Dreiundzwanzig

5.7K 241 21
                                    

"Ich weiß, aber habe keine Angst. Ich werde heute Nacht die Stadt verlassen!", versuchte ich sie zu beruhigen.

"Was? Wieso?"

"Es ist besser, wenn ich in der Vollmondnacht nicht in deiner Nähe bin."

Sie blickte mich fragend an, aber ich versuchte das Thema zu wechseln: "Es ist ziemlich spät. Schlaf ein wenig. Wir können uns unterhalten, wenn du wach bist."

Sie schien nervös zu werden und sah sich um. "Es wäre besser, wieder nach Hause zu gehen."

"Nein, ich möchte, dass du hier schläfst. Außerdem ist es viel zu spät."

"Aber meine Mom..."

"Weiß schon Bescheid, keine Sorge. Ich lass dich jetzt weiterschlafen und bringe dich heute zu ihr, bevor ich weggehe."

Sie nickte lediglich abwesend und ich stand auf. Mit einem Stirnkuss verabschiedete ich mich bei ihr und verließ das Zimmer.

Ein Stein fiel mir von Herzen, dafür dass sie die Wahrheit nun kannte. Vor allem, dafür dass sie mich nicht abstieß.

Der Nachteil war jedoch, dass Luna nun eine Zielscheibe für jeden war. Mittlerweile müsste jeder wissen, dass sie meine Mate war. Der Grund, um einen Hybrid zu schwächen und auszuschalten.

Ich steuerte in den Garten zu, der noch voll mit meinen Rudelmitgliedern war. Nach der Gala schliefen sie nicht direkt, sondern genossen den Nachthimmel. Als sie mich sahen, begrüßten mich alle direkt.

"Als erstes möchte ich diejenigen gratulieren, die sich heute verpaart haben und mich gleichzeitig dafür entschuldigen, dass ich als euer Alpha nicht anwesend sein konnte. Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen, aber ich habe meine Mate gefunden. Eure Luna."

Jubel brach untereinander aus, weshalb ich direkt lächelte.

"Ihr habt sie vielleicht schon gesehen. Es ist Luna, die Freundin von Ella."

"Meinst du das Menschenmädchen?", erkundigte sich einer.

"Ja. Habt ihr ein Problem damit?", fragte ich wütend.

Ich hatte eine ganz andere Reaktion erwartet. Jedoch nicht diese. Jeder von ihnen, schien überglücklich. Sie kamen auf mich zu, umarmten und gratulierten mir.

"Natürlich haben wir kein Problem damit, Alpha!", sagte Jake als Vertretung für alle.

"Es gibt einen Grund, weshalb sie deine Mate ist. Mensch oder Werwolf. Außerdem muss sie stärker als wir sein, da sie dich gezähmt hat."

Ich schlug Jake freundschaftlich auf die Schulter und wurde wieder ernst.

"Matt weiß es und bestimmt wird er es jedem erzählen, wenn er das nicht schon hat. Das bedeutet, Luna ist in Gefahr. Ich will sie aber nicht einsperren oder ihr das Gefühl geben, dass sie ständig in Gefahr ist. Sie soll ein normales Leben führen. Wenn ich nicht bei ihr bin um sie zu beschützen, dann möchte ich, dass ihr es tut. Ich werde heute Nachmittag weggehen und ihr werdet sie beschützen. Einige von euch bleiben in der Nähe ihres Hauses. Aber, sie darf niemals etwas davon wissen."

...

"Du gehst wirklich?", erkundigte sich Luna traurig bei mir, als ich sie vor ihre Haustüre brachte.

Ich legte eine Hand auf ihre Wange und sah in ihre wunderschönen Augen.

"Ich muss, aber ich komme schnellstmöglich wieder."

Sie schien über irgendetwas nachzudenken und spielte nervös mit ihren Fingern.

"Was ist los?"

Sie stieß die Luft aus und blickte mich schüchtern an.

"Ich habe mich mit Ella unterhalten. Sie meinte, du müsstest nicht gehen."

"Kleines, ich würde dich nicht belügen. Mein Wolf würde wollen, dass er dich markiert."

"Ja, aber nur wenn er einen Grund dafür sieht. Wenn er denkt, dass es die einzige Möglichkeit wäre, damit ich an deiner Seite bleibe und er sich nicht bedroht fühlt. Stimmt das?"

"Ja, aber...", fing ich an, doch sie unterbrach mich direkt.

"Das heißt, wenn ich heute bei dir schlafe, deinen Wolf das Gefühl gebe, ich würde nicht von deiner Seite weichen, wäre er dann beruhigt?"

"Schon, jedoch..."

"Dann schlafe ich heute bei dir!", beendete sie meinen Satz wieder.

Meine Augen wurden groß und mein Herz schlug schnell.

"Kleines, du verstehst das nicht. Ich müsste dich die ganze Zeit in meinen Armen halten. Zwischen uns dürfte kein Blatt Papier passen. Ich würde deine Körpernähe mehr als sonst brauchen. Die ganze Nacht lang. Dafür bist du nicht bereit. Wir sind gerade erst zusammen gekommen."

"Hunter, ich möchte nicht, dass du allein irgendwo hin verschwindest, wenn du hier bleiben könntest. Ich werde es tun, weil ich es will und nicht, weil ich es muss."

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich zog sie in meine Arme, wobei ich ihr noch einen Kuss auf den Kopf gab.

"Womit habe ich dich verdient?"

The Hybrid's Mate (Hunter & Luna)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt