in den ich verliebt war. Der sich nebenbei jederzeit in einen Werwolf verwandeln könnte.

Er hatte Recht. Ich hatte keine Angst vor ihm. Ich vertraute ihm blind, egal wie gefährlich er schien. Aber trotzdem lag eine Frage auf meiner Zunge, die mich mehr als nur beschäftigte.

"Liebst du mich nur wegen dieser Mateverbindung? Wäre ich dir egal, wenn es dies nicht geben würde?"

Hunter schien mein Bedenken zu verstehen, denn er schenkte mir ein warmes Lächeln, ehe er mir antwortete.

"Ich weiß, wie das für dich aussieht. Aber es ist nicht nur die Bindung. Die Bindung hat mir den Weg zu dir gezeigt. Durch sie habe ich mich zu Beginn angezogen zu dir gefühlt. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass meine Gefühle für dich nun weit aus tiefer gehen. Die Bindung allein reicht nicht aus, dass ich jedes Mal - wenn ich dich sehe - glaube, dass alles gut gehen wird. Ich sehne mich jeden Augenblick nach dir. In der Schule, suchen meine Augen ständig nach dir. Sobald ich dich sehe, verschwinden meine Sorgen. Meine Bedenken. Meine Probleme. Ich nehme nichts anderes wahr, außer dich. Du bist meine Luft, die ich zum Atmen brauche. Mein Licht, der mir in der Dunkelheit den Weg zeigt. Mein ein und alles. Ich kann keine Sekunde ohne dich sein."

Mein Herz pochte wild in meiner Brust. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Diese Worte zu hören, war einfach zu viel. Nie hätte ich gedacht, jemanden so viel bedeuten.

"Ich liebe dich, Kleines!", sagte er und gab mir somit wirklich den Rest.

Ohne überhaupt darüber nachzudenken, sprang ich in Hunter's Arme. Erst war er verdutzt, doch auch als er mich festhielt, wusste ich es.

Ich konnte keine weitere Sekunde ohne ihn leben. Es war mir egal, was er war oder was er tat. Diese Gefühl war überwältigend.

"Ich lasse dich von nun an, nie wieder los!", sagte er leise.

Ich lächelte in mich hinein und vergrub meinen Kopf noch mehr in seiner Brust. Ob ich ihn jemals loslassen könnte, war fraglich.

"Ich glaube, ich muss dir noch etwas gestehen!", sagte Hunter nach etlichen Minuten.

Ich löste mich leicht von ihm, damit ich ihn seine besorgten Augen blicken konnte. Seine Hände liesen jedoch nicht von mir ab.

"Du hast doch mitbekommen, dass man mich Alpha nennt. Nun, das liegt daran, dass ich der Alpha des Wolfsrudel bin. Wir sind hier im Rudelhaus."

Ich blinzelte einige Male.

"Heißt das etwa, ich bin hier umgeben von mehreren Werwölfen?", fragte ich ängstlich.

Hunter's Griff wird intensiver: "Niemand würde dir je etwas tun. Sie werden sich freuen ihre Luna kennenzulernen. Übrigens bezeichnet man die Gefährtin des Alphas, Luna. Deshalb liebe ich deinen Namen."

Ich schluckte kurz. Das erklärte, das komische Verhalten am Anfang.

"Du bist also der Anführer? Warst du deshalb größer als die Wölfe, die uns gestern attackieren wollten?"

"Ja, das ist einer der Gründe. Es gibt mehrere Rudel. Jeder von ihnen hat einen Anführer, also den Alpha. Er ist der stärkste im Rudel. Jedoch bin ich der stärkste von allen Alphas."

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich.

"Weshalb ist das schlimm? Du guckst so betrübt."

"Ich bin ein Hybrid."

Stille.

"Heißt das...?"

"Ich bin Halb-Werwolf. Halb-Vampir. Eine Hexe hat meine vampirische Seite größtenteils verdrängt. Ich lebe nicht ewig und trinke auch kein Blut. Nun, bis zu dem Zeitpunkt indem ich auch nur einen Blutstropfen gekostet habe. Ab da bricht der Zauber."

Okey, das müsste ich verdauen. Jedoch war er kein Vampir.

"Das bedeutet also, dass du einfach kein Blut zu dir nehmen darfst. Das ist doch...machbar?"

Er holte tief Luft. Das Thema schien ihn zu verunsichern.

"Jeder Werwolf will nichts anderes, als seine Mate zu markieren. Er kann gar nicht anders. Jedoch...wenn ich dich markieren würde, würde ich dein Blut kosten. Ich würde zum vollwertigen Hybrid werden und da du ein Mensch bist, könntest du dich in einen Vampir verwandeln. Das wäre das letzte, was ich wollte. Es wird nur jedes Mal schwieriger, dich nicht zu markieren. Überhaupt wenn Vollmond ist."

"Was ist da?"

"Der Drang dich zu meinen zu machen, ist kaum auszuhalten. Ich könnte mich kaum beherrschen."

"Morgen ist Vollmond!", stellte ich fest.

The Hybrid's Mate (Hunter & Luna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt